Unter irregulären Spielbedingungen hat sich heute der Zwickauer SC mit sehr sehr viel Dusel einen Punkt gegen unsere II. Mannschaft erkämpft. Bei Kerzenschein, Zigarettenqualm und Küchenlärm verpassten erst Lion Pfeufer und Andreas Götz den Gewinn und dann warfen auch noch Christian Hörr und zu allerletzt auch Olaf Hilbig ihre Gewinnstellungen einzügig weg. Daniel Butzke war an Brett 8 (mal wieder) überhaupt nicht aufs Brett gekommen. Und so konnten wir froh sein, dass wir bei leichten Siegen von Matthias Hörr und Gunter Sandner überhaupt noch einen Punkt mitnahmen, da auch die Stellung von Mathias Paul sehr anrüchig war. Fazit: Statt eines standesgemäßen 7:1 wurde es ein katastrophaler Ausflug zum Tabellenletzten, der uns nun schon den zweiten Punkt im Aufstiegskampf gekostet hat.
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Auftakt zur Chemnitzer Stadtmeisterschaft
Die Chemnitzer Stadtmeisterschaft findet inzwischen traditionell mit einigen Exil-Plauenern statt, die regelmäßig um die vorderen Plätze mitspielen. Nach Platz 3 und 4 für die Hörr-Brüder im vergangenen Spieljahr, versucht dieses Mal auch Tobias Franz, Schützenhilfe zu geben. In Runde 1 gelang ihm das leider noch nicht, da er gegen den Elo-Favoriten Günter Sobeck mit Schwarz unterlag. Matthias Hörr konnte erst nach zähem Kampf im Damenendspiel gegen das USG-Talent Justus Matschewsky gewinnen. Christian Hörr hatte mit Dr. Thilo Bocklisch weit weniger Probleme, da dieser wohl in der Vor- und Nachbereitung der Partie auch anderen Interessen nachging. Die einzige Überraschung zum Auftakt blieb somit der Sieg von Mario Mahn über Turnierleiter Alfred Pfeiffer. Die 2. Runde findet am 9. Dezember statt.
Alexander Graf weiter in Topform
Mit einem tollen Ergebnis von 7,5 aus 9 ist GM Alexander Graf punktgleich mit dem Sieger, Ex-FIDE-Weltmeister GM Alexander Khalifman, auf Platz 6 bei der Offenen Internationalen Bayrischen Meisterschaft eingekommen. Graf hatte nur in Runde 4 einen Hänger, als er IM Dieter Pirrot unterlag.
Alexander Graf gewinnt Lichtenrader Herbst
Durch einen Schlussrundensieg gegen IM René Stern konnte sich GM Alexander Graf den alleinigen Turniersieg sowie 1200 EUR Preisgeld beim Lichtenrader Herbst 2010 sichern. Nach 2008 und 2009 ist das in der Hauptstadt bereits sein dritter Sieg in Folge. Diesmal reichten dafür 7,5 Punkte aus 9 Runden, denn das Teilnehmerfeld war in der Spitze durchaus breit besetzt. Ein Sextett kam mit 7 Punkten auf die Plätze, darunter GM Das Neeloptal, IM Michael Richter und der Chemnitz-Sieger GM Jakob Meister.
Peter Lubans Wendedenkmal eingeweiht
Plauen ist seit Donnerstag um eine Attraktion reicher: Zum Gedenken an die Ereignisse rund um die politische Wende, die am 7. Oktober 1989 in Plauen ihren Anfang nahmen, wurde nun im Beisein von Ministerpräsident Stanislav Tillich das von Peter Luban gestaltete Denkmal enthüllt. Die 3,50 Meter hohe Bronzekerze wurde von der Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit aus insgesamt 14 Entwürfen ausgewählt und nur über Spenden finanziert. Peter Luban, der schon die Brunnen am Klostermarkt, in Bad Brambach, Elsterberg und Rodau entworfen hat, gehört nun neben dem Karikaturisten Erich Ohser zu den wenigen Söhnen der Stadt, die es auch ohne politisches Amt zu Prominenz gebracht haben. Der MDR war bei der Einweihung dabei und konnte Peter im Vorfeld einige Deutungen seines Werks entlocken.
