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1. BUNDESLIGA – Saison 2003/2004
 

Auftaktdebakel in Hamburg
Deutliche 1:7-Niederlage spiegelt Aussichten auf Klassenerhalt wider

Als am vergangenen Samstag-Abend (Sportschau-Zeit) Roland Pfretzschner in Hamburg als letzter Plauener an diesem Tag seine Schachuhr anhielt und Gegner Emanuel Berg zum Sieg gratulierte, war das 60. Erstligamatch des SK König Plauen Geschichte. Zuvor war in etwa nur soviel Spannung aufgekommen, zumindest was die Beantwortung der Frage angeht, ob denn die Plauener Mannschaft in der Lage sein könnte, gegen ein übermächtiges Hamburger Team (siehe Wertzahlen) vielleicht doch für eine Überraschung sorgen zu können. Nach etwa dreieinhalb Stunden jedenfalls hielt Lutz Espig sogar noch ein 4:4 für möglich, während der (fahrende) Präsident zum Frischlufttanken nach draußen entschwand, denn im extrafeinen Spiellokal des HSK "roch es nach einer Sensation".

Natürlich lässt ein 7:1 keine Zweifel, der Hamburger Sieg war hochverdient. Nach Abschätzung des Matchverlaufes dürfte ebenso klar sein, dass das Endergebnis aus Plauener Sicht wohl am unteren Bereich dessen liegt, was möglich war. Gleicht sich das im Verlauf einer ganzen Saison tatsächlich aus, so sollte auch für unsere Mannschaft noch hier und da Zählbares drin sein. Hamburg kam unserem Wunsch nach einer möglichst frühen Anfangszeit entgegen. Um zwölf Uhr mittags wurde das Match eröffnet, nachdem Peter erstmals das Team per Kleinbus am Freitag in die Hansestadt chauffiert hatte. Und die Plauener schienen zunächst den ausgeschlafeneren Eindruck zu hinterlassen. Die Weiß-Spieler machten zumeist das Spiel, nur Ulrich Dirr war in einer Defensivrolle, auch mit Schwarz hatten die Gäste zunächst keine Probleme, was Lutz die oben genannten Worte entlockte (15:30 Uhr). Danach legte der HSK innerhalb von 20 Minuten den Schalter um, entschied den Vergleich zu seinen Gunsten.

 
FM Stephan Haskamp

Als Erster verlor Thomas Espig - zuerst den Spielfaden, dann die Partie. Bei seinem Bundesligadebüt stand er zunächst immer gut, dann machte sich vielleicht doch seine noch fehlende Spielpraxis bemerkbar. Uli Dirr stand nie besser, hielt gut gegen, im Figurenendspiel erwies sich Kontrahent Karsten Müller als ausgekochter. Die interessanteste Partie lief am vierten Brett, wo Stephan Haskamp den ehemaligen Deutschen Einzelmeister Matthias Wahls am Rande einer Niederlage hatte. Es gab ein etwas unübersichtliches Zeitnotduell (wie auf dem Brett auch Vorteile für Stephan auf der Uhr). Doch Wahls rettete sich aus der für ihn äußerst unangenehmen Krise und konnte sich am Ende doch noch über den Sieg freuen. Ein echtes Spitzenduell lieferte sich Tomasz Markowski am ersten Brett mit Lubomir Ftacnik. Tomasz hielt den Angriff des Slowaken aus, spielte anschließend selbst auf Sieg, per Dauerschach konnte Ftacnik sich den halben Zähler sichern. Eine für ihn "ganz normale" Kampfpartie lieferte Lutz Espig gegen Jan Gustafsson ab, spielte aktiv, doch der deutsche Nationalspieler "hielt das immer irgendwie aus" - remis (4:1).

Den Matchball für Hamburg verwandelte Suat Atalik gegen Stefan Kindermann nach der Zeitkontrolle im Endspiel. Zwei Partien waren noch im Gange, eine davon (seine dritte in der Eliteliga) spielte Matthias Hörr. Gegen den um etwa 400 Wertzahlpunkte stärkeren Thies Heinemann musste sich Matthias erst im Springer-Läufer-Endspiel beugen, vielleicht lag irgendwann eine Möglichkeit zum Remis auf dem Brett, die Plauener Beobachter zeigten sich begeistert von der Leistung des 18-Jährigen. Dann ließ Roland Pfretzschner seine Mitspieler noch lange warten, bevor sich alle mit dem Kleinbus (und Peter Paul darin an vorderster Front) nach Hause steuern lassen konnten. Zwar musste Roland in seiner Partie stets auf die Aktionen des Gegners reagieren, wie er selbst feststellte, aber kurz vor der Zeitkontrolle verpasste der Adorfer leider den fälligen Turmabtausch zum Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern.

 

Hamburger SK
SK König Plauen
7
:
1
GM Ftacnik, Lubomir
2565
GM Markowski, Tom.
2552
½
:
½
GM Atalik, Suat
2604
GM Kindermann, St.
2539
1
:
0
IM Gustafsson, Jan
2532
GM Espig, Lutz
2409
½
:
½
GM Wahls, Matthias
2529
FM Haskamp, Stephan
2322
1
:
0
GM Müller, Karsten
2495
FM Dirr, Ulrich
2233
1
:
0
IM Berg, Emanuel
2454
FM Pfretzschner, R.
2163
1
:
0
IM Reeh, Oliver
2455
Espig, Thomas
2248
1
:
0
IM Heinemann, Thies
2392
Hörr, Matthias
1942
1
:
0

 

Am 22./23. November trifft unser Team in Baden-Baden auf die Stuttgarter Schachfreunde und den SC Baden-Oos.

 

Steffen Bandt
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letzte Änderung: 05.12.2022