Kein unglücklicher Abstieg

Die erste Mannschaft des SK König Plauen war doch einigermaßen hoffnungsvoll zum letzten Spiel der Saison in der 2. Schach-Bundesliga Ost gefahren. Gegner SK Tarrasch München stand neben dem SC Noris Tarrasch Nürnberg bereits vor dem Vergleich als Absteiger fest und mit einem Sieg wollten die Plauener den Klassenerhalt festmachen. Da allerdings hatten sie sich gleich doppelt geirrt. In München setzte es eine weitere Niederlage, die vierte in Folge. Außerdem konnten alle drei noch vom Abstieg bedrohten Mannschaften (Garching, Aue, Bayern München) ihre Spiele am Wochenende gewinnen, so dass Plauen auf dem achten Platz verbleibt und bei drei Punkten Rückstand zum rettenden Ufer wäre es auch nicht in Ordnung, von einem unglücklichen Abstieg zu sprechen. Zu viele Chancen hat der SK König im Verlauf der Saison liegengelassen.
Nach dem Sieg im Derby gegen den ESV Nickelhütte Aue (fünfter Spieltag) lag man auf dem dritten Rang. Dann verlor Plauen nacheinander gegen Forchheim, Leipzig, Bayern München und jetzt eben auch gegen den SK Tarrasch zwar jeweils knapp, aber die Anzahl der Brettpunkte spielt eben nur eine Nebenrolle.

SK Tarrasch München – SK König Plauen 5:3

Im Vergleich zur vorangegangenen Niederlage gegen Bayern München schickten die Plauener diesmal eine stärkere Mannschaft an die Bretter. Aber auch der Gastgeber spielte in diesem für ihn bedeutungslosen Vergleich fast mit voller Kapelle. An den beiden Spitzenbrettern trennten sich Jacek Gdanski und Jolanta Zawadzka von ihren Gegnern remis. An den übrigen Brettern ging es heiß her. Und besonders in der Zeitnotphase gab es einige Entscheidungen – die meisten davon gegen Plauen. Erstes Opfer war dabei Gunter Sandner, der sich am achten Brett seinem starken Gegner Helmut Weichert beugen musste. Besser erging es Roland Pfretzschner (Brett 7), der in seiner Weiß-Partie gegen Moritz Monninger zunächst einige Schwierigkeiten hatte, dann aber zum entscheidenden Schlag gegen den König des Kontrahenten ausholte. Am vierten Brett verlor Grzegorz Masternak im Mittelspiel den roten Faden in seiner Partie, damit lagen die Plauener wieder um einen Zähler hinten. Großmeister Lutz Espig trennte sich von Nationalspielerin Elena Levushkina remis. Die besten Chancen auf Seiten der Plauener, noch einen weiteren ganzen Punkt einzufahren, hatte Sven Schaller, der sehr überlegen stand, sich dann aber doch mit der Punkteteilung zufrieden geben musste. Bleibt noch Michael Kuraszkiewicz, der alles versuchte, im Mittelspiel viel Zeit investierte, aber dennoch keinen Gewinnweg fand und sich sogar noch geschlagen geben musste.
Somit spielt der SK König in der nächsten Saison in der Oberliga Ost, wo es unter anderem auch wieder zum Derby mit der USG Chemnitz kommen wird. Auf Seiten der Plauener gilt es nun, die Mannschaft im Großen und Ganzen zusammenzuhalten, denn bereits kurz nach dem Spiel wurde der sofortige Wiederaufstieg ins Auge gefasst. Soll dieser gelingen, müssen allerdings die Chancen auf Zählbares besser genutzt werden. Möglichkeiten gab es viele im abgelaufenen Spieljahr, das doch so gut für die Plauener begann, den Klassenerhalt zeitig unter Dach und Fach zu bringen. Genutzt wurden zu wenige davon.(ban)