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1. BUNDESLIGA – Saison 2003/2004
 

2004: Das Wunder von Plauen?
Einziger ostdeutscher Bundesligist versucht in Hamburg das Unmögliche möglich zu machen

So richtig langweilig wird es für den SK König Plauen in der Bundesliga wohl nie werden. Es ist noch nicht lang her, da wurde gewitzelt, ob man das deutsche Oberhaus mit 0 oder 1 Punkt verlässt. Dann plötzlich der schockierende Rückzug der Lübecker! Gerade gegen den dreimaligen Deutschen Meister hatte man sich moralisch schon auf das erste 0:8 in der Plauener Bundesligageschichte vorbereitet. Nun müssen "nur noch" drei Mannschaften nach 15 Spieltagen noch schlechter sein, als das Team aus dem wunderschönen Vogtland, in dem nicht mehr als drei Vollprofis spielen. "Let's have some fun" oder "Jetzt erst recht"? Auf jeden Fall wird Plauen die neuen Bundesländer so gut es geht vertreten und hier und da vielleicht doch für das ein oder andere Glanzlicht sorgen ...

 

Durch die Katastrophe in Lübeck fährt der neu gecharterte Vereinsbus mit Prominenz am Steuer (Peter Paul, der erste fahrende Präsident? :-)) nur für ein einziges Spiel in den hohen Norden. Das Spiellokal musste man kurzerhand zum Hamburger SK verlegen. Spielbeginn ist am Samstag ausnahmsweise schon um 12:00 Uhr im HSK-Schachzentrum, Schellingstr. 41, 22089 Hamburg. Auf der Homepage der Gastgeber will man aktuell über den Wettkampf berichten.

 

Der HSK, im Vorjahr immerhin Vierter hinter Lübeck, Porz und Bremen, hält mit GM Lubomir Ftacnik und GM Suat Atalik zwei hoffentlich maximal gleichstarke Kontrahenten bereit. Dahinter spielt der wohl stärkste IM der Welt, Jan Gustafsson, der erst kürzlich in Plovdiv die deutschen Nationalfarben vertreten hat. Mit den GM's Kempinski (Polen), Hansen (Dänemark), Wahls und Müller (Deutschland) stehen weitere 2500er Brocken bereit, die unserer Mittelachse kräftig zusetzen werden. Die Stammaufstellung komplettiert der ehemaliger Bundesnachwuchstrainer Michael Bezold.

Alles andere als ein Hamburger Sieg wäre eine Sensation, die letzten beiden Vergleiche gingen mit 6:2 deutlich an die Mannen unter HSK-Chef Christian Zickelbein. Recht wohlwollend aber erinnert man sich in Plauener Kreisen an den 4½:3½-Sieg am 9. Dezember 2000 als man den Grundstein für die erfolgreichste Saison in der Bundesliga legen konnte. Damals spielten aber auch noch Ikonen wie Beliavsky, Bischoff, Bönsch und Hackel unter Plauener Flagge.

 

Wenn alles normal läuft – so deutlich muss man das sagen –, dann wird das kommende Wochenende der Anfang vom Ende des Plauener Bundesligaschachs werden. Doch wie titelte Chessbase Ende Mai noch: "Plauen unabsteigbar". Irgendwie wird man sich schon wieder durchmogeln ...

 

Christian Hörr
Copyright © 2001- 2024 by Christian Hörr
letzte Änderung: 05.12.2022