Langes Wochenende für vogtländische Schachfans

 

Plauen.
Pünktlich zum Weihnachtsfest bescherte die Auslosung den vogtländischen Denkcracks vom SK König Plauen das erste superlange Wochenende an den heimischen Brettern. Denn diesmal stehen gleich drei Runden in der 1. Schachbundesliga auf dem Programm. Am Freitag um 16:00 Uhr wird im Hotel „Alexandra“ in der Bahnhofstraße Reisepartner Erfurter SK Gegner von Beliavsky, Bischoff & Co. sein. Für Samstag und Sonntag ziehen die Gastgeber dann Dank der Unterstützung durch die Stadtverwaltung wieder in den Großen Ratssaal der Stadt Plauen ein. Dort wird am Samstag ab 14.00 Uhr der deutsche Vizemeister SG Porz Gegner der Spitzenstädter sein, am Sonntag messen sich die Plauener ab 9:00 Uhr mit dem Godesberger SK.

Erstmalig wird das „Alexandra“ also Gastgeber eines Bundesligakampfes sein. Hoffentlich ein gutes Omen, denn schon im Freitagskampf geht es für beide Teams um sehr viel im Abstiegskampf. Ein Sieg muss her, will man sich ein wenig vom Tabellenende absetzen (Plauen) bzw. Anschluss an die Nichtabstiegsränge herstellen (Erfurt). Daher ist damit zu rechnen, dass beide Teams in absoluter Bestbesetzung antreten werden, Erfurt den frischgekürten Deutschen Meister Thomas Luther aufbietet. Und in Erfurts Team ist noch ein Champion zu erwarten. Denn Elisabeth Pähtz errang vor drei Wochen gar den Weltmeistertitel bei den „Girls U18“, so die wenig charmante offizielle Beschreibung des hoffnungsvollsten Nachwuchses im Frauenbereich. Für Zündstoff und spielerische Klasse sollte am Freitag also hinreichend gesorgt sein.

Am Samstag begrüßen die Vogtländer dann zum zweiten Male die Schachgemeinschaft Porz in Plauen. Dieses Weltklasseteam um die deutschen Nationalspieler Christopher Lutz und Alexander Graf beinhaltet mit Loek van Wely, Ivan Sokolov, Friso Nijboer und Erik van den Doel zwei Drittel der niederländischen Nationalmannschaft (Platz 6 bei der Olympiade) und wird „ergänzt“ durch Alexander Khalifman (Platz 1 mit Russland), Ulf Andersson (Spitzenbrett von Schweden), Michail Gurewitsch (Spitzenbrett von Belgien), Edwin Kengis (Spitzenbrett von Litauen), Curt Hansen (Spitzenbrett von Dänemark) und den Bundesligalegenden Jan Timman und Rafael Waganjan. Besser geht es kaum, und acht dieser gestandenen Großmeister müssen in Plauen an die Bretter gehen. Schach vom Feinsten ist also vorprogrammiert. Zeitgleich fällt im Kampf Erfurt-Godesberg eine weitere Vorentscheidung im Abstiegskampf.

Am frühen Sonntagmorgen muss der Gastgeber dann gegen ebendiese Godesberger Mannschaft versuchen, weitere Punkte zu sammeln. Die äußeren Vorzeichen scheinen gut, kann das Team vom Rhein doch in diesem Jahr keine Legionäre einsetzen. Aber die Youngster sorgten vom ersten Spieltag an für Furore, rangen den hoch eingeschätzten Tegernseern am letzten Wochenende gar ein 4:4 ab. Und das im Kampf von acht Großmeistern gegen null Großmeister. Godesbergs Stärke liegt darin, dass sich hier völlige Unbekümmertheit mit großem Ehrgeiz und spielerischer Ausgeglichenheit zu einem für etablierte Teams gefährlichen Mix vereinigt. So verloren die drei „Wilden“ Dennis Breder, Jan-Michael Sprenger und Ferenc Langheinrich an den Spitzenbrettern zusammen erst zwei Partien gegen erlesene Gegnerschaft. Und dahinter teilt Thomas Jackelen an Brett 4 schon wieder kräftig aus (Siege gegen Emsdetten, Forchheim und Tegernsee!). So wird das Sonntagsmatch ganz bestimmt kein Spaziergang für die Platzherren. Aber spätestens seit dem verunglückten Saisonabschluss gegen Königsspringer Hamburg wissen Plauens Denker, dass es in Deutschlands höchster Spielklasse keine schwachen Gegner gibt - Papierform hin und her.

Sollten die Fans des Spitzenschachs im Vogtland nach diesem Angebot immer noch nicht genügend Spitzenschach gesehen haben, am Sonntag ab 10:00 Uhr versucht Plauens Bundesligareserve im Hotel am Theater, als Neuling die ersten Punkte in der Oberliga zu ergattern. Es wird schwer, denn Gegner ist Rochade Magdeburg, und dort spielen unter anderem Mike Stolz und Peter Hesse.

FM Gunter Sandner, Mannschaftsleiter

 

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 17. August 2003.