Team I in der Pflicht

Frohen Mutes und durchaus bewaffnet ging es in die erste Doppelrunde der neuen Oberligasaison. Mit zwei Siegen gegen unsere anhaltinischen Gäste sollte die Auftaktniederlage gegen Reisepartner Aue vergessen gemacht werden, so war zumindest der Plan, welcher trotz kleinerer banger Momente am Ende aufging.

Edwin Fischer erzielte bei seinem Debüt in der ersten Mannschaft nach solider Leistung einen sicheren halben Zähler. Bemerkenswert war auf alle Fälle die freundliche, spontane Zusage zu spielen, gerne auch kurzfristig am Sonntag, was vielleicht selbstverständlich sein sollte, längst jedoch nicht ist.

Samstag, 17.10.2014  Rochade Magdeburg – SK König Plauen

Der Start verlief zunächst recht erfreulich. Am einzigen Brett an welchem Rochade Magdeburg eine gewisse Favoritenrolle hatte, zeigte einmal mehr Christof Beyer seine bemerkenswerte Eröffnungskenntnis. Sein Remisangebot wurde von seinem nominell deutlich stärkeren Gegner umgehend akzeptiert. Mit Schwarz – alles richtig gemacht, sollte man meinen. Freundliche und überaus vorsichtige Kritik gab es am Tag darauf von Dimitrios, welche uns empfahl, in besseren Stellungen niemals Remis anzubieten.

Nach ca. 3 Stunden Spielzeit fand sich der Autor, nach zu vorsichtigem Agieren in der Eröffnung in einer recht misslichen Lage wieder. Mit Minusqualität hatte die T-L-S-Freibauerkombination zwar immer noch einiges „Potential“, was jedoch zunehmend vom Gegner entschärft wurde. Just zu diesem Zweitpunkt war nicht wirklich zu sehen, wie der Mannschaftssieg errungen werden sollte. OK, bei Dimitrios an Brett 1 sollte in gleicher Stellung bei gefülltem Brett, ob seiner nummerischen Überlegenheit, immer ein Sieg drin sein, jedoch stand Jolanta an 2, für mich, eher schon tot als einfach nur schlechter. Am Ende vorentscheidend war der Sieg von Matthias an Brett 5, der seines Gegners König nach Figurenopfer in der Mitte des Brettes zusetzte. Der übermäßige Zeitverbrauch seines Gegners, hatte dann einen gröberen Überseher zur Folge. Als dann Dimitrios trocken noch einen drauf setzte (2,5:0,5), konnte ich meine mittlerweile chancenlose Stellung aufgeben, zumal sich Jolanta doch irgendwie in ein remises Endspiel retten konnte und auch sonst niemand mehr schlechter stand. Die wertzahlmäßige Überlegenheit zeigte sich in der Folge doch noch. Gunter Sandner, Hauptdarsteller im Wochenend-Zweiteiler „Turmendspiele mit +2“, gewann recht sicher den Teil 1 und auch Kura hatte seinen Gegner nach langem Kampf nieder gerungen, was den Mannschaftssieg endgültig sicher stellte.

 

  ROCHADE MAGDEBURG  ELO

2½:5½

SK KÖNIG PLAUEN  ELO
1. FM Kuchynka, L. 2290

0:1

GM Mastrovasilis, D. 2605
2. FM Bednar, M. 2294

½:½

WGM Zawadzka, J. 2414
3. Jäger, D. 2182

0:1

FM Kuraszkiewicz, M. 2313
4. WFM Horvath, J. 2194

0:1

FM Sandner, G. 2250
5. Niering, M. 2181

0:1

Hörr, M. 2152
6. Kahe, R. 2193

1:0

Paul, M. 2217
7. FM Pesztericz, L. 2070

½:½

Fischer, E. 2280
8. Kuna, R-M. 2168

½:½

Beyer, Ch. 1947

 

Fasst wäre die letzte laufende Partie des Samstags zwischen Edwin Fischer und seinem ungarischen Gegner für die Nachwelt verloren gegangen. Schiedsrichter Albrecht Beer musste am Sonntag die Akteure ermahnen, „die Originale rauszurücken“; zumindest der ungarische FM konnte der Aufforderung Folge leisten. Für unseren beteiligten Akteur trat am Sonntag planmäßig Lutz Espig ans Brett.

