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1. LANDESKLASSE SACHSEN St. B – Saison 2004/2005
 

Fünf Leipzigerinnen erlegen acht Könige
Nachholespiel bringt nichts Zählbares für die III. Mannschaft

Wer setzt sich Sonntag um sieben ins Auto, um nach Leipzig zu fahren? Schachspieler. Wer rast Sonntag Früh mit 140 (bei erlaubten 100) an einer (leider noch nicht intakten) Radarfalle vorbei? Schachspieler. Und wer muss zickzackfahrend das Radio anrufen, um andere Autofahrer (welche denn bitte) vor eben dieser böswilligen Schikane zu warnen? Richtig.

So machte sich also unser tapferer Achter, die glorreiche III. Mannschaft des SK König Plauen auf den Weg in die Messestadt zum Nachholspiel gegen Leipzig-Gohlis III. Unter diesem Haufen gestandener Männer befand zum ersten Mal auch unser tschechischer Nachwuchsstar, Tomas Zeleny, der am ersten Brett sein Debüt geben sollte. Das Heinrich Budde Haus, das heutige Spiellokal, wurde mit männlicher Intuition locker gefunden, die Partien konnten pünktlich begonnen werden.

Doch schon in der Anfangsphase hatte der Mannschaftsführer den Eindruck, dass heute nicht sehr viel zu holen sein wird. Tomas am Spitzenbrett und Mario Tunger etwas weiter hinten hatten nach nur wenigen Zügen bereits mit einer Minusqualität zu kämpfen. Hier war aber das geschlechterspezifische Endergebnis noch nicht abzusehen, Jochen Bandt und Johannes Titz agierten aggressiv offensiv gegen ihre weiblichen Kontrahentinnen. Und bald hatte sich auch die Stellung von Mario zum besseren gewendet. Immer noch mit 2 Eis im Minus konnte er den Druck von Zug zu Zug verstärken, und als er dann endlich mit einem Turmopfer seine Gegnerin zwangsläufig mattsetzen kann, bietet er Remis. Hm, eigentlich schlimm, sollte man meinen, aber heute war das vollkommen in Ordnung und er damit sogar ein Vorbild für seine Teamkollegen. Denn er konnte gegen das andere Geschlecht punkten.

Relativ unspektakulär kam Etienne Engelhardt am 2. Brett zu seinem ersten Saisonsieg, mit zwei Läufermanövern konnte er ausreichend Material gewinnen und die Partie gewinnen. Doch in der Folge sollte sich bei Jochen, Johannes, Daniel Butzke und Tobias Franz das Hauptproblem des heutigen Tages zeigen: das fehlende X-Chromosom. Denn alle hatten das schwächere Geschlecht auf der anderen Seite des Tisches sitzen, und keiner war in der Lage, die eigene genetische Unvollkommenheit wettzumachen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Daniel und Tobias kampflos dem Doppel-X ergaben.

Nachdem also die Gohliser Frauenmannschaft uns mit 4,5:0,5 abgefertigt hatte, konnte zum normalen Schach zurückgekehrt werden. Stephan Buschmann hatte zwar die ganze Zeit einen minimalen Vorteil, fand jedoch keinen Gewinnweg und beendete die Partie im Remishafen. Indessen konnte unser Spitzenbrett die feindliche Stellung so lange massieren, bis der König sich ergab. Der reingeschlechtliche Mannschaftsvergleich wurde so mit 2,5:0,5 gewonnen, jedoch reicht das nicht, um das andere Ergebnis auszugleichen. Doch was soll das jetzt bedeuten? Sind wir die Initiatoren einer neuen Emanzipationswelle? Oder verlieren wir gar unsere Daseinsberechtigung?

 

SC Leipzig-Gohlis III
SK König Plauen III
5
:
3
Beltz, Robert
2142
Zeleny, Tomas
2241
0
:
1
Gauch, Mirko
2023
Engelhardt, Etienne
1948
0
:
1
Beltz, Franziska
1972
Bandt, Jochen
2008
1
:
0
Ulms, Sandra
2066
Butzke, Daniel
1822
1
:
0
Seiler, Dirk
1922
Buschmann, Stephan
1874
½
:
½
Hausmann, Ilka
2086
Titz, Johannes
1780
1
:
0
Helmbold, Irene
1845
Tunger, Mario
1926
½
:
½
Beltz, Carmen
1632
Franz, Tobias
1710
1
:
0

 

Zitat des Mannschaftsleiters: „Nuja, wir ham uns beachtlich geschlagen.“ Und? Soll das reichen. Wenn wir uns alle Spiele beachtlich schlagen und dann absteigen. Heute war auf jeden Fall mehr möglich als nur ein 3:5 und es müssen endlich auch mal Punkte gegen stärkere Teams geholt werden, um die Klasse zu halten.

 

edt
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letzte Änderung: 05.12.2022