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DEUTSCHE VEREINSMEISTERSCHAFTEN U14w 2004
 

Der SK König Plauen ist Deutscher Meister U14w
Mädchen-Vierer schafft historischen Erfolg für das vogtländische Schach

Dramatik pur von der ersten bis zur letzten Runde kennzeichnete die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in der Altersklasse U14 bei den Mädchen im thüringischen Dittrichshütte. Nach den beiden Bronzerängen in den Jahren 2002 und 2003 musste das Team des SK König Plauen diesmal wohl oder übel mit der Bürde des Favoriten leben - eine äußerst schwere Last.

Gegen die Topteams versuchen natürlich auch die schwächeren Mannschaften, gut auszusehen. Entsprechend gestaltete sich schon der Auftakt gegen die Mannschaft von Königsspringer Lemgo mehr als zäh, und nur der großen Routine war es zu verdanken, dass man letztendlich sicher mit 3:1 gewinnen konnte. Im Stile eines Hindernisrennens verlief die zweite Runde und wurde so zu einem wohl einmaligen Erlebnis bei Deutschen Meisterschaften. Witterungsunbilden sorgten dafür, dass nach etwa einer Stunde Spielzeit wegen eines Stromausfalls alle Partien für 20 Minuten unterbrochen wurden. Kurz nach der Wiederaufnahme der Partien brachte Sandra Meyer den Plauener Vierer in Führung, und auch an den anderen Brettern durfte man durchaus optimistisch sein. Womit keiner rechnen konnte, war ein weiterer "Blackout", der den Hauptschiedsrichter des Turniers veranlasste, die Runde komplett abzubrechen und für den nächsten Tag neu anzusetzen. Das bedeutete auch, dass die Meisterschaft in nur sechs Runden, anstatt der geplanten sieben, ausgespielt werden musste.

Die Neuauflage des Spiels am folgenden Tag stand unter keinem guten Stern. Zwar konnte Jessica Schlegel schnell für die Plauener Führung sorgen, aber an den anderen Brettern reichte es nach der einzigen Turnierniederlage von Rebecca Reh nur zu einem nicht unbedingt eingeplanten Unentschieden. Nach einem schwer erkämpften Sieg gegen den SC Schwabmünchen traf man wie in den beiden vorangegangenen Jahren auf den TSV Heumaden. Mit einer an sich beruhigenden 2:0-Führung durch Rebecca Reh und Jessica Schlegel schien die Tabellenspitze in greifbare Nähe gerückt. Zwar hatte Theresa Reh am ersten Brett gegen die mehrmalige Deutsche Meisterin Saskia Zikeli einen schweren Stand, aber am dritten Brett schien bei Sandra Meyer alles auf einen vollen Zähler hinzudeuten. Erwartungsgemäß gelang es dem württembergischen Meister, auf 1:2 zu verkürzen, und als Sandra Meyer nach fast 5 Stunden Spieldauer in einer hektischen Zeitnotphase ihre Partie auch noch verdarb, mussten sich die Plauener wiederum mit einem Unentschieden zufrieden geben. Wenigstens verlief danach der Nachmittagsdurchgang ganz im Sinne des SK König. Neben dem schwer erkämpften eigenen Sieg gegen den Gastgeber SG Blau-Weiß Stadtilm trennten sich die Medaillenaspiranten Porz und Schwabmünchen 2:2. Der ESV Delitzsch hatte sich nun mit einem Zähler vor dem SK König Plauen an die Tabellenspitze gesetzt. Da beide Teams in der letzten Runde gegeneinander antreten mussten, war klar, dass der Titel auf jeden Fall wieder in Sachsen landen würde. Delitzsch hätte ein Unentschieden gereicht, Plauen musste unbedingt gewinnen, um zu Meisterehren zu kommen.

Was nun folgte, war ein echter Krimi, Dramatik pur und für alle beteiligten Spieler und Betreuer ein Erlebnis, das nicht so schnell in Vergessenheit geraten dürfte. Schnell war abzusehen, dass Theresa sehr vorteilhafte Stellung bekommt - aber an den anderen Brettern sah es nicht sonderlich gut aus. In dem Moment, wo Rebecca eine Unaufmerksamkeit ihrer Gegnerin nutzte, um die Führung einzufahren, keimte wieder Hoffnung im Plauener Lager. Ein klein wenig psychologische "Kriegsführung" - und schon bekamen die Randleipziger nun weiche Knie, zumal Theresa im richtigen Moment das 2:0 nachlegte. Sandra Meyer hatte zwar einen Bauern weniger, beschäftigte die amtierende Sachseneinzelmeisterin dieser Altersklasse Juliane Gahn derart, dass diese, um den Bronzerang für den ESV Delitzsch abzusichern, in das Remis einwilligte. Damit waren die vier Prinzessinnen des SK König Plauen Deutscher Meister, der erste Titel auf Bundesebene für einen vogtländischen Schachklub. Jessica Schlegel sicherte letztendlich sich mit einem Remis den Ehrenpreis für die brettbeste Spielerin am vierten Brett.

Erfahrung, schachliches Können gepaart mit der Gabe auch in komplizierten Situationen nicht den Kopf zu verlieren war die Grundlage für diesen größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Vielleicht gelingt es ja, diesen Elan auf die Männerteams zu übertragen, denn genau diesen unbedingten Einsatzwillen und die Kampfkraft aller Spieler werden nötig sein, unseren unbarmherzigen Gegnern die nötigen Punkte für den Klassenerhalt aller Mannschaften abzuknöpfen!

 

Jochen Bandt

Theresa Reh
(1738)
Rebecca Reh
(1717)
Sandra Meyer
(1424)
Jessica Schlegel
(1193)
Trainer
Andreas Götz
Trainer
Jochen Bandt


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Seite des Ausrichters SG Blau-Weiß Stadtilm

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letzte Änderung: 05.12.2022