Sonntag, 18.10.2014 SK König Plauen – SG Aufbau Elbe Magdeburg

Leider hatte sich ein Spieler der Mannschaft Aufbau Elbe Magdeburg am Samstag noch nach Hause verabschiedet, ohne einen adäquaten Ersatz zu liefern, so dass ich, diesmal an Brett 7, keinen Gegner hatte. Vielleicht gar nicht mal so schlecht, durch einen kampflosen Punkt vom Schwachpunkt des Vortages in Führung zu gehen. Die erste philosophische Erkenntnis des Tages, oblag logischerweise unserem griechischen GM Dimitrios. Noch leicht schlaftrunken entkorkte er ein„Nach 2 Stunden wird einem plötzlich klar, dass es erst (!!) 11:00 Uhr morgens ist!“ Der unbedarfte Laie würde behaupten, 7 Damenzüge in 16 Zügen, zeugen ja auch von einer gewissen gedanklichen Lethargie, was aber in der konkreten Variante wohl auch bei 2800ern zu beobachten ist.

‚Wir führen 1:0, es steht niemand schlecht und ich habe sowieso keine Zeit mehr, die erste Spalte halbwegs fehlerfrei zu füllen, da kann ich auch Remis machen‘ dachte sich wohl Christof an Brett 8. Da es seinem Gegner zeitlich nicht so viel anders erging, einigte man sich hier auf Remis. Nach gut 3 Stunden begannen wir im Viertelstundentakt zu ernten. Zuerst erzielte Jolanta einen sicheren ganzen Zähler, danach streckte Lutz‘ Gegner die Waffen, Dimitrios durfte seine Gegnerin sogar Matt setzen und Gunter Sandner hatte im 2. Teil des Wochenendblockbusters „Turmendspiele mit +2“ nicht wirklich viel mehr Mühe als tags zuvor. Gerade just in dem Moment als Christof erste Ängste plagten, „Ich werde doch wohl nicht der Einzige sein?!“ , verdarb Kura seine Position und musste in der Folge ums Remis kämpfen, was er mit aller Härte auch erfolgreich tat. Zu bemerken ist der zweite Sieg im zweiten Spiel von Matthias, ein erfolgreiches Wochenende für ihn, was mich besonders freut.

Fazit: 2 Siege, 4 Mannschaftspunkte, 12,5 Brettpunkte, Besuch vom leider etwas abtrünnigen, dennoch stets liebenswerten „Maskottchen“ Andrea Hafenstein (darf man eine Frau so nennen?) und jede Menge angenehme Erinnerungen, bildlich festgehalten von Andre Burian, was will man mehr?  

P.S. Leider wurde mir von meiner Mutter untersagt, ihr Engagement zu erwähnen, also DANKE HEIKE ! 🙂

 

  SK KÖNIG PLAUEN  ELO 7:1 SG AE MAGDEBURG  ELO
1. GM Mastrovasilis, D. 2605 1:0 WGM Melamed, T. 2335
2. WGM Zawadzka, J. 2414 1:0 Andre, G. 2333
3. FM Kuraszkiewicz, M. 2313 ½:½ Wöllermann, J. 2230
4. GM Espig, L. 2294 1:0 Brüggemann, F. 2008
5. FM Sandner, G. 2250 1:0 Rothe, G. 2183
6. Hörr, M. 2152 1:0 Windelband, J. 2116
7. Paul, M. 2217 +:- Rafayevych, V. 2083
8. Beyer, Ch. 1947 ½:½ Sieber, M. 1892