|
Bundesligamannschaft erneut nur
zweiter Sieger
Plauener Oktett unterliegt
zweimal mit 1,5:6,5
Zwei weitere deftige Niederlagen kassierte
der SK König Plauen am Wochenende in der Schach-Bundesliga
der Herren. In Rottach-Egern hieß es gegen die
Bremer SG und den SV Werder Bremen am Ende jeweils 1,5:6,5
gegen Plauen. Vier Runden vor Saisonschluss rutschten
die Plauener damit in der Tabelle wieder auf einen Abstiegsrang
ab.
"In beiden Partien stand ich nach
etwa dreieinhalb Stunden Spielzeit ausgeglichen, bei
ebenfalls gleicher Zeit. Dann zeigte sich, dass der
Gegner eben doch ein wenig cleverer ist." So beschrieb
Plauens Mannschaftsleiter Gunter Sandner in Kurzform
seine Partien gegen die beiden Bremer Kontrahenten.
Auch seinen Kollegen ging es meist nicht anders. Wieder
einmal war die Konkurrenz einfach übermächtig.
Keine der 16 Partien des Wochenendes wurde von einem
Plauener Spieler gewonnen. Und einzig Stefan Kindermann,
der am Spitzenbrett Tomasz Markowski erneut würdig
vertrat, schaffte zwei Remisen. Während er am Samstag
gegen den russischen Großmeister Konstantin Sakaev
mit Schwarz wohl auch nicht mehr wollte, hatte er am
Sonntag den jungen Engländer Luke McShane am Rande
einer Niederlage. Nach 39 Zügen, also einen Zug
vor der ersten Zeitkontrolle, stand Kindermann stark,
während McShane nur noch eine Sekunde für
die Ausführung seines 40. Zuges auf der Schachuhr
hatte. Doch nicht umsonst hat sein Gegner in der Schwachwelt
den Spitznamen "Lucky Luke" erhalten. Irgendwie
reichte dem Briten die letzte Sekunde, und irgendwie
löste er anschließend auch seine Stellungsprobleme,
um doch noch die Punkteteilung zu erreichen. Gegen die
Bremer SG holten Michael Kuraszkiewicz und Lutz Espig
(gegen den jungen französischen Großmeister
Etienne Bacrot) weitere Remisen.
Am Sonntag gegen Werder waren neben Kindermann
noch Viteslav Priehoda und Thomas Espig mit je einem
halben Zähler erfolgreich, beide mit soliden Weißpartien,
wenngleich ohne echte Siegchance. Nach dem Rückzug
des Vorjahresmeisters Lübecker SV vor Saisonbeginn
werden drei Absteiger in die 2. Bundesliga gesucht.
Der Tabellenletzte, die Stuttgarter Schachfreunde, ist
mit 0:22 Punkten bereits aus dem Rennen. Die Entscheidung
um den Klassenerhalt fällt zwischen dem SC St.
Ingbert (12. Platz / 4:16 Punkte / 27 Brettpunkte),
dem SK König Plauen (13. / 4:16 / 22) und dem SV
Hofheim (14. / 3:17 / 26). Am 27. März empfängt
der SK König im Plauener Rathaus den SC St. Ingbert,
einen Tag später an gleicher Stelle den SV Hofheim.
Die Vermutung liegt nahe, dass alle Schachinteressierten
der Region die Gelegenheit haben, die Entscheidung um
den Verbleib in der Bundesliga live miterleben können.
|
|