Team I beim Saisonauftakt in Dresden chancenlos
Was ist nur mit Andreas Götz los? Zuletzt noch in einem Mini-Formtief mit sich selbst hadernd war der Jungsenior bereits in Grimma erfolgreich und setzte nun als Ersatzmann gegen Steffen Andresen vom USV TU Dresden noch einen drauf. Leider war sein Schwarzsieg am heutigen Tag der einzige für die Vogtländer geblieben, die aufgrund von zahlreichen Ausfällen an allen Brettern einen deutlichen Rating-Nachteil zu kompensieren hatten. Michael Kuraszkiewicz (gegen Jens-Uwe Maiwald), Gunter Sandner (gegen Paul Hoffmann) und Thomas Espig (gegen Volker Seifert) konnten noch Remisen zum Endstand von 2,5:5,5 beisteuern.
Bereits in zwei Wochen kann die Mannschaft gegen Tarrasch München bei hoffentlich besserer Besetzung ihre eigentlichen Ambitionen unter Beweis stellen.
Hörr-Brüder überzeugen auch beim Chemnitzer Turm-Open
Nach acht Jahren in der Einsiedler Brauerei ist es dem Chemnitzer Schachverband unter der Ägide von Dr. Günter Schmidt gelungen, das Traditionsturnier Anfang Oktober in einem angemessenen, wenn nicht besseren Rahmen fortzusetzen. Im Hotel Rabensteiner Hof fand das wiederbelebte Chemnitzer Turm-Open vom knarrenden Parkett abgesehen unter optimalen Bedingungen statt und man sah es den Teilnehmern an, dass sie sich sichtlich wohlfühlten. In der angrenzenden Lounge nutzte der ein oder andere die bequemen Sofas sogar für ein Nickerchen …
Nachdem Lutz Espig wegen Krankheit absagen musste, waren die Hörr-Brüder gegen die breite Spitze diesmal in schwieriger Mission unterwegs. Den Schwung aus Nürnberg-Zabo mitnehmend hatte Matthias gegen den Chemnitzer Neu-GM und Namensvetter Womacka in Runde 2 durchaus auf Zählbares spekuliert. Bereits mit Mehrbauer und Stellungsvorteil musste er später im Endspiel aber doch noch die Waffen strecken. In der Folge gelangen ihm dann wiederum schöne Siege gegen die Kaderspieler Christoph Peil und den völlig indisponierten Hans Möhn. Wieder brauchte es mit FM Carlo Kunze einen Titelträger und die weißen Steine, um seinen Lauf zu stoppen. Seine weiter ansteigende Form untermauerte Matthias in der Schlussrunde, als er den Chemnitzer Meister FM Stanislav Azimov an die Wand spielte und ihn nach vier Stunden Qual endlich erlöste. Mit 4,5 aus 7 sowie einem ordentlichen DWZ- und Elo-Plus scheint Matthias langsam zu alter Stärke zurückzufinden.
Für Christian verlief das Turnier weniger spektakulär, in der Endabrechnung aber ergiebiger. Obwohl er gegen Azimov und Sobeck mindestens einen Punkt liegen ließ, reichte es mit 4 aus 7 sogar zu einem stattlichen Rating-Preis in der Kategorie U2000. Dass ihn ausgerechnet der Sieg des Bruders in der letzten Runde den nötigen halben Wertungspunkt für einen noch dickeren Umschlag kostete, war gerade noch so zu verschmerzen, zumal das Geld beim ehemaligen Organisator Frank Kapp sicherlich gut angelegt ist.
Gewonnen hat letztlich der Berliner GM Jakob Meister, der sich übrigens wie alle seiner Titel-Kollegen durch enormem Kampfgeist auszeichnete. Dahinter kamen der Vorjahressieger GM Zigurds Lanka und FM Alexandar Vuckovic auf den Plätzen ein.
