Hörris testen Zabo-Open

Nach dem verkorksten Saisonstart beim Turnier in Geithain hatten die Hörr-Brüder mit sich selbst noch eine Rechnung offen, die sie zum Teil schon zum Punktspielauftakt gegen Lok Mitte begleichen konnten. Trotz der gemischten Erinnerungen an die früheren Erlangener Open sollte es zur endgültigen Wiedergutmachung nach langer Zeit wieder zu den liebenswerten Franken gehen. Im beschaulichen Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof bewiesen Lothar Wittmann und sein Team, dass ein Schachturnier auch ganz ohne Aggression und lange Reden auskommen kann – und das trotz der direkten Nachbarschaft zum historisch belasteten Reichsparteitagsgelände. Es ist ein Witz der Geschichte: Wer gelebte Integration sucht, der findet sie hier!

Matthias zeigte sich beim Verwerten von Gewinnstellungen stark verbessert und hatte trotz eines dünnen Auftaktremis vor der Schlussrunde noch Chancen auf das Preisgeld. Vitali Promyshlyanskiy von Noris Tarrasch Nürnberg war dann aber doch eine Nummer zu groß für ihn. 3,5 aus 5 sind aber absolut in Ordnung.
Auch bei Christian zeigt die Tendenz deutlich nach oben, obwohl er gegen stärkere Gegnerschaft erneut einfache Punkte liegen ließ. Dennoch erreichte er mit 3 aus 5 diesmal ein kachi-koshi 11 Plätze über dem Setzrang, wenngleich mit überschaubarem DWZ-Plus.
Gewonnen hat das 12. Zabo-Open übrigens der einheimische Elo-Favorit und Titelverteidiger GM Michael Prusikin vor seinem Forchheimer Vereinskollegen FM Alexander Seyb und dem Überraschungsdritten Peter Seeger.

Da das Turnier in familiärer Atmosphäre mit Rundumverpflegung und ausreichend Parkmöglichkeiten stattfand, kann man es vorbehaltlos für das kommende Jahr weiterempfehlen. Und mit ein bisschen Recherche findet man außerhalb der Messezeit sogar mondäne Hotelzimmer zu vernünftigen Preisen. Nur an ihrem Verkehrskonzept müssen die Franken noch feilen …