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SACHSENLIGA – Saison 2004/2005
 

Ohne Vieren zum 5:3
Sachsenligamannschaft schlägt trotz Aufstellungsprobleme Aufsteiger Dresden-Striesen

Unklare Zielsetzungen beherrschten zu Beginn der neuen Saison das Bild unserer II. Mannschaft. Zwar spielte man vor zwei Jahren noch in der Oberliga, aber aufgrund des Aderlasses an die Erste will Mannschaftsleiter Andreas Götz, die Ziele nicht gleich weit über dem Klassenerhalt ansetzen. Ambitionen nach oben, oder Absicherung nach unten – gegen den Neuling aus Dresden sollte schon ein Sieg her, im Notfall auch um einen "Big Point" eingefahren zu haben. Doch schon das Auftaktspiel zeigte Gefahren der Besetzung auf. So musste die Mannschaft auf vier Stammspieler verzichten, und böse Stimmen behaupteten vorher, dass man mit einer Doppelpyramide an die Bretter geht.

Vorn war mit Lion Pfeufer und Neuzugang Sergej Lozovoy eine junge Doppelspitze präsent. Letzterer konnte schon in der Eröffnungsphase positive Akzente für die Mannschaft setzen. Ziemlich zeitig konnte er seinem Gegner das Rochaderecht nehmen und dessen Bauernzusammenhalt daraufhin schwächen. Ab Brett 3 begann unsere als stark angenommene Mittelachse mit Marco, Andreas und Matthias, der noch einmal seinem ehemaligen Team aushelfen konnte. Alle drei kamen anständig durch die ersten Züge, wobei Andreas wie in vergangenen Kämpfen durch exaktes Spiel seinen Kontrahenten schnell in die Defensive drängen konnte. In der Nachhut sollten Frank Gerbeth, der zu erwarteter Stunde eintraf, Elmer Pekrul und Schachfreund Luban für Punkte sorgen. Der Vizepräsident konnte sich anfangs nicht richtig in Postion bringen und fand sich alsbald in etwas gedrückter Position wieder. Auch Frank zeigte sich von der Eröffnungswahl seines Gegner etwas überrascht und musste, seinem Naturell entsprechend, einige Zeit investieren.

Mittlerweile war am Spitzenbrett ein scharfer Kampf entbrannt. Lions Figuren waren erstaunlich weit in das weiße Lager eingedrungen, verfügten aber nicht unbedingt über einen starken Zusammenhalt. Das sah bei MCO schon ganz anders aus. Dem massierenden Angriff am Königsflügel stand der Dresdner etwas hilflos gegenüber. Vereinzelte Aktionen des Turms auf der anderen Seite konnten das Ende nur hinauszögern – 1:0. Am letzten Brett hatte Elmer schon früh die Damen nach Hause geschickt und konnte nun zu einer handfesten Spielweise übergehen. Auch hier endeten überhastete feindliche Angriffe mit Tempoverlusten. Auch Andreas konnte nun Kapital aus seiner Stellung schlagen. Mit Dame gegen Turm und Leichtfigur ist stets ein angenehmes Spiel möglich, und nachdem dieser zweite Sieg eingefahren war, wurde schon deutlich, dass es wirklich ziemlich dumm laufen müsste, wenn Plauen im Hotel am Theater verlieren würde. Matthias vermochte nämlich die Sicherheit seines Gegenspielers auszunutzen. In gedrückter, jedoch keinesfalls verlorener, Stellung und knapper Zeit legte er einen recht primitiven Köter, der im Hochgefühl geschluckt wurde. Nach kurzer Diskussion, ob die nötigen 40 Züge denn nun wirklich in 2 Stunden geschafft waren, stand eine Mehrfigur zu Buche.

Allerdings waren jetzt schon zwei Partien verloren gegangen. Frank hatte auf dem gesamten Brett schwache schwarze Felder, sowohl bei sich, als auch beim Gegner. Irgendwie wusste der aber diese besser zu nutzen, und kam noch vor der Zeitkontrolle zum vollen Punkt. Auch Lions Widersacher verstand es, die fehlende Zusammenarbeit der schwarzen Figuren für seine Manöver zu nutzen und siegte. Da aber bei Sergej und Elmer jeweils klar gewonnene Turmendspiele entstanden waren, konnte man mit zwei Mannschaftspunkten rechnen. Nach über 20 weiteren Zügen mit Mehrfigur erzielte Matthias nun den fünften Punkt an diesem Tag. Einzig Peter musste noch kämpfen. Optisch konnte er sich aus seiner engen Stellung befreien, was aber vielleicht auch daran lag, dass nun ein Bauer weniger für seine Sache auf dem Brett war. Das entstandene Endspiel ging schließlich zu seinen
Ungunsten aus, was in Anbetracht der bereits erzielten Punkte nicht so tragisch war.

 

SK König Plauen II
SV Dresden-Striesen
5
:
3
Pfeufer, Lion
2014
Rösemann, Rainer
2178
0
:
1
Lozovoy, Sergej
1933
Glasewald, Stefan
2010
1
:
0
Schaarschmidt, Marco
2009
Krenn, Dan-Philipp
1953
1
:
0
Götz, Andreas
2090
Pohle, Ingolf
1935
1
:
0
Hörr, Matthias
2009
Groschup, Gerhard
1921
1
:
0
Gerbeth, Frank
1784
Dr. Barz, Hans-W.
1851
0
:
1
Luban, Peter
1956
Rohde, David
1765
0
:
1
Pekrul, Elmer
1798
Dr. Koritzsch, Andr.
???
1
:
0

 

Es ist nicht ganz klar, ob dieses Spiel etwas über die Saison sagen kann. Auf jeden Fall hat man mit vier Ausfällen gegen einen Aufsteiger gewonnen. Die Erfahrung zeigt, dass wenige Remisen diesem Achter sehr gut tun. Wenn man in diesem Sinne weitermachen kann und stets vor Spielbeginn noch einmal Bedenkzeit, Brettreihenfolge und die Farben durchgeht, kann man zum Schluss eine Überraschung landen.

 

Matthias Hörr
Copyright © 2001- 2024 by Christian Hörr
letzte Änderung: 05.12.2022