Auf dem Teppich bleiben

Saisonvorschau 1. Sachsen-Jugendliga U20

 

Nun ist es endlich geschafft! Nach jahrelangem Hin und Her, Auf und Ab hat nun auch der SK König Plauen eine Mannschaft in Sachsens höchster Jugendliga. Nur ungern erinnert man sich an die Zeiten zurück, in denen man noch in der Bezirksliga gegen Gelenau verlor und auch mit Gastspielern wie Roman Jakob vom VSC dem Aufstieg Jahr für Jahr entging. Vor zwei Jahren war es dann soweit, für den längst fälligen Aufstieg musste man alles aufbieten, was man hatte: Frank Gerbeth, Christian Hörr, Matthias Hörr, Michael Hayn und die anderen Top-U16-Spieler. Nur gut, dass ML Andreas Götz schon damals mit Enthusiasmus und lobenswertem Engagement immer mit drohendem Zeigefinger hinter den Spielern stand. Im Aufstiegsjahr lief alles so leicht und locker, dass man sich wirklich fragte, warum es so lange dauerte.

Mit diesem Übermut, der teilweise auch von außen in die Mannschaft getragen wurde, wagte man das Abenteuer 2. Sachsenliga. Die Schlagzeilen waren geprägt von "Durchmarsch" und "1. Sachsenliga", doch dass von nun an etwas anders gespielt wird, schien man zu vergessen. Völlig entnervt und deprimiert fuhren die Könige vom 1:5-Auftakt in Großharthau nach Hause. Doch diese Keule war wichtig, denn nur so konnte man auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Klar war das Thema Durchmarsch damit vom Tisch, Abstiegskampf die Devise. Erst gegen Ende der Saison zeigte das U20-Sextett seine wahre Stärke.

Mit realistischen Vorgaben und einem gesunden Selbstvertrauen ging es also in die zweite Saison, wohlwissend, dass ein Nichtaufstieg in die höchste Jugendliga trotz alledem ein Misserfolg wäre. Doch vor allem der kontinuierlichen und langfristigen Arbeit von Andreas Götz ist es zu verdanken, dass nicht schon wieder ein Fiasko folgte. Der Zweikampf mit dem FC Sachsen Leipzig ging zwar unentschieden, aber doch besser für die Plauener aus, die sich nämlich direkt für die 1. Liga qualifizierten. Gegen die anderen Mannschaften zeigten die Spieler endlich souveräne und professionelle Leistungen, ein erneutes Abheben wurde von der Trainerseite verhindert. Trotzdem kann der Aufstieg aufgrund seiner Souveränität als Erfolg gewertet werden. Die Mannschaft war als Einheit aufgetreten und nicht als arrogante Hackertruppe. Da war der ein oder andere Aussetzer eines Einzelnen besser zu verschmerzen.

 

Jetzt sind wir endlich da, wo wir seit Jahren hin wollten. Doch gerade jetzt müssen wir Farbe bekennen und die Erfolge aus der U16-Zeit wiederholen. Die Mannschaft ist so unglaublich stark wie noch nie, ein 1900er DWZ-Schnitt kann sich sehen lassen. Und das Team wird sich weiter verbessern! Aber gerade da fängt er wieder an, der Übermut. Von der Deutschen Meisterschaft brauchen wir gar nicht erst zu träumen! Schließlich hat die Liga noch mindestens drei weitere Teams, die mehr als gleichstark einzuschätzen sind und genauso wenig stagnieren!

Allen voran die Truppe vom DSC, deren Spieler bei der DEM Riesen-Ergebnisse zeigten. Unser 1. Brett war als einziger Plauener dort und belegte einen vergleichsweise schwachen 24. Platz. Dann wäre da noch die Meistermannschaft aus Gohlis, obwohl der Kampf um Platz 1 dieses Jahr spannender werden dürfte. Nicht zu vergessen ist die Mannschaft aus Hainichen, wo Steffen Ranft ebenfalls vorbildliche Arbeit leistet. Hier hoffen die Plauener jedoch auf die hinteren Bretter, wo die Rand-Chemnitzer eher schwach einzuschätzen sind.

