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Spannung wider Willen
U20 kommt gegen Aufsteiger
USV TU Dresden mit blauem Auge davon
So hatte man sich das nicht vorgestellt
beim SK König Plauen. Als gegen 11:30 Uhr die ersten
Zuschauer zum Auftaktmatch gegen die Liganeulinge vom
USV TU Dresden eintrafen, sahen sie gerade noch die
Aufgabe von Tomas Zeleny am Spitzenbrett. Wenig später
ruinierte auch Daniel Butzke seine zwar zweischneidige
aber eigentlich vielversprechende Stellung binnen weniger
Züge. 0:2 dieser Schock musste erst mal
verdaut werden.
Was war passiert? Tomas Zeleny, unser
neuer tschechischer Freund aus Liberec, ausgestattet
mit der zweitbesten Wertzahl der Liga (2241), sollte
den urlaubsbedingten Ausfall von Matthias Hörr
am Spitzenbrett kompensieren, griff aber in der Eröffnung
völlig daneben und hatte bald nichts mehr, was
noch zu retten war. Als Lion Pfeufer an 2 bereits einen
Mehrbauern hatte, traf Daniel Butzke gegen den DEM-Dritten
U10 Philipp Boos ein totaler Blackout. Anstatt auf ein
Schach den König solide nach b1 zu ziehen, manövrierte
er ihn in die Brettmitte, wo er wenig später von
den drei schwarzen Schwerfiguren mattgesetzt wurde.
Nach diesen Pleiten hätte jeder
weitere Fehler schon das Aus der Titelträume bedeuten
können. Glücklicherweise hatte Tobias Franz
schon im 9. Zug einen gegnerischen Läufer ohne
ersichtliches Gegenspiel gewinnen können. Johannes
Titz, der sich nach seinem Wechsel zum SK König
in bestechender Form zeigt, konnte ebenfalls durch ein
Figurenspiel Vorteil erzielen. Es blieben zwei Mehrbauern
über, von denen einer ein gedeckter Freibauer war.
Sergej Lozovoy musste sich zwar gegen Petra Morgensterns
Königsangriff wehren, doch dank dessen Inkonsequenz
gelang es ihm, auf der zweiten Reihe Rabatz zu machen.
Die Gastspielerin der Dresdner überschritt daraufhin
im 35. Zug die Zeit.
Als Sergej und Johannes den Ausgleich
besorgt hatten, verdarb Lion seine Gewinnstellung im
Läufer-Turm-Endspiel noch zum Remis. Alles hing
nun an der Mehrfigur von Tobias Franz, die sich mittlerweile
drei verbundener Freibauern gegenüber sah. Nach
einem Nervenkrieg ohnegleichen und zweimaliger Zeitnotphase,
machte Tobias endlich den Sack zu und vollstreckte zum
glücklichen 3½:2½-Endstand.
SK König Plauen
|
|
USV TU Dresden
|
3½
|
:
|
2½
|
Zeleny,
Tomas |
2241
|
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Döhn,
Raphael |
2050
|
0
|
:
|
1
|
Pfeufer,
Lion |
2014
|
|
Richter,
Claudius |
1867
|
½
|
:
|
½
|
Lozovoy,
Sergej |
1933
|
|
Morgenstern,
Petra |
1806
|
1
|
:
|
0
|
Butzke,
Daniel |
1822
|
|
Boos,
Philipp |
1528
|
0
|
:
|
1
|
Franz,
Tobias |
1714
|
|
Chekonin,
Paul |
|
1
|
:
|
0
|
Titz,
Johannes |
1675
|
|
Lindemann,
Johannes |
1480
|
1
|
:
|
0
|
Große Erleichterung nach dem Schlusspfiff,
denn gerade die jungen und aufstrebenden Dresdner zeigten,
dass in der Sachsenliga inzwischen jeder jeden schlagen
kann. Nun ist auch bekannt, dass der DSC daheim gegen
den anderen Aufsteiger USG Chemnitz (ebenfalls eine
sehr junge Truppe) nur zu einem 3:3 kam. Für das
Gipfeltreffen am 30.10., das schon die Meisterschaft
entscheiden könnte, hat der SK König nun die
besseren Karten. Langsam wird es Zeit für den ersten
Punktgewinn gegen den DSC wann, wenn nicht jetzt?!
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