Von Studentenkarren und Erpressern

Hainichen.

Aufgrund einer Autopanne von Kura am freitäglichen Vorspiel unserer Ersten, drohte uns für den Kampf gegen den Tabellenführer sogar ein Grand ohne 3en, denn Gunter Sandner gab Roland Pfretzschner den Wink zum Kofferpacken. Kura! Du verdienst doch jetzt Geld. Da muss man nicht länger mit dem Studentenkarren zum Schach fahren! Glücklicherweise kam er doch noch pünktlich nach Erfurt. Ferner fehlte noch Langzeitverletzter Olaf Hilbig, so dass abermals drei Mann Ersatz gesucht wurden. Christof Beyer sollte zwischen den jungen Leuten die nötige Stabilität bringen und da es sein erster Einsatz war, durfte er sogar seine Lieblingsfarbe benennen.

Die Gastgeber hatten als Tabellenführer keinen Grund ihren Stammachter zu wechseln. Zuerst wurde mein Gegner Opfer seiner merkwürdigen Zeiteinteilung. "Schnellschach" bis zum Fehler und dann ordentlich grübeln - uns soll's recht sein. Grund zur Freude dann auch an Brett 6. Lion Pfeufer hatte diesmal das Glück des Tüchtigen. Er luchste dem Gegner aus einem typischen Königsinder heraus zunächst trickreich einen Bauern und dann einfach eine Figur ab.

Auch an den anderen Brettern sah es nach einem Plauener Erfolg ab. Auf die Frage des zeitlich knapp beseelten Roland Pfretzschner, "wie es aussieht?" antwortete ich voller Euphorie: "Du bist der einzige, der einen halben Punkt abgibt!" Ganz so war es auch nicht, Matthias Hörr hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und musste sein Heil in einem schlechteren Endspiel suchen. Kompensation dafür schien sein Bruder an 8 zu liefern, nahm er doch alles weg, was sein Gegner opferte. Aber anstatt mutig seinen Weg weiter zu suchen, wählte er mit leicht erpresserischem Touch die Zugwiderholung. Ein gelungenes Debüt feierte Christof Beyer. Solide fertigte er seinen Gegner ab und stellte den 3½:½ Zwischenstand her.

Richtige Vorfreude wollte dennoch nicht aufkommen, sah es an den anderen Brettern gar nicht mehr rosig aus. Marco Schaarschmidt hatte seine überlegene Stellung im Mittelspiel trotz Zeitvorteil in ein kritisches Endspiel verzaubert. Und auch im Duell Vater vs. Sohn an Brett 1 (von weitem hätte man es jedenfalls denken können) schien sich das Pendel zur Jugend hin zu neigen. Matthias Hörr musste wenig später resignieren und auch Roland wurde klassisch niedergerungen, so dass alle Hoffnungen in Marcos Endspielzähigkeit und Andreas' Erfahrungen lagen. Beide hatten Zeitvorteil und Andreas war in einem Damen - (ungleichfarbene) Läuferendspiel am Drücker. Nach fast 6 Stunden Spielzeit erntete Marco den Lohn für seine Ausdauer und erreichte den Remishafen, so dass Andreas selbigen umgehend auch ansteuern konnte.

 

Mathias Paul

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 21. August 2002.