Im Maximalfall wird sich der Titelkampf also zu einem Vierkampf ausweiten, wobei dem SK König Plauen bei günstigem Verlauf jedoch nur Außenseiterchancen zukommen. Gohlis und der DSC haben natürlich wieder die besten Aussichten. Ziel sollte es jedoch sein, gerade dort einzugreifen und so die wirkliche Stärke der Plauener Mannschaft zu zeigen, denn nur an diesen Teams kann man den Maßstab anlegen.

Pflichtpunkte sollten gegen die jeweils zweiten Mannschaften von Gohlis und DSC geholt werden, um mit dem Abstieg gar nicht erst in Gefahr zu geraten. Obwohl beide Vereine auch dort kräftig aufgerüstet haben, muss man da wichtige Punkte sammeln. Das Spiel gegen Sachsen Leipzig sollte in diesem Jahr auch im direkten Vergleich zu Gunsten der Plauener ausgehen, wenn man vorne mitspielen will. Auch USG Chemnitz sollte nur gefährlich werden, wenn Feige und Mietzner aufgeboten werden - ansonsten eigentlich kein Problem, aber nach dem 1. September wissen wir mehr ...

 

Die Aufstellung des Teams ist dieses Jahr besonders von taktischen Überlegungen geprägt, die allerdings nicht ganz bis zu den Spielern durchdrangen. Fakt ist jedoch, dass Matthias Hörr am 1. Brett der Spieler mit den meisten Perspektiven ist und auch deswegen langfristig dort eingesetzt werden soll. Romal Waesi war im vergangenen Jahr ein wichtiges und zugleich starkes Spitzenbrett, nun soll er an Brett 2 die Punkte holen. Förmlich verdient hat sich Etienne Engelhardt das 3. Brett, der sich in den letzten 12 Monaten unglaublich steigern konnte: VSC-Cup, Männerspiele, Open, U20 ... Das hat Andreas Götz überzeugt.

Trotz fehlender Spielpraxis wird Stephan Buschmann an 4 aufgeboten. Bei ihm bleibt zu hoffen, das mit steigender Gegnerstärke auch die eigene wieder wächst. Nicht überraschend ist die Nominierung von Christian Hörr an Brett 5. Im Nachwuchsbereich noch nie richtig glänzend soll er jedoch hinten für Punkte sorgen und das Ergebnis aus dem Männerbereich wiederholen. Wie oft Michael Hayn an 6 zum Einsatz kommen wird, ist fraglich und hängt wohl am meisten von ihm selbst ab. Lion Pfeufer kann sich deswegen schon mal "warmspielen".

Zugute kommt den Vogtländern die erneut sehr ausgeglichene Besetzung. Punkte sollten deshalb vor allem an den hinteren Brettern geholt werden. Eine Schwäche könnte sein, dass man im Gegensatz zu den Favoriten keine echten Spitzenspieler hat.

 

Selten ist eine ernsthafte Prognose so schwer gefallen wie in dieser Saison. Wird es ein Ringen mit dem Abstieg und mit sich selbst wie vor zwei Jahren oder eine ordentliche Saisonleistung mit wenig Fehltritten wie im vergangenen Jahr? Hoffen wir, dass die Mannschaft aus den Misserfolgen genauso viel gelernt hat wie aus den positiven Aufstiegserfahrungen. Nur dann kann man den Talentschmieden aus Dresden und Leipzig gefährlich werden. Vom Abstiegsgedanken reden wir lieber gar nicht erst!

Tipp: Plauen wird einen Platz zwischen 3 und 5 belegen, da man einerseits gute Leistungen gegen die Favoriten zeigte, andererseits aber gegen die "kleinen" Teams nicht mit der nötigen Konsequenz zu Werke ging. Platz 1 oder 2 wäre eine Sensation, 6 bis 8 eine klare Enttäuschung. Nun müssen die Figuren sprechen!

 

chö

 

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 19. August 2002.