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Ohne Vieren zum 5:3
Sachsenligamannschaft
schlägt trotz Aufstellungsprobleme Aufsteiger Dresden-Striesen
Unklare Zielsetzungen beherrschten zu
Beginn der neuen Saison das Bild unserer II. Mannschaft.
Zwar spielte man vor zwei Jahren noch in der Oberliga,
aber aufgrund des Aderlasses an die Erste will Mannschaftsleiter
Andreas Götz, die Ziele nicht gleich weit über
dem Klassenerhalt ansetzen. Ambitionen nach oben, oder
Absicherung nach unten gegen den Neuling aus
Dresden sollte schon ein Sieg her, im Notfall auch um
einen "Big Point" eingefahren zu haben. Doch
schon das Auftaktspiel zeigte Gefahren der Besetzung
auf. So musste die Mannschaft auf vier Stammspieler
verzichten, und böse Stimmen behaupteten vorher,
dass man mit einer Doppelpyramide an die Bretter geht.
Vorn war mit Lion Pfeufer und Neuzugang
Sergej Lozovoy eine junge Doppelspitze präsent.
Letzterer konnte schon in der Eröffnungsphase positive
Akzente für die Mannschaft setzen. Ziemlich zeitig
konnte er seinem Gegner das Rochaderecht nehmen und
dessen Bauernzusammenhalt daraufhin schwächen.
Ab Brett 3 begann unsere als stark angenommene Mittelachse
mit Marco, Andreas und Matthias, der noch einmal seinem
ehemaligen Team aushelfen konnte. Alle drei kamen anständig
durch die ersten Züge, wobei Andreas wie in vergangenen
Kämpfen durch exaktes Spiel seinen Kontrahenten
schnell in die Defensive drängen konnte. In der
Nachhut sollten Frank Gerbeth, der zu erwarteter Stunde
eintraf, Elmer Pekrul und Schachfreund Luban für
Punkte sorgen. Der Vizepräsident konnte sich anfangs
nicht richtig in Postion bringen und fand sich alsbald
in etwas gedrückter Position wieder. Auch Frank
zeigte sich von der Eröffnungswahl seines Gegner
etwas überrascht und musste, seinem Naturell entsprechend,
einige Zeit investieren.
Mittlerweile war am Spitzenbrett ein
scharfer Kampf entbrannt. Lions Figuren waren erstaunlich
weit in das weiße Lager eingedrungen, verfügten
aber nicht unbedingt über einen starken Zusammenhalt.
Das sah bei MCO schon ganz anders aus. Dem massierenden
Angriff am Königsflügel stand der Dresdner
etwas hilflos gegenüber. Vereinzelte Aktionen des
Turms auf der anderen Seite konnten das Ende nur hinauszögern
1:0. Am letzten Brett hatte Elmer schon früh
die Damen nach Hause geschickt und konnte nun zu einer
handfesten Spielweise übergehen. Auch hier endeten
überhastete feindliche Angriffe mit Tempoverlusten.
Auch Andreas konnte nun Kapital aus seiner Stellung
schlagen. Mit Dame gegen Turm und Leichtfigur ist stets
ein angenehmes Spiel möglich, und nachdem dieser
zweite Sieg eingefahren war, wurde schon deutlich, dass
es wirklich ziemlich dumm laufen müsste, wenn Plauen
im Hotel am Theater verlieren würde. Matthias vermochte
nämlich die Sicherheit seines Gegenspielers auszunutzen.
In gedrückter, jedoch keinesfalls verlorener, Stellung
und knapper Zeit legte er einen recht primitiven Köter,
der im Hochgefühl geschluckt wurde. Nach kurzer
Diskussion, ob die nötigen 40 Züge denn nun
wirklich in 2 Stunden geschafft waren, stand eine Mehrfigur
zu Buche.
Allerdings waren jetzt schon zwei Partien
verloren gegangen. Frank hatte auf dem gesamten Brett
schwache schwarze Felder, sowohl bei sich, als auch
beim Gegner. Irgendwie wusste der aber diese besser
zu nutzen, und kam noch vor der Zeitkontrolle zum vollen
Punkt. Auch Lions Widersacher verstand es, die fehlende
Zusammenarbeit der schwarzen Figuren für seine
Manöver zu nutzen und siegte. Da aber bei Sergej
und Elmer jeweils klar gewonnene Turmendspiele entstanden
waren, konnte man mit zwei Mannschaftspunkten rechnen.
Nach über 20 weiteren Zügen mit Mehrfigur
erzielte Matthias nun den fünften Punkt an diesem
Tag. Einzig Peter musste noch kämpfen. Optisch
konnte er sich aus seiner engen Stellung befreien, was
aber vielleicht auch daran lag, dass nun ein Bauer weniger
für seine Sache auf dem Brett war. Das entstandene
Endspiel ging schließlich zu seinen
Ungunsten aus, was in Anbetracht der bereits erzielten
Punkte nicht so tragisch war.
SK König Plauen
II
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SV Dresden-Striesen
|
5
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:
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3
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Pfeufer,
Lion |
2014
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Rösemann,
Rainer |
2178
|
0
|
:
|
1
|
Lozovoy,
Sergej |
1933
|
|
Glasewald,
Stefan |
2010
|
1
|
:
|
0
|
Schaarschmidt,
Marco |
2009
|
|
Krenn,
Dan-Philipp |
1953
|
1
|
:
|
0
|
Götz,
Andreas |
2090
|
|
Pohle,
Ingolf |
1935
|
1
|
:
|
0
|
Hörr,
Matthias |
2009
|
|
Groschup,
Gerhard |
1921
|
1
|
:
|
0
|
Gerbeth,
Frank |
1784
|
|
Dr.
Barz, Hans-W. |
1851
|
0
|
:
|
1
|
Luban,
Peter |
1956
|
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Rohde,
David |
1765
|
0
|
:
|
1
|
Pekrul,
Elmer |
1798
|
|
Dr.
Koritzsch, Andr. |
???
|
1
|
:
|
0
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Es ist nicht ganz klar, ob dieses Spiel
etwas über die Saison sagen kann. Auf jeden Fall
hat man mit vier Ausfällen gegen einen Aufsteiger
gewonnen. Die Erfahrung zeigt, dass wenige Remisen diesem
Achter sehr gut tun. Wenn man in diesem Sinne weitermachen
kann und stets vor Spielbeginn noch einmal Bedenkzeit,
Brettreihenfolge und die Farben durchgeht, kann man
zum Schluss eine Überraschung landen.
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