Hörris testen Zabo-Open
Nach dem verkorksten Saisonstart beim Turnier in Geithain hatten die Hörr-Brüder mit sich selbst noch eine Rechnung offen, die sie zum Teil schon zum Punktspielauftakt gegen Lok Mitte begleichen konnten. Trotz der gemischten Erinnerungen an die früheren Erlangener Open sollte es zur endgültigen Wiedergutmachung nach langer Zeit wieder zu den liebenswerten Franken gehen. Im beschaulichen Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof bewiesen Lothar Wittmann und sein Team, dass ein Schachturnier auch ganz ohne Aggression und lange Reden auskommen kann – und das trotz der direkten Nachbarschaft zum historisch belasteten Reichsparteitagsgelände. Es ist ein Witz der Geschichte: Wer gelebte Integration sucht, der findet sie hier!
Matthias zeigte sich beim Verwerten von Gewinnstellungen stark verbessert und hatte trotz eines dünnen Auftaktremis vor der Schlussrunde noch Chancen auf das Preisgeld. Vitali Promyshlyanskiy von Noris Tarrasch Nürnberg war dann aber doch eine Nummer zu groß für ihn. 3,5 aus 5 sind aber absolut in Ordnung.
Auch bei Christian zeigt die Tendenz deutlich nach oben, obwohl er gegen stärkere Gegnerschaft erneut einfache Punkte liegen ließ. Dennoch erreichte er mit 3 aus 5 diesmal ein kachi-koshi 11 Plätze über dem Setzrang, wenngleich mit überschaubarem DWZ-Plus.
Gewonnen hat das 12. Zabo-Open übrigens der einheimische Elo-Favorit und Titelverteidiger GM Michael Prusikin vor seinem Forchheimer Vereinskollegen FM Alexander Seyb und dem Überraschungsdritten Peter Seeger.
Da das Turnier in familiärer Atmosphäre mit Rundumverpflegung und ausreichend Parkmöglichkeiten stattfand, kann man es vorbehaltlos für das kommende Jahr weiterempfehlen. Und mit ein bisschen Recherche findet man außerhalb der Messezeit sogar mondäne Hotelzimmer zu vernünftigen Preisen. Nur an ihrem Verkehrskonzept müssen die Franken noch feilen …
Nils Süß sensationell Plauener Meister
Eine solche Sensation hat es im Plauener Schach lange nicht gegeben: Nils Süß ist der jüngste Plauener Meister aller Zeiten! In dem 5-rundigen Turnier schlug er sehenswert unter anderem den späteren Zweiten Andreas Götz sowie Nachwuchstrainer Elmer Pekrul. In der Schlussrunde reichte dann ein Remis gegen Peter Luban, der vor Vaceslav Ananev und Jochen Bandt auf Platz 3 einkam.
Obwohl sicher Vieles günstig für ihn lief, ist Nils‘ Erfolg keinesfalls ein Zufallsprodukt. Bereits in der Vergangenheit ließ er hier und da aufhorchen, wenngleich es ihm noch etwas an Konstanz mangelte. Dieser große Wurf katapultiert ihn schlagartig an die 1800 heran, die er nun konsolidieren und selbstverständlich baldmöglichst überspringen sollte. Dann ist er nächstes Jahr sicher ein heißer Kandidat für ein vorderes Brett in der III. Mannschaft.
Geithainer Sommerturnier 2010
Die Zeiten, in denen sich der SK König Plauen beim Sommerturnier im mittelsächsischen Geithain einen Namen machte, sind lange vorbei. 2002 (Stephan Buschmann), 2003 (Tobias Franz) und 2004 (Johannes Titz) gelang immerhin der Sieg im B-Turnier. Nach einer Auszeit von sechs Jahren wollten die Hörr-Brüder in der Provinz Schwung holen für die am Sonntag beginnende Punktspielsaison. Doch was ambitioniert begann, endete in einer großen Enttäuschung. Matthias hielt den Schaden mit 3 aus 5 (DWZ -14) noch einigermaßen im Rahmen, während Christian nur dank der Demontage von Reichenbachs Ulrich Phenn nicht noch weiter an Boden verlor (2 aus 5, -28). Nur wenig Trost spendet die Tatsache, dass aufgrund der knappen Bedenkzeit mehrere Gewinnstellungen verdorben wurden. Spätestens beim Chemnitzer Turm-Open (30.9.–3.10.) soll und wird es dann wieder besser laufen.
Gewonnen hat das A-Turnier übrigens Wolfgang Just (Lok Leipzig-Mitte) vor Peter Müller (Berolina-Mitte) und Tobias Kulke (USG Chemnitz).