Plauen.
Die Plauener empfingen an diesem Wochenende zur
Oberliga–Doppelrunde die Gäste aus Naumburg und Halle. Am Samstag kam es gleich
zum „Kellerduell“. Der direkte Vergleich mit den vermeintlichen
Mitabstiegskandidaten, Naumburg, musste unbedingt gewonnen werden. Nach solider
Eröffnungsphase kamen die Gastgeber in Vorteil. So stellte Andreas Götz die
Weichen sehr zeitig auf Sieg, es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis dessen
Kontrahent sich des Drucks der beiden zentralen Türme nicht mehr erwehren
konnte. Das Führungstor schossen aber die Gäste an Brett sieben. Hier fand
Stephan Buschmann nicht den richtigen Verteidigungsplan und wurde förmlich von
der weißen Streitmacht überrannt. Daniel Butzke ließ seinem Gegner keine Chance
zum Gegenangriff. Er verfolgte den gegnerischen König mit immer neuen
Angriffssalven. Zuerst entwickelte er Druck im Zentrum, als dann der gegnerische
König versuchte, sich durch eine recht späte Rochade in Sicherheit zu bringen,
schlug der Angriff in dessen Burg ein. Somit konnten die Plauener in Führung
gehen. Doch diese währte nicht lang. Marco Schaarschmidt führte seine weißen
Steine recht ideenlos über das Brett, folgerichtig kombinierte sein Kontrahent
einen Bauern vom Brett. Selbst das entstandene Schwerfigurenendspiel mit
ungleichen Läufern führte zu immer schlechteren Aussichten. Ein finaler
Befreiungsschlag wurde ebenfalls eiskalt ausgekontert. (2:2). Mathias Paul hielt
am Spitzenbrett GM Malich lang unter Druck, bis dieser kurz vor Zeitkontrolle
noch einen Trick auspackte und somit Mathias um den
verdienten halben oder sogar ganzen Zähler prellte. Torsten Franz, seit langem
wieder mal im Team, konnte mit seinem Angriff keine Schwächen in des Gegners
Verteidigung produzieren. Diese verhielt sich geschickt ruhig, tauschte viel ab
und rollte seine Bauern nach vorn. Somit gingen die Gäste in Führung. Lion
Pfeufer kämpfte lang in ausgeglichener Position. Viele Bauern blockierten sich
und es gelang ihm, am Königsflügel etwas Spiel aufzuziehen. Dies eröffnete aber
auch Gegenchancen. So kam es zum Generalabtausch. Das Endspiel mit Läufer gegen
Springer wurde schnell remisiert. Christof Beyer musste fast über die gesamte
Spieldauer aushalten. Anfänglich sah er sich vorteilhaft ins Mittelspiel
übergegangen schon auf der Gewinnerstraße. Mit zunehmender Spieldauer bekam er
wieder einmal Probleme mit der Zeit. So musste er Vereinfachung anstreben,
geriet in ein Turmendspiel und büsste einen Bauern ein. Studienhaft folgte
schließlich die Sicherung des Unentschieden.
Im zweiten Spiel des Wochenendes trafen die Plauener auf USV Halle, hier hatten auch schon die erste Mannschaft vor Jahren schlechte Erfahrungen gemacht. Der Punktkampf begann mit einem zeitigem Remis von Christoph Beyer. Fast in gleicher Position verpasste Marco Schaarschmidt, seinem Kontrahenten eine Friedensangebot zu unterbreiten. Den Verlust des Vortages mit einem Sieg wettmachen wollend, griff er positionell daneben und musste als bald kapitulieren. Andreas Götz erwischte ebenfalls einen schlechten Start in die Partie. Er musste gleich zwei Bauern aufgrund einer Zugumstellung abgeben. Der Rest war eine Sache der Technik. Lion Pfeufer konnte in ähnlicher Mannier (Blockade auf allen Linien) eine Punkteteilung erzwingen. Daniel Butzke nahm ein Bauernopfer und konnte anschließend das vorrückende Zentrum nicht aufhalten. Die einzig spannende Partie entwickelte sich wieder an Brett 1. Mathias Paul, diesmal mit Weiß, attackierte den gegnerischen König und drängte die restlichen Figuren weit zurück. Sein Gegenüber hielt das Spiel nur durch seine aktive Dame in der Waage und schien das Blatt zu wenden. Ein Qualitätsopfer von Mathias brachte sein Figurenspiel wieder in Fahrt. Zu Beginn der Zeitnotphase übersah er eine Befreiungsaktion, bei der der seit Beginn der Partie stillgelegte Läufer wieder zum Leben erwachte. Es tauschte sich alles ab und ein Remis war der Lohn für beiderseitiges Mühen. Torsten Franz konnte anschließend sein Spiel ebenfalls remisieren. Er konnte sich zwar einen Bauernvorteil erspielen, aber die Verwertung war wohl kaum möglich, aufgrund eines Doppelbauern.
Marco Schaarschmidt
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Hörr. Aktualisiert am
17. August 2003.