Revanche gelingt und gibt Hoffnung

3½:4½ - so lautete das Ergebnis gegen die Zweite von USG im letzten Jahr. In dieser Saison wollten wir ja bekanntlich diesen Ergebnisstand nicht mehr allzu häufig sehen. Doch schon vor dem Beginn ging es knapp zu, da Stephan Buschmann sich partout nicht mehr an das Punktspiel erinnern wollte, und so nach dem obligatorischen Anruf den Anpfiff gerade noch hörte. Das eigentlich Schlimme daran ist, dass es in unserem Verein schon langsam zur Gewohnheit wird, dass man einen Spieler aus dem Bett klingeln muss.

Die unerwartete Partie gab Stephan dann auch gleich nach einer guten Stunde remis, um erst mal ein kurzes Gespräch mit Trainer Andreas Götz zu führen. Dieser war gerade dabei eine Anti-Frauen-Taktik zu entwickeln. Durch ein dreifaches Bauernopfer brachte er den König seiner Gegnerin an die frische Luft und war nun in seinem Element. Erfreulich war außerdem, dass Matthias Hörr seinem Gegenüber die Schwächen seiner Grundreihe mit unrochiertem König aufzeigte, die Dame einheimste und gewann. Nahezu gleichzeitig gabelte auch Gunter Sander seinen Gegner auf. Somit hatten wir nunmehr 2½ Punkte und die aussichtsreiche Stellung von Andreas. Allein die Stellung von Marco machte uns Sorgen. Sein Gegner wickelte in einen Bauernendspiel mit ständigem Zugzwang ab, in welchem Marco die Bauerngleichheit nicht lange wahren konnte. Plötzlich schien die Lage nochmal kritisch zu werden, denn am Spitzenbrett, an dem sich Sven Schaller zum ersten Mal in den Dienst der Zweiten stellte, zeigten beide Uhren auf 3 Minuten vor Ultimo, und das nach 21 Zügen! Es bleibt dem Gegner zu danken, dass er den einfachen Gewinn in der vorher unklaren Stellung nicht fand und stattdessen einen Zeitnotpatzer machte.

Lion hatte am Brett 7 schon längere Zeit arge Probleme. Nach der taktischen Abwicklung des Chemnitzers besaß er zwar einen Mehrbauer, sein Legionäre standen aber sehr vereinzelt, und am Rand doppelt vertreten. Das konnte er im Turm-Läufer-Endspiel nicht mehr ausgleichen. Nur gut, dass Andreas mittlerweile seine gefallenen Bauern zurückerobert hatte und sich im einfach gewonnenem Endspiel durchsetzte. Damit hatten wir schon die nötigen 4½ Punkte. Roland Pfretzschner, dessen Gebete an den Zeitnotgott nicht erhört wurden, versuchte nun sogar noch sein materiell nachteilhaftiges Turmenspiel auf Sieg zu spielen. Doch leider wurde seine Aggressivität nicht mit einem Punkt belohnt. Die Zuschauer freuten sich dennoch, dass sie nicht einem lahmen Klammerendspiel zusehen mussten. Dass entstandene 4½:3½ war somit noch schmeichelhaft für die Chemnitzer. Doch wenn wir alle 3½:4½ Niederlagen aus dem letztem Jahr so drehen können, stünden wir am Ende sehr weit vorn...

Matthias Hörr

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 21. August 2002.