6½:1½ spiegelt Leistung einer ganzen Saison wider

Glauchau.

Zwar hatte man vor dem letzten Spieltag "nur" einen Punkt Vorsprung auf Verfolger Empor West Zwickau, doch wenn alles normal laufen würde, wäre der Aufstieg kein Problem mehr. Wahrscheinlich hätte sogar ein 4:4 gereicht, doch ML Uli Seyffert wollte es nicht drauf ankommen lassen.

Frank Gerbeth schaffte es zum ersten Mal in dieser Saison, seine Verspätung unter 5 Minuten zu drücken - wenn denn diese Schnelligkeit (!) noch am Brett umgesetzt werden würde!

Als erster war jedoch Daniel Butzke fertig, der mit seinem Kurzremis nicht unbedingt Kampfgeist bewies. Wie soll das enden, wenn er eines Tages alt wird! Zur Überraschung aller verlagerte sich die heiße Phase in der Partie von Heinz Winkler auf die Eröffnung. Sein Gegner vollzog scheinbar selbstverständlich ein Opfer in der Moskauer Variante, einen echten Vorteil konnte danach aber niemand feststellen. Die resultierende Mehrfigur trug Heinz mit all seiner Erfahrung ab.

Feuerwehrmann Lion Pfeufer hatte erwartungsgemäß am 8. Brett keine Schwierigkeiten und auch Uli Seyffert konnte gewinnen, wenngleich er den Kampf schon viel eher für sich hätte entscheiden können. Bei Michael Hayn war seit langem wieder einmal eine souveräne Partie zu bewundern. Seinen Zentrumsvorteil münzte er bald in Material um, der Rest war Routine.

Der Sprung aus der Sachsenliga in die 2. Bezirksklasse tat auch Matthias Hörr nicht sonderlich weh, obwohl er am 7. Brett sogar einen nominell besseren Gegner zu bewältigen hatte. Eine kleine Opferkombination in des Gegners Zeitnot brachte selbigen ins Wanken, der entstanden Freibauer war nicht mehr aufzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 5½:½, die Partie von Frank Gerbeth war auf lange Sicht auch gewonnen, und Tobias Franz hatte einen Mehrbauern im Damenendspiel. Dass dieser natürlich die Damen so tauschen musste, dass der gegnerische Freibauer nicht mehr aufzuhalten war, ist wohl selbst ihm schleierhaft geblieben.

Blieb der Marathon von Frank Gerbeth, der erneut seine gesamte Bedenkzeit ausnutzte. Vielleicht hat die neue Regelung der FIDE doch ihre Vorzüge... Bis Frank endlich gewonnen hatte konnte sich der Rest mit Formel 1 die Zeit vertreiben. Was bleibt ist der deutliche 6½:1½-Sieg, der sogar Tendenz zum 8:0 hatte.

 

Gerade dieses letzte Spiel hat gezeigt, dass die Fünfte für die 2. Bezirksklasse einfach zu stark ist. Selbst der Ausrutscher gegen Crimmitschau hätte nicht sein müssen, doch das Ziel, der sofortige Wiederaufstieg wurde ohne weiteres realisiert. Eine solche Saison wie die vergangene mag zwar für die persönliche Statistik ganz gut sein (im Schnitt erzielte man pro Wettkampf 5,5 Punkte!), aber so richtig gebracht hat's niemandem etwas. Wie stark diese Mannschaft aber wirklich ist, wird sich nächstes Jahr in der 1. Bezirksklasse zeigen, wo Abstiegskampf wirklich kein Thema sein sollte!

 

MH / chö

 

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 11. Juli 2001.