30.03.2002 |
Excuse me that I'm such an idiot - Kasparov bei Harald Schmidt |
Die Meldung, dass die Nr. 1 der Schachwelt,
Garry Kasparov, am vergangenen Mittwoch in der Harald-Schmidt-Show
zu sehen sei, ging durch alle Newsseiten. Mit viel Spannung wurde der Auftritt
des Schachkönigs beim König des Late-Night-Talks erwartet und unter den
870.000 Zuschauern werden sich eine Menge Schachfans befunden haben. Doch
besonders in dieser Gruppe hat sicher ein Großteil den Auftritt als ziemlich
gezwungen empfunden, die Rolle Schmidts war aufgrund der selbst eingestandenen
Unkenntnis über das gesamte Schachspiel fast schon peinlich.
Jörg Seidel erörtert anhand dieses Fernsehabends den derzeitigen Standpunkt
des Schachspiels in der Medien- und "Außenwelt" und nimmt dabei kein
Blatt vor den Mund. Kasparov war als Exot und ehrlicher Vertreter seiner
außergewöhnlichen Profession eher Opfer der spöttischen und zynischen
Unterhaltungsmaschinerie, die heutzutage von vielen offenbar akzeptiert wird.
30.01.2002 |
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Kasparov und die FIDE-WM |
Er wollte dem Schachspiel mehr Popularität verschaffen, als er auf internationaler Ebene die neue Zeitregelung einführte. FIDE-Präsident Kirsan Ilyumshinov hat damit aber mehr Unmut in der Schachwelt ausgelöst als ihm lieb sein kann. An die Spitze der "Anti-Schnellschach-Bewegung" hat sich Ex-Weltmeister Gary Kasparow gestellt. In einem Artikel auf KasparovChess.com macht er vor allem die verkürzte Bedenkzeit für die Niederlage Wassili Iwantschuks im WM-Finale verantwortlich und meint, dass der Kampf im "klassischen Schach" wohl andersrum ausgegangen wäre. Jörg Seidel erörtert die Ansichten des Weltranglistenersten in seinem Text "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Kasparow und die FIDE-WM" und gibt zu bedenken, dass solch weitreichende Entscheidung uns alle etwas angehen.
22.01.2002 |
Boris Becker und das Bum-Bum-Schach |
Wieder einmal dürfen wir Ihnen eine kleine Überraschung präsentieren: Das Thema von Jörg Seidels aktuellem Beitrag ist kein geringeres als Boris Becker! Günther Bosch, sein ehemaliger Trainer, erzählt nämlich in seinem 1986 erschienenen Buch "Boris" von den Schachfähigkeiten des dreimaligen Wimbledon-Siegers. Dass es damit nicht sehr weit her sein kann, zeigt Bosch selbst. Denn auf fast schon peinliche Art versucht er, das Schachspiel als ideale Wettkampfvorbereitung anzupreisen, als wesentlichen Teil auf Beckers Weg zur Weltspitze. Dabei ist gar vom "Powerschach" die Rede, ein Foto des Schach spielenden Becker setzt dem Ganzen die Krone auf. Mit dem Tennis hat Boris Becker auf jeden Fall den richtigen Sport gewählt, denn wer will schon mit "Bum-Bum-Schach" berühmt werden! Lesen Sie den ersten Teil einer Reihe "Schach und Stars", die zeigt, warum sich so viele Promis in der Schachsonne aalen.
07.11.2001 |
Independence Day - Über das Schach und die Rettung der Welt |
Independence Day - der 4. Juli, Synonym für amerikanischen Nationalstolz, aber auch der Name eines überaus erfolgreichen Katastrophenfilms. Heute, nach dem 11. September 2001, wirkt dieser Streifen wie eine schreckliche Prophezeiung, die tatsächlich Wirklichkeit wurde: New York in Chaos, Schutt und Asche. Jörg Seidel wirft dem Film von Roland Emmerich aber noch mehr vor, was viele während dieses grandiosen Sieges der Menschheit gegen den Feind aus dem Weltall wohl nur unterschwellig wahrgenommen haben. Er benutzt die Schachmetapher auf höchster Ebene, ja lässt sie sogar zum elementaren Bestandteil werden, versagt dabei aber kläglich. Wie wenig fachliche Kompetenz bei der Produktion des Kassenschlagers tatsächlich vorhanden war, wird bei der Analyse der Schachpartie zwischen dem Helden David und seinem Vater deutlich. Lesen Sie, wie das Schachspiel bei der Rettung der Welt trotzdem behilflich war!
09.10.2001 |
Kingpin? Mehr! |
Schachzeitschriften gibt es in Deutschland zuhauf, aber alle sind gleichsam trocken und einfarbig. Riskieren wir einen Blick nach England, entdecken wir eine ganz andere Landschaft. "Kingpin" heißt eine Zeitschrift, die vor Humor nur so strotzt. Jörg Seidel ist inzwischen begeisterter Leser derselben und stellt sie uns vor. Ob sowas auch in Deutschland ankommt?
Im nachfolgenden Artikel schreibt Jörg über die verschiedenen mentalitätsbedingten und geschichtsspezifischen Wahrnehmungen von Sieg und Niederlage in Deutschland und England und bringt dabei den überraschenden Kantersieg der englischen Fußball-Nationalelf mit den schachlichen Ereignissen der Schach-WM 1993 in Verbindung. In seinem bewusst polemischen Artikel bezieht er sich sowohl auf die englische Presse, auf die umfangreichen Übertragungen der Schach WM - er hat vier Wochen lang nur Short-Kasparow-Videos geschaut - und auf entsprechende Schachliteratur.
http://www.koenig-plauen.de
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Hörr. Letzte Aktualisierung am
30. März 2002.