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1. BUNDESLIGA – Saison 2003/2004
 

5:3 gegen Katernberg - nur das zählt!
Plauener bringen mit nicht erwartetem Sieg Bewegung in den Abstiegskampf

Ohne Tomasz Markowski und Jacek Gdanski schaffte unser Bundesligateam am Sonntag einen 5:3-Heimsieg gegen die Sportfreunde Katernberg. Damit überwintert unser Team auf einem Nichtabstiegsplatz, das Träumen vom Klassenerhalt (aus eigener Kraft) ist weiter erlaubt. Erwartungsgemäß keine Chance hatte der SK König beim gut besuchten Samstag-Kampf im großen Ratssaal des Plauener Rathauses gegen Porz, Stefan Kindermann verhinderte mit seinem Remis am Spitzenbrett ein 0:8.

Relativ spannend war der Samstag-Vergleich etwa drei Stunden lang. Dann hatten die Domstädter die Lage an breiter front im Griff. Recht früh gab die Partie von Roland Pfretzschner gegen den Dänen Curt Hansen Anlass zur Sorge, der Adorfer war zunächst mit zwei, dann mit einem Bauern im Minus. Angriffslustig präsentierte sich dagegen Uli Dirr, der sich per Bauernopfer die Initiative gegen Großmeister Gurevich sicherte, anschließend die Qualität eroberte und sich lange im Vorteil wähnte. Als Gurevich zum erfolgreichen Gegenschlag ausholte, lagen die Plauener bereits mit 0:3 hinten. So wurde Heimkehrer Viteslav Priehoda Opfer der gekonnten, positionell überzeugenden Spielweise des Schweden Ulf Andersson, während Thomas Espig am achten Brett mit Weiß gegen den Letten Eduard Kengis diesmal vielleicht etwas zu brav begann, keine Chance für den "jungen" Espig gegen den um 286 Elo-Punkte stärkeren Kontrahenten.

Teamchef Gunter Sandner war mit seiner Partie gegen den einstigen Plauener Leitwolf Alexander Beliavsky zufrieden - bis er einen vergifteten Randbauern Beliavskys abzockte, worauf der gefräßige Plauener Springer nicht mehr ins Spiel zurückkehrte. Roland Pfretzschner hatte sich inzwischen längst ins Spiel zurückgekämpft, das Endspiel war bei gleicher Bauernzahl aber nur auf den allerersten Blick ausgeglichen, die Bauern des Kölners waren entscheidend aktiver als die des Plaueners. Ein weit vorgerückter Freibauer entschied die Partie am zweiten Brett - zu Gunsten des Niederländers van Wely, gegen Lutz Espig (0:6). Eine hervorragende Schwarzpartie lieferte Michael Kuraszkiewicz gegen den deutschen Nationalspieler Alexander Grafr ab, musste sich erst im Zeitnotfinish geschlagen geben, bevor Stefan Kindermann am ersten Brett das Remisgebot von Christopher Lutz annahm.

 

Auch gegen Katernberg war Plauen nur Außenseiter, im Schnitt um 150 Elopunkte stärker waren die Spieler des Essener Vereins, der mit 29 Fans in der Vogtlandmetropole einlief. Doch die Plauener Mannschaft ließ alle Papierform schnell zur Makulatur werden. Denn dem Startremis von Viteslav Priehoda folgte der erste Bundesligasieg von Thomas Espig, der daraufhin kopfschüttelnd den Spielsaal verließ, sein Glück nicht fassen konnte. Gunter Sandner erhöhte kurz darauf auf 2,5:0,5 - dann machte es Uli Dirr mit einer unnötigen Niederlage wieder spannend: "Das war heute ganz schlimm, ich habe mehrere Varianten, die zum Ausgleich geführt haben, verpasst", sagte der Münchner nach der Partie. Dann gratulierten die Plauener Beobachter Großmeister Stefan Kindermann zum Remis gegen den starken Andrei Volokitin, Kindermann selbst hätte die von ihm offensiv geführte Partie noch viel lieber gewonnen.

Beim Stande von 3:2 war immer noch Zittern angesagt. Roland Pfretzschner hatte Vorteil, Michael Kuraszkiewicz hielt seine Partie im Gleichgewicht. Spannend ging es am zweiten Brett zu, wo Lutz Espig und Gegner Vladimir Chuchelov beiderseits versuchten, den gegnerischen König in ein Mattnetz zu ziehen. Der Feldherr des Belgiers stand mitten auf dem Brett, umzingelt von zwei Springern und einem Turm Espigs. Nach der folgenden Vereinfachung endete auch diese Kampfpartie friedlich. Den "Matchball" verwandelte Roland Pfretzschner, der seinen Endspielvorteil sicher verwertete. Als dann Michael Kuraszkiewicz seinen Friedensvertrag unterzeichnete, war die kleine Siegesfeier der Plauener längst im Gange.

 

Vom 13. bis 15. Februar 2004 weilt unsere Mannschaft in Rottach-Egern und trifft dort auf Tegernsee, Neukölln und Kreuzberg. Der zweite Heimkampf steigt am letzten März-Wochenende in Plauen, Gegner sind dann die beiden Neulinge St. Ingbert und Hofheim.

 

Steffen Bandt
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letzte Änderung: 05.12.2022