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SÄCHSISCHE BLITZ-MANNSCHAFTSMEISTERSCHAFTEN 2005
 

Noch einen Signatory bitte
Dodekadischer Geruchswahnsinn in Kesselsdorf mit einem Schuss Selbstironie

Es war Samstagmorgen, die Uhr am Rathausturm zeigte irgendwas zwischen 5:10 Uhr und 5:15 Uhr, als ein zaghaftes Leuchten am anderen Himmelsende andeuten wollte, dass eben doch jede Nacht ein Ende hat. Beim Bäcker Winter begann nun die professionelle Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt, die Sächsische Blitz-Mannschaftsmeisterschaft. Fünf Semmeln, also Doppelbrötchen, zum Hartz-IV-gerechten Preis von 25 Cent das Stück wurden verlangt und mit zwar freundlichem aber doch mitleidigem Lächeln verkauft. —

6:00 Uhr. Unter Aufbringung letzter Kräfte wurden die Ansetzungen für Dienstag ins Netz gestellt, in der Hoffnung, Frühaufstehern einen Gefallen zu tun, jedoch satte sieben Stunden zu spät, wie man sich noch am selben Abend anhören durfte. Höchste Zeit, einen WLAN Access Point im Spiellokal zu installieren.

 

Etwa einen Tag später offenbarte sich zum ersten Mal die neue Robustheit und Flexibilität des SK König Plauen, die manchem Spieler tags zuvor noch gutgetan hätte. Beinahe hätte man das unentschuldigte Fehlen vierer Jungdynamiker verkraften können, doch 15 weniger 4 ist selbst für besonders große 11 noch kein volles Dutzend – eine windige Ungleichung, die sich kurz danach in einen handfesten Klingelsturm auf die Beyer'sche Burg am Hradschin verwandelte.

Dass es auch anders geht, zeigte Matthias Hörr, der die Schlussetappe seiner Radtour Halle–Dresden–Kesselsdorf locker in der Karenzzeit beendete, anschließend aber doch froh war, im Plauener Mief nicht übermäßig aufzufallen.

Die Meisterschaft selbst verlief ähnlich unspektakulär wie im letzten Jahr: Leipziger Übermotivation gegen Plauener Gleichgültigkeit. Am spannendsten war da noch der Reigen der Mannschaftsnummern. Hörr, Engelhardt, Hörr und Butzke mit der I, Pfeufer, Pekrul, Schweiger und Kamrla mit der II und Bandt, Sandner, Tunger und Beyer mit der III. Plauen I sollte eigentlich II sein, die III die I und die II die III, am Ende blieb die I dann aber die I, die III wurde zur II und die II zur III, was der Turnierleitung aber auch egal war. Vielleicht sollte man nächstes Jahr einfach wieder nach Blitzelo aufstellen ...

Einen Endstand können wir auch dieses Mal nicht bieten – er interessiert ja außerdem eh keinen. Dass aber Aue I und auch die Blitzhaie von Dresden-Leuben I jeweils einen Punkt in Plauen abgaben, soll dennoch nicht unerwähnt bleiben. Leuben II, Gohlis II und Allianz Leipzig blieben gegen die urigen vogtländischen Burschen ebenfalls unter ihren Möglichkeiten. Für die meiste Erheiterung sorgte jedoch die Hohndorfer Mannschaft, die es am 3. Brett nicht fertig brachte, Hashem Schweiger binnen einer Minute mit drei Damen mattzusetzen. Ein Schelm, wer sagt, das wäre der blanke Hohn. Hashems Sieg durch Zeitüberschreitung sicherte dem Plauener Breitenschach den einzigen Tageserfolg.

Das dreckige Dutzend.

Insgesamt verlief der Saisonhöhepunkt, für den man lange und hart trainiert hatte und sich punktgenau fit glaubte, für das "dreckige Dutzend" also etwas enttäuschend. Deshalb sollte man im kommenden Jahr nur wieder teilnehmen, wenn man die geschlagenen Figuren vom Nachbarbrett auf dem eigenen mit einsetzen darf. Darauf einen Signatory! Oder auch zwei. Und dann ganz locker die Zeche prellen. Wer wurde schließlich noch nicht am Fuße des Rathausturms verhaftet ...

Einzelergebnisse (19 Runden)

SK König Plauen II
17:21 (35½)
(1) Jochen Bandt
(2) Gunter Sandner
11½
(3) Mario Tunger
(4) Christof Beyer
10
 
SK König Plauen I
10:28 (25½)
(1) Matthias Hörr
(2) Etienne Engelhardt
6
(3) Christian Hörr
7
(4) Daniel Butzke
5
 
SK König Plauen III
3:35 (11½)
(1) Lion Pfeufer
4
(2) Elmer Pekrul
6
(3) Hashem Schweiger
1
(4) Robin Kamrla
½

 

chö

 

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letzte Änderung: 05.12.2022