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SACHSENEINZELMEISTERSCHAFTEN 2006
 

Tolle Ergebnisse für Plauener Talente
Rebecca Reh holt Sachsentitel – Alle Aktiven überzeugen

Mit der Bilanz des Vorjahres, zwei Silber- und eine Bronzemedaille, war in Plauen keiner unzufrieden. Aber es fehlte eben ein Titel, und trotz aller Unwägbarkeiten sollte es ja vielleicht diesmal klappen. Die Chancen standen nicht schlecht, zumal bei den Girls der Altersklasse U16 sich Theresa Reh auf Platz 1 der Setzliste wiederfand. Den normalen Auftaktsiegen folgten in Runde 2 gegen etwas stärkere Konkurrenz Remisen von Rebecca und Theresa, was ungute Erinnerungen an die Meisterschaft anno 2004 weckte. Oder andersherum ausgedrückt, so manchen Trainer hätte das wohl zum Griff nach der Flasche animiert. Gottseidank gab es an diesem Tag noch eine weitere Runde, in der Rebecca Reh mit Cornelia Gahn eine Mitfavoritin in die Schranken wies. Im Zwillingsduell Reh gegen Gahn folgte in Runde 4 der nächste Streich – Theresa bezwang Juliane. Weil Rebecca mit einem sicheren Sieg gegen Nicole Lorenz den Abstand zum "Rest" des Feldes weiter vergrößerte, kam es in der Freitagvormittagsrunde zum unvermeidlichen Schwesternduell. Vom Druck der Onlineübertragung am DGT-Brett ließen sich beide nicht beeindrucken und folgerichtig einigte man sich nach 17 Zügen friedlich. Vorentscheidend für den Meisterschaftsausgang war der nächste Durchgang. Während Theresa remisierte, erarbeitete sich Rebecca den halben Zähler Vorsprung, der ihr letztendlich den Titel einbrachte. Eine feine Leistung von beiden und, ein erfolgreicher Freiplatzantrag vorausgesetzt, darf man in dieser Form wirklich gespannt sein, was bei den Deutschen Meisterschaften herauskommen wird.

Rebecca Reh, Theresa Reh und Cornelia Gahn (U16w)

Aus Sicht des SK König Plauen sind Gold und Silber in einer Altersklasse ein Riesending, aber es gibt noch mehr Positives zu berichten. Erstmals seit fünf Jahren schafften zwei junge Plauenerinnen den Sprung zu den U8-Sachsenmeisterschaften. Aus der Trainingsgruppe von Elmer Pekrul (Herr P.!) zeigten Elisa Hasse und Julia Scherbaum ihr im Laufe des vergangenen Jahres erworbenes Können. Zur Überraschung aller kämpften beide bis zur Schlußrunde um Edelmetall, und erst die Niederlagen im letzten Moment verhinderten den ganz großen Erfolg. Ein wirklich toller Einstieg und mit Sicherheit die Motivation, noch mehr zu erreichen ...

Elisa Hasse und Julia Scherbaum: Auf dem Weg nach ganz vorn

Siegerehrung U8w

Die schwierigste Ausgangsposition hatten unsere zwei männlichen U14-Starter, Hashem Schweiger und Stephan Meyer. Im 16 Starter umfassenden Teilnehmerfeld fanden sich beide in der Startliste auf den Positionen 11 und 13 wieder. Dem zähen Beginn (Hashem 1,5 aus 5 - Stephan 1 aus 4) folgte ein furioser Schlussspurt beider. Mit dann richtig gutem Schach gelang den zweien noch der Sprung ins Mittelfeld, wobei besonders die Partie von Hashem gegen den letztjährigen U12-Meister Jan Brumme ins Auge fiel. Platz 8 (Stephan), Rang 11 (Hashem) und neben der Erkenntnis, durchaus konkurrenzfähig zu sein, blieben auch noch ein paar DWZ-Punkte hängen. Auffällig dabei, dass das Gros der Punkte nach einem Gewaltmarsch durch das Elbsandsteingebirge erzielt wurde. Vom Kirnitzschtal aus ging es zum Kuhstall über den Kleinen Winterberg und den Goldsteinblick wieder fast zum Ausgangspunkt zurück. Insgesamt 20 Kilometer bergauf - bergab und als krönender Abschluß eine Durchquerung der reissenden Kirnitzsch - nasse Hosen inklusive! Übrigens hatten sich Stephan und Hashem schon eine geeignete Stelle für einen Sprung ins Tal ausgesucht – falls sie auf den Plätzen 15 und 16 eingekommen wären.

 

Stephan mit Julia und Elisa

Was für die einen Motivation war, hätte unsere dritte Medaillenkandidatin fast die Teilnahme am weiteren Turnier gekostet. Beim nicht ganz einfachen Abstieg geriet Sandra ins Rutschen, knickte mit dem rechten Fuß um und bewältigte die verbliebenen eineinhalb Stunden Marsch unter sehr starken Schmerzen. Schon das nötigte größten Respekt ab. Schmerztabletten, eine beruhigende Erstuntersuchung (Besten Dank an Dr. Dünzel), Stützverband und Salbe ("Dr. Bandt") gehörten nun zum weiteren Turnier. Bis dahin hatte sich Sandra Meyer mit 3,5 Punkten aus 4 Partien die reelle Chance auf eine weitere Medaille nach 2005 erspielt und das im Turnier der Altersklasse U18! Es wäre wirklich jammerschade gewesen, wenn es nicht mehr weiter gegangen wäre. Selbst an Nummer 4 gesetzt hatte Sandra zwischen 258 und 319 DWZ-Punkten weniger, da schien die Konkurrenz schier übermächtig. Hoffnung keimte auf, als Sandra in der zweiten Runde im Duell mit der Topfavoritin Maria Fuchs zur Bestform auflief und selbst ein voller Zähler nicht unmöglich war. Es folgten zwei "normale" Siege und der beschriebene Unfall ...

Am Freitagmorgen hieß es erst gegen die mehrfache Sachsenmeisterin Franziska Gasch Farbe zu bekennen, bevor es am Nachmittag zum Endspiel um den Medaillenplatz mit Kristina Riedel kam. Beide Partien mündeten sicher in den Remishafen, und nach dem Sieg in der Schlußrunde hätte nur die Partie Geisler-Bischoff remis enden müssen, um Sandra auf den Vizerang zu platzieren. Aber man kann eben doch nicht alles haben. Trotzdem ist Sandra auch in den kommenden Jahren neben den beiden Reh-Zwillingen eine ganz heiße Medaillenaspirantin, was selbst Oswald Bindrich bei der Siegerehrung auffiel.

Bronzemedaillengewinnerin Sandra Meyer (r.) ließ sich trotz starker Schmerzen nicht auswechseln

 

Jochen Bandt
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letzte Änderung: 05.12.2022