Niederlage trotz Freipunkts

Beim SK König Plauen beginnt zwei Runden vor Saisonschluss in der 2. Schach-Bundesliga doch noch einmal das große Zittern um den Klassenerhalt. Die Plauener verloren am Sonntag das sächsische Derby gegen die SG Leipzig mit 3,5:4,5 und rutschten auf den sechsten Tabellenplatz ab.
Zudem punktete auch noch ein Teil der Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg. So holte der SC Garching mit dem 4:4 gegen Spitzenreiter Erfurter SK überraschend einen Zähler. Und auch Schlusslicht SC Noris Tarrasch Nürnberg darf nach dem 5,5:2,5-Erfolg gegen den zweitplatzierten TSV Bindlach wieder hoffen.
Mit einem Sieg gegen Leipzig hätten sich die Plauener den Blick auf die anderen Ergebnisse weitgehend sparen können. Und als die Messestädter auch noch mit einem Mann weniger ins Vogtland kamen, Sven Schaller erhielt seinen Punkt kampflos, schien doch alles auf den erhofften Erfolg des SK König hinauszulaufen. Dann war aber recht schnell zu sehen, dass alles ganz anders kommen würde.
Am achten Brett hatte Thomas Espig mit Weiß gegen Stephan Rausch einen Bauern für die Initiative geopfert, aber der Angriff des Plaueners verflachte zusehends, Espig verlor den Faden und nach dem Abtausch der Damen gab es mit einem Bauern weniger nichts mehr zu holen. Am vierten Brett trafen mit Michael Kuraszkiewicz und Manfred Böhnisch zwei alte Rivalen aufeinander, die sich schon oft gegenübergesessen hatten. Sieg und Niederlage wechselten dabei gern die Seiten. Diesmal einigte man sich nach einigem Mittelspielgeplänkel auf eine Punkteteilung. Dann holte Grzegorz Masternak (Brett 4) mit einer schönen Angriffspartie und dem Sieg gegen den ehemaligen DDR-Einzelmeister Manfred Schöneberg die Führung für Plauen noch einmal zurück – 2,5:1,5.
Für Großmeister Lutz Espig wurde am zweiten Brett gegen Roland Voigt in komplizierter Stellung die (fehlende) Bedenkzeit einmal mehr zum Problem. Zudem stand der weiße König des Plaueners ein wenig offener da als der des Gegners. Espig verlor letztlich wegen Zeitüberschreitung.
Seine erste Niederlage in dieser Saison kassierte Matthias Hörr, der gegen Thomas Schubert wieder sehr gut kämpfte, sich aber nach einem Fehler in einem klar nachteiligen Turmendspiel wiederfand.
Jetzt führte Leipzig mit 3,5:2,5. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der SK König wenigstens noch ein 4:4 erreichen würde, war sehr gering. Am Spitzenbrett musste sich auch Jacek Gdanski kurz vor der Zeitkontrolle ein wenig beeilen. Als das erfolgreich erledigt war, holte er sich mit einer taktischen Finesse tatsächlich noch den ganzen Punkt. Schließlich schaffte es aber Roland Pfretzschner nicht mehr, sein Doppelläuferendspiel mit einem Bauern weniger noch ins Remis zu retten, womit die nicht unverdiente Plauener Niederlage besiegelt war.

Am 18. März kommt der FC Bayern München
Vor den Plauenern liegt nun ein unangenehm kribbliges Saisonfinale. Und das war so eigentlich nicht geplant, denn spätestens nach dem Erfolg gegen den ESV Nickelhütte Aue in Runde fünf und dem damit verbundenen Sprung auf den dritten Tabellenrang sah es nach dem sicheren Klassenerhalt aus. Jetzt sind noch zwei Runden zu spielen. Und beide Male trifft der SK König auf Teams aus München, die in der Tabelle derzeit noch hinter den Plauenern liegen. Zunächst gastiert am 18. März die Schachabteilung des FC Bayern München in Plauen. Das Saisonfinale bestreiten die Könige dann am 15. April mit einem Auswärtsspiel beim SK Tarrasch München.(ban)