Die Trauben hängen hoch

Seiffen.

So schnell kann es gehen. Da träumt der Aufsteiger gleich vom Durchmarsch und will von vornherein nichts mit dem Gerangel im Tabellenkeller zu tun haben, und dann kommt doch alles anders. Aber vielleicht war es gar nicht so falsch, dass die vergleichsweise junge und umso mehr motivierte III. Mannschaft vorerst auf den Teppich zurückgeholt wurde. Aus der knappen 3½:4½-Niederlage zum Saisonauftakt in Seiffen hat man mit Sicherheit gelernt.

Ein großes Lob im sportlichen Sinne geht zuerst an die gegnerische Mannschaft, die trotz Staus mit 50-minütiger Verspätung den Gästen aus dem Vogtland die volle Bedenkzeit gab. Am Brett von Nico Leonhardt brannte sofort die Luft, da sein Gegner nach untypischer Eröffnungsbehandlung ein eindrucksvolles Figurenopfer einstecken musste. In der Folge bekam Nico gewaltige Kompensation und hatte bald drei Bauern und einen klaren Positionsvorteil für sein Geschäft bekommen. Der volle Punkt war also eingeplant. Jochen Bandt hatte an 3 zu keiner Zeit Probleme und durch einen plumpen Zweizüger bald eine Gewinnstellung.

Unklare Lage herrschte an allen anderen Brettern. Etienne Engelhardt verteidigte sich korrekt und schaffte bald ein verdientes Remis. Peter Lubans Weißremis war da noch eher glücklich, einen echten Gewinnplan schien er nie zu haben. Romals Stellung an Brett 1 wurde zunehmend verwickelter und kritischer. Leider war es der Seiffener, der daraus Kapital schlug und die Mattschlinge bald zuzog. Bei Nico Leonhardt wurde es unverständlicherweise immer haariger. Bald war sein Vorteil weg und die Bedenkzeit, die er für das Opfer investiert hatte, fehlte nun. Schließlich musste er die Uhr abstellen. In der Partie von Christian Hörr, der für den erkrankten Dietmar Rößler spielte, hatte der Gegner lange Zeit zumindest optischen Vorteil. Ein Befreiungsopfer schlug fehl und die Partie war bald sinnlos verloren. So stand es bereits 2:4 gegen die Plauener.

Wenigstens hatte Steffen Bandt das Turmendspiel mit Mehrbauer bald zum Gewinn geführt, sodass noch Hoffnung auf einen Punkt bestand, denn am Brett von Neumitglied Christof Beyer wurde es in der Zeitnotphase nochmal richtig heiß. Christof war bereits mit zwei geopferten Qualitäten im Nachteil, hatte aber noch eine aussichtsreiche Angriffsstellung. Beide Gegner hatten noch etwa 3 Minuten für 6 Züge, weshalb auf beiden Seiten die möglichen Gewinnzüge ausgelassen wurden. Die Partie endete nach einem Nervenkrieg schließlich noch vor der Zeitkontrolle in einem gerechten Remis, nur war damit der Mannschaftskampf verloren.

Die Dritte muss sich damit neu orientieren und nun von Spiel zu Spiel schauen. Das Thema Aufstieg dürfte damit für einige Zeit auf Eis gelegt sein, der Abstieg nicht. Ein gesicherter Mittelfeldplatz am Ende der Saison dürfte schon eher ein realistisches Ziel darstellen.

chö

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 21. August 2002.