Die FIDE-Weltmeisterschaft in Moskau

Moskau.

Bei der Einzelweltmeisterschaft in Moskau geht es bei den Damen schon um den Titel. Das Finale über 4 Partien bestreiten überraschend Alexandra Kosteniuk aus Russland und Zhu Chen aus China. Partie Nr. 1 ging am Samstag an Kosteniuk, spätestens am Donnerstag steht die Nachfolgerin der Chinesin Xie Jun fest. Dann ist auch bekannt, welche beiden Herren ab Mitte Januar den neuen Weltmeister ausspielen werden. Im Rennen sind noch Titelverteidiger Viswanathan Anand aus Indien, der sich mit dem extravaganten Wassili Iwantschuk aus der Ukraine auseinandersetzen muss. Dessen Landsmann Ruslan Ponomariov kämpft gegen den Petersburger Peter Swidler. Auch hier werden 4 Partien gespielt, die ersten Begegnungen endeten mit remis.

 

Gunter Sandner, 10.12.2001

 

Moskau.

Bei der WM in Moskau kämpfen mittlerweile noch 8 Männer und 4 Frauen um die beiden Titel. Bei den schöneren Schachspielern gewann Titelverteidigerin Jun Xie aus China ihre erste Halbfinalpartie gegen die aufstrebende Russin Alexandra Kosteniuk (17), Exweltmeisterin Maja Chiburdanidse (Georgien) remisierte gegen Chu Zhen, ebenfalls aus dem Reich der Mitte. Die Herren Gelfand (ISR) gegen Swidler (RUS), Ponomariov (UKR) gegen Bareev (RUS) und Lautier (FRA) gegen Ivanchuk (UKR) remisierten ihre ersten Begegnungen. Titelverteidiger Anand (IND) gewann als einziger gegen seinen vorjährigen Finalgegner Schirow (ESP). Hat Schirow vielleicht einen Anand-Komplex?

 

Gunter Sandner, 06.12.2001

 

Moskau.

Leider ist heute auch die letzte deutsche Teilnehmerin Elisabeth Pähtz ausgeschieden. Die Rumänin Christina Foisor verwehrte der Erfurterin den Einzug in das Viertelfinale. Endstation ebenfalls für die topgesetzte Alisa Galliamova, weiter dagegen die Europameisterin Elmira Skriptchenko-Lautier, deren Ehemann Joël Lautier gegen Exweltmeister Khalifman in den Tiebreak muss. Auch die topgesetzten Männer Anand (Indien) und Adams (England) müssen nachsitzen, im Achtelfinale dagegen unter anderen die neuen Mannschaftsweltmeister Wassili Ivantchuk und Ruslan Ponomariov aus der Ukraine, Peter Swidler und Alexander Morozevich aus Russland sowie der Bulgare Topalov und der Neu-Israeli Gelfand.

 

Gunter Sandner, 02.12.2001

 

Moskau.

Heute war ein rabenschwarzer Tag für die deutschen Herren. Denn alle in Moskau am Start befindlichen Schachkönner können nach Runde 2 die Heimreise antreten. So verlor Thomas Luther nach zwei Runden gegen Ilja Smirin (Israel), Igor Khenkin musste im Tiebreak gegen Rustam Kasimdshanov (Solinger SG) genauso die Segel streichen wie Rustem Dautov gegen Predrag Nikolic (ebenfalls Solinger SG). Der einzige deutsche Weiterkommer im WM-Stress ist eine Sie, nämlich die ebenso intelligente wie toll anzuschauende 16-jährige Großmeisterin Elisabeth (Lisa) Pähtz aus Erfurt, die in Runde zwei die an Rang 4 gesetzte Chinesin Wang Pin, vor Jahresfrist noch WM-Vizechampion, in zwei Runden distanzierte. Damit trägt Elisabeth allein die deutschen Hoffnungen, unterstützt durch Bundestrainer Bönsch, der wegen seiner Verpflichtungen in Moskau die Bundesligarunde für Plauen sausen lassen musste.

 

Gunter Sandner, 30.11.2001

 

Moskau.

Seit gestern ticken die Uhren im Kreml zu Moskau. Ein neuer Schachweltmeister wird gesucht. Am Start die Elite des Planeten, ausgenommen die Abtrünnigen Kasparov und Kramnik. Die deutschen Farben halten Alexander Graf, Thomas Luther, Igor Khenkin und Rustem Dautov, sowie im Frauenturnier Elisabeth Pähtz hoch. Von Plauener Seite wiederum sind Alexander Beliavsky und Jacek Gdanski mit von der Partie. Das Turnier wird mit 128 Teilnehmern (Frauen 64 Teilnehmerinnen) gestartet und verläuft wie ein Grand Slam. Zwei Kontrahenten treffen aufeinander und spielen je eine Partie mit den weißen und schwarzen Steinen. Bei Gleichstand gibt es Tiebreak mit sich immer verkürzender Bedenkzeit, bis ein Sieger feststeht.

In der ersten Runde gab es gleich Sensationen und Überraschungen. So schied Ex-Champion Anatoly Karpov gleich gegen den weithin unbekannten Chinesen Zhang Pengxiang aus. Das gleiche Schicksal ereilte den bekanntesten Briten Nigel Short gegen den Argentinier Campora. Auch der mittlerweile 70jährige Haudegen Viktor Kortschnoi muss bereits die Heimreise antreten. Gleiches blieb Titelverteidiger Viswanathan Anand gerade noch erspart. Sensationell verlor der Inder die erste Begegnung gegen Olivier Touziane (Frankreich), der sich über das Internet für die WM qualifiziert hatte. Doch Anand erzielte in der Rückbegegnung den Ausgleich und gewann den Tiebreak nach zwei Partien. Sein Landsmann Harikrishna hatte weniger Glück, ihn ereilte das Aus nach einer Niederlage in der zweiten Partie gegen Plauens Alexander Beliavsky. Auch für Jacek Gdanski ist die WM bereits Geschichte, der Russe Swaginzew war im direkten Duell der Bessere. Von den deutschen Teilnehmern qualifizierte sich Rustem Dautov nach zwei Partien, während Thomas Luther, Igor Khenkin und Lisa Pähtz den Tiebreak benötigten. Alexander Graf darf hingegen bereits wieder die Heimreise antreten. Am Donnerstag und Freitag wird die zweite Runde ausgetragen.
 

Gunter Sandner, 28.11.2001

 

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Copyright © 2001 by Christian Hörr. Aktualisiert am 10. Dezember 2001.