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5:3 gegen Katernberg - nur das
zählt!
Plauener bringen mit
nicht erwartetem Sieg Bewegung in den Abstiegskampf
Ohne Tomasz Markowski und Jacek Gdanski
schaffte unser Bundesligateam am Sonntag einen 5:3-Heimsieg
gegen die Sportfreunde Katernberg. Damit überwintert
unser Team auf einem Nichtabstiegsplatz, das Träumen
vom Klassenerhalt (aus eigener Kraft) ist weiter erlaubt.
Erwartungsgemäß keine Chance hatte der SK
König beim gut besuchten Samstag-Kampf im großen
Ratssaal des Plauener Rathauses gegen Porz, Stefan Kindermann
verhinderte mit seinem Remis am Spitzenbrett ein 0:8.
Relativ spannend war der Samstag-Vergleich
etwa drei Stunden lang. Dann hatten die Domstädter
die Lage an breiter front im Griff. Recht früh
gab die Partie von Roland Pfretzschner gegen den Dänen
Curt Hansen Anlass zur Sorge, der Adorfer war zunächst
mit zwei, dann mit einem Bauern im Minus. Angriffslustig
präsentierte sich dagegen Uli Dirr, der sich per
Bauernopfer die Initiative gegen Großmeister Gurevich
sicherte, anschließend die Qualität eroberte
und sich lange im Vorteil wähnte. Als Gurevich
zum erfolgreichen Gegenschlag ausholte, lagen die Plauener
bereits mit 0:3 hinten. So wurde Heimkehrer Viteslav
Priehoda Opfer der gekonnten, positionell überzeugenden
Spielweise des Schweden Ulf Andersson, während
Thomas Espig am achten Brett mit Weiß gegen den
Letten Eduard Kengis diesmal vielleicht etwas zu brav
begann, keine Chance für den "jungen"
Espig gegen den um 286 Elo-Punkte stärkeren Kontrahenten.
Teamchef Gunter Sandner war mit seiner
Partie gegen den einstigen Plauener Leitwolf Alexander
Beliavsky zufrieden - bis er einen vergifteten Randbauern
Beliavskys abzockte, worauf der gefräßige
Plauener Springer nicht mehr ins Spiel zurückkehrte.
Roland Pfretzschner hatte sich inzwischen längst
ins Spiel zurückgekämpft, das Endspiel war
bei gleicher Bauernzahl aber nur auf den allerersten
Blick ausgeglichen, die Bauern des Kölners waren
entscheidend aktiver als die des Plaueners. Ein weit
vorgerückter Freibauer entschied die Partie am
zweiten Brett - zu Gunsten des Niederländers van
Wely, gegen Lutz Espig (0:6). Eine hervorragende Schwarzpartie
lieferte Michael Kuraszkiewicz gegen den deutschen Nationalspieler
Alexander Grafr ab, musste sich erst im Zeitnotfinish
geschlagen geben, bevor Stefan Kindermann am ersten
Brett das Remisgebot von Christopher Lutz annahm.
Auch gegen Katernberg war Plauen nur
Außenseiter, im Schnitt um 150 Elopunkte stärker
waren die Spieler des Essener Vereins, der mit 29 Fans
in der Vogtlandmetropole einlief. Doch die Plauener
Mannschaft ließ alle Papierform schnell zur Makulatur
werden. Denn dem Startremis von Viteslav Priehoda folgte
der erste Bundesligasieg von Thomas Espig, der daraufhin
kopfschüttelnd den Spielsaal verließ, sein
Glück nicht fassen konnte. Gunter Sandner erhöhte
kurz darauf auf 2,5:0,5 - dann machte es Uli Dirr mit
einer unnötigen Niederlage wieder spannend: "Das
war heute ganz schlimm, ich habe mehrere Varianten,
die zum Ausgleich geführt haben, verpasst",
sagte der Münchner nach der Partie. Dann gratulierten
die Plauener Beobachter Großmeister Stefan Kindermann
zum Remis gegen den starken Andrei Volokitin, Kindermann
selbst hätte die von ihm offensiv geführte
Partie noch viel lieber gewonnen.
Beim Stande von 3:2 war immer noch Zittern
angesagt. Roland Pfretzschner hatte Vorteil, Michael
Kuraszkiewicz hielt seine Partie im Gleichgewicht. Spannend
ging es am zweiten Brett zu, wo Lutz Espig und Gegner
Vladimir Chuchelov beiderseits versuchten, den gegnerischen
König in ein Mattnetz zu ziehen. Der Feldherr des
Belgiers stand mitten auf dem Brett, umzingelt von zwei
Springern und einem Turm Espigs. Nach der folgenden
Vereinfachung endete auch diese Kampfpartie friedlich.
Den "Matchball" verwandelte Roland Pfretzschner,
der seinen Endspielvorteil sicher verwertete. Als dann
Michael Kuraszkiewicz seinen Friedensvertrag unterzeichnete,
war die kleine Siegesfeier der Plauener längst
im Gange.
Vom 13. bis 15. Februar 2004 weilt unsere
Mannschaft in Rottach-Egern und trifft dort auf Tegernsee,
Neukölln und Kreuzberg. Der zweite Heimkampf steigt
am letzten März-Wochenende in Plauen, Gegner sind
dann die beiden Neulinge St. Ingbert und Hofheim.
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