Harter Dämpfer im Spitzenspiel um Platz 1

Plauen.
Nach der Niederlage der letzten Runde war der anfängliche Enthusiasmus doch etwas gedämpft. Zwar ist mit 3 Startsiegen der Abstieg kein Thema mehr, doch um die große Sensation, den Meistertitel nach Plauen zu holen, zu meistern, musste schon eine nicht geringere Sensation her, nämlich der Sieg gegen die erste Mannschaft des DSC. Da neben unserem nur noch halbaktiven Michael Hayn diesmal auch unser Top-Scorer Christian fehlte, sah sich ML Andreas Götz seit langem mal wieder dazu gezwungen, zwei Reservespieler einzusetzen. Neben Tobias Franz, der in dieser Spielzeit nur ein Spiel verpasste, an Brett 6 sollte diesmal Lion am 5. Brett einen Punkt einfahren, da an den vorderen Plätzen nur utopisch auf Siege geliebäugelt wurde.

Doch schon nach 10 Zügen sah man, dass bei Tobias nicht viel zusammen lief. Eine Eröffnungsfalle brachte ihm schon nach knapp 30 Minuten in Stellung, die dem "Ground Zero" in New York glich. Es zeigte sich, dass er die Erwartungen nach dem guten Abschluss der letzten Saison nicht ganz erfüllen konnte. Wie sah es an den anderen Brettern aus? Matthias erreicht am ersten Brett gegen den Deutschen Vizemeister U16 seine vorbereitete Position und Romal, der sich nach schwachem Saisonauftakt wieder gefangen hatte, sah man überraschend in einer Stellung, wie sie selbst die uns bekannte Theorie angibt. Allerdings war der Monarch von Etienne nach einem Bauerngewinn der schweren Dresdner Artillerie ausgesetzt, und auch eine Flucht zum Brettrand war ausgeschlossen. Um eine Punktgewinn zu sichern, mussten also an den Brettern 4 und 5 zwei Zähler herausspringen. Und in der Hinsicht sah es gar nicht so schlecht aus. Stephan rammte einen Hunnenkeil in des Gegners Stellung, und auch Lion sah ein königsindisches Stellungsbild vor sich, eines von denen, die er doch so gut beherrschen soll. Leider konnte Matthias seine gute Stellung nicht ausbauen. Er hatte durch die eintrainierte Variante einen großen Zeitvorteil, und Volker Seifert übte sich in etwas merkwürdigen Zügen. Doch grad diese waren es, die den eigentlichen Plan unseres Spitzbretts kippen ließen. Sein König stand zusammen mit dem zurückhängenden e-Bauern ziemlich hilflos im entstandenen Schwerfigurenspiel da. Dazu kam noch, dass Lion in seiner Partie nicht so sehr auf seine Dame setzte. Nach der Null sah er aber ein, dass sie ihm auf dem Brett doch sehr viel mehr geholfen hätte. Stephan wurde von ähnlichen Irrgedanken heimgesucht, nur dass ihm die permanente Anwesenheit seiner Türme störte. Doch auch seine Lösung endete relativ unelegant.

Hier wurde dann klar, dass man keinen Gedanken mehr an bundesweite Fahrtkosten verschwenden muss, vielmehr mussten wir uns noch recken, damit zum Schluss nicht ein kompletter Nuller auf dem Spielbericht steht, da auch Romals Stellung langsam die Gleise verließ. Letztendlich konnte Matthias sein Formtief nicht mit einer Überraschung beenden und verlor. Die Partie am zweitem Brett ging remis aus. Zum Finale genügt es zu sagen, dass sich beide Kontrahenten im entstandenem Dauerschach nicht, oder doch gerade wie Schachspieler benahmen (was nun zutrifft soll jeder für sich selbst entscheiden). Und auch Eddy musste erkennen, dass nicht nur Andreas Götz den Angriff gegen den unrochierten König beherrscht.

Die beiden Fehlgriffe in den letzten zwei Spielen schmerzen angesichts der vorangegangen 24 niederlagenfreien Monaten schon, besonders wenn man bedenkt, dass wir mit dem halben Punkt gegen den DSC nicht schlecht bedient waren. Doch wenn wir die Saison noch halbwegs ordentlich zu Ende führen, ist unser Ziel doch recht simpel erreichbar.

 

Matthias Hörr

 

SK König Plauen - Dresdner SC I ½ :
Hörr, Matthias 1890 - Seifert, Volker 2284 0 : 1
Waesi, Romal 1988 - Hoffmann, Paul 2097 ½ : ½
Engelhardt, Etienne 1881 - Tydecks, Hermann 2005 0 : 1
Buschmann, Stephan 1757 - Seifert, Frank 1946 0 : 1
Pfeufer, Lion 1807 - Jakob, Loxine --- 0 : 1
Franz, Tobias 1816 - Siedentopf, Daniel 1780 0 : 1

 

 

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 19. August 2002.