Kein Jubel in Plauen

Plauen.

Mit hängenden Köpfen verließen Plauens Schachspieler am vergangenen Wochenende die Spielstätte im Rathaus. Denn wieder fehlte ein halber Punkt, um die Klasse zu halten. Beim deutlichen 2:6 am Samstag gegen Solingen ohne jede Chance, war der Klassenerhalt beim denkbar knappen 3,5:4,5 gegen Wattenscheid durch aus greifbar. Doch den Siegen von Klaus Bischoff und Jacek Gdanski standen die Niederlagen von Alexander Beliavsky, Gunter Sandner und Michael Kuraszkiewicz gegenüber. Damit entschied am Ende der Saison das Brettpunkteverhältnis gegen die Spitzenstädter und zugunsten des SK Turm Emsdetten.

Am Samstag schien gegen die Solinger SG ein Mannschaftspunkt im Rahmen des möglichen. Solingens Mannschaftsführer Herbert Scheidt vertraute auf die Kraft der Jugend und setzte mit dem Inder Chandipan sowie den Holländern Stellwagen und Werle drei Teenager an die Bretter 5-7. Diese brachen in der Folge dem SK König durch ihre Siege über Lutz Espig, Oliver Brendel und Ulrich Dirr dann das Genick. Da auch Jacek Gdanski in einer schlecht geführten Partie dem Hallenser Alexander Naumann und Michael Kuraszkiewicz gegen Michael Hoffmann unterlagen, fiel die Niederlage am Ende sehr deutlich aus. Denn lediglich Alexander Beliavsky und Klaus Bischoff hielten gegen die erfahrenen Predrag Nikolic und Artur Jussupov das Gleichgewicht und remisierten. Stefan Kindermann hingegen konnte mit einer feinen Leistung den Engländer John Emms besiegen und das Debakel in Grenzen halten.

Der Sonntag musste die Entscheidung bringen. Es lief auch ganz ordentlich an, lediglich bei Oliver Brendel schien Sorge angebracht. Der Frankfurter befreite sich jedoch in der Folge und der Kampf war bis in die vierte Spielstunde hinein offen. Dann bekam urplötzlich Alexander Beliavsky große Sorgen, er hatte das Gegenspiel des U-20-Weltmeister Aronian unterschätzt. Auch Gunter Sandners Stellung kippte nach einem positionellen Qualitätsopfer von Holger Ellers. Vorteile hingegen für Klaus Bischoff und Jacek Gdanski. Sehenswert der taktische Schlagabtausch zwischen Lutz Espig und Frank Holzke. Am Ende gingen die Kampfhähne trotzdem ohne Sieger auseinander, beide waren jederzeit auf der Höhe der Situation.

Stefan Kindermann erreichte wenig und nahm Ralf Appels Remisangebot an, der Kampf entschied sich der Zeitnot am letzten Brett. Dort verlor Micha Kuraszkiewicz einen Bauern, die Remisaussichten waren trotzdem noch gegeben. Leider vergaloppierte sich der Plauener in der Folgezeit und konnte letztendlich dem Matt nicht mehr ausweichen. Punkt und Gesamtsieg für Wattenscheid, Abstieg für Plauen. Ein Remis mehr hätte für Platz 12 gereicht.

Nun steht der Plauenern eine ungewisse Zukunft bevor. Man liebäugelt zwar mit dem erneuten Klassenerhalt aufgrund des Rückzuges eines anderen Teams, wie es in vorangegangenen Zeiten mehrmals der Fall war. Doch muss man sich auch der Tatsache stellen, im kommenden Herbst eventuell wieder in der 2.Bundesliga an die Bretter zu gehen. Dies hätte sicher auch Auswirkungen auf die Mannschaft, denn professionelle Spieler brauchen einfach ein Team aus der höchsten Spielklasse. Man wird sehen, wie die Dinge sich entwickeln.

 

Gunter Sandner

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 31. März 2003.