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"NEUJAHRSREDE" ZUR ALLGEMEINEN SITUATION IM VEREIN
 

Liebe Schachfreunde,

 

Neben allen guten Wünschen für das neue Jahr möchte ich die Jahreswende nutzen, um eine Zwischenbilanz zur laufenden Saison zu ziehen. Der unvermeidliche Abstieg aus der 1. Bundesliga führte zu einer gewaltigen Umstrukturierung im Verein. Nicht nur der Weggang einiger prominenter Legionäre machten zudem auch einige konzeptionelle Veränderungen notwendig. Natürlich wird dies alles nicht zuletzt von den vorhandenen finanziellen Mitteln diktiert. Bisher konnten, dank der Mitglieder, die sich durch Geld- und Sachleistungen zusätzlich engagierten, die Abstriche für den Wettkampfbetrieb gering gehalten werden. Das darf natürlich nicht zum Dauerzustand werden, denn über einen längeren Zeitraum sehe ich auf diese Weise den Vereinsfrieden gefährdet. Um die finanzielle Leistungsfähigkeit des Vereins zu verbessern, ist die Gewinnung potenter Sponsoren eine Aufgabe von immenser Bedeutung, und auch eine moderate Beitragserhöhung sollte kein Tabuthema sein.

 

Die derzeitige Tabellensituation unserer Topteams sehe ich im Moment als ungeeignet, den SK König Plauen nach außen positiv darzustellen. Dafür gibt es genügend objektive Gründe, doch um die Situation zu ändern, sind natürlich in erster Linie jene gefragt, die in den vergangenen Jahren an der Seite namhafter Großmeister durch ganz Deutschland reisen durften. Es ist einfach eine Frage der Ehre aller Spieler, die zum Kader des Zweitligateams gehören, ihrem Verein in den folgenden wichtigen Kämpfen gegen den Abstieg uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Dass auch Unmögliches möglich sein kann, hat im vergangenen Jahr zum Beispiel unser Landesklassenteam bewiesen. Ein an jedem Brett besser besetzter Gegner wurde von nur sieben Plauenern derart in Bedrängnis gebracht, dass er sich über ein 4:4 fast schon freuen musste. Da muss jetzt auch keiner behaupten, dass das Schachspiel drei Spielklassen tiefer mit weniger Ehrgeiz betrieben wird. Auch in den unteren Klassen verfolgt man seine Ziele, und trotz einiger Elopunkte weniger unternehmen wir alles, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Sicherlich ist das nicht gänzlich auf andere Teams übertragbar und schon gar nicht wollen wir als Beispiel herhalten. Aber der allgegenwärtige Mannschaftsgeist hat dem einen oder anderen über kleine persönliche Krisen schon mal hinweggeholfen.

 

Ganz klar erwarten alle Vereinsmitglieder, dass gerade in der 2. Bundesliga alles unternommen wird, um den Klassenerhalt zu realisieren. Und gerade in Anbetracht der derzeitigen Situation dürfen private Befindlichkeiten hin und wieder auch mal zweitrangig sein. Eben weil die vergangenen fünf Jahre zu den teuersten der Vereinsgeschichte gehörten. Alle Nachwuchstrainer sind in dieser Richtung wesentlich risikofreudiger und dürfen zum Dank ihre Scheidungskosten nicht mal von der Steuer absetzen, obwohl die "verdammte" Schachspielerei von jeder Gegenpartei gern als Argument genutzt wird. Eigentlich wollte ich ja nicht zu sehr in Polemik verfallen, aber in der komplizierten Lage muss jeder seinen Beitrag leisten. Erfolge, und sei es "nur" der Klassenerhalt, sind nur möglich, wenn alle zusammenstehen und jeder wirklich das Allerletzte gibt. Sollte der Absturz in die Drittklassigkeit dennoch nicht zu vermeiden sein, so haben wir es trotz aller Widrigkeiten wenigstens versucht und keiner muss sich beim Blick in den Spiegel dafür schämen. Auch woanders gibt es die sogenannten "Betriebsunfälle", und vielleicht lässt sich schon in der kommenden Saison wieder einiges reparieren.

 

Das gerade jetzt der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte zu feiern ist, sollte die Stimmungslage aller wieder auf den richtigen Kurs bringen. Unser U14-Mädchenteam ist DEUTSCHER VEREINSMEISTER! Theresa und Rebecca Reh, Sandra Meyer und Jessica Schlegel haben es in einem nicht ganz einfachen Turnier geschafft, sich einen Traum zu erfüllen. Und das nicht zuletzt deswegen, weil alle vier an diesen Erfolg geglaubt haben. Überhaupt zeigt sich der Nachwuchsbereich als äußerst intaktes Betätigungsfeld unserer Vereinsarbeit. Das Ende der Fahnenstange ist dabei keineswegs erreicht, und auch in Zukunft können wir damit rechnen, dass die jungen Spielerinnen und Spieler ihren Weg gehen. An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die an dieser immensen Arbeit beteiligt sind. Allen voran gilt dieser Dank den Eltern, die den enormen finanziellen Aufwand für das Hobby ihrer Kinder zu einem großen Teil tragen müssen und bei der Bewältigung der logistischen Probleme immer hilfreich zur Seite stehen. Die Intensität und Vervollkommnung der Nachwuchsarbeit bleibt ein ständiges Betätigungsfeld des Vereins, und vielleicht dienen die Erfolge in diesem Bereich dazu, Sponsoren zu unserer Unterstützung zu animieren.

 

Es gilt für alle, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern zu versuchen, das Allerbeste daraus zu machen. ALSO: KÄMPFEN, WAS DAS ZEUG HÄLT!

 

6. Januar 2005
Jochen Bandt
— Vizepräsident —
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letzte Änderung: 05.12.2022