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SACHSENLIGA – Saison 2004/2005
 

Großlehna einfach besser
Team II verpasst wichtigen Punktgewinn beim Sachsenliga-Aufsteiger

Auch das zweite Auswärtsspiel der Saison ging für die II. Mannschaft des SK König Plauen ärgerlich mit 3½:4½ verloren. Trotz einer vermeintlich starken Besetzung (es fehlte eigentlich nur Marco Schaarschmidt; Thomas Espig und Olaf Hilbig komplettierten die Erste) schaffte es das Team insgesamt nicht, die Wertzahlunterschiede zu egalisieren.

Die Anreise gestaltete sich diesmal recht geschmeidig, schließlich wurden die Finessen der eigenwilligen Verkehrsführung im Leipziger Vorland schon letztes Jahr von der III. Mannschaft ausgemacht und notiert. Spannend war auch die Frage, ob die Gastgeber die Raumtemperatur über die 15-Grad-Marke würden heben können. Leider nahmen die Großlehnaer unsere Kritik vom März etwas zu ernst und funktionierten das Klubzimmer im Hinterhof eines Gasthauses mit Propangasheizern zu einer Grillbude um.

In schön warmer Kuschelatmosphäre ging der Geschlechterkampf in eine neue Runde. Lange Zeit passierte nicht viel, nur der Benoni am 4. Brett wurde wahrscheinlich von beiden Seiten ordentlich misshandelt. Andreas Götz hätte nach 10 Zügen eigentlich schon aufgeben können, doch auch sein Widerpart FM Barth ließ die Sache eher "smooth" angehen.

 
Etienne Engelhardt

Kurz nach Beginn der vierten Wettkampfstunde gelang ausgerechnet Ersatzmann Etienne Engelhardt die 1:0-Führung und verwertete damit den einzigen DWZ-Überschuss an diesem Tag. Wenig später musste jedoch Mathias Paul aufgeben, dessen Sizilianer irgendwie nicht so richtig vertraut schien. Elmer Pekrul remisierte wenig später, als bereits mit feinster Peter-Luban-Technik alles zugeschoben war und auch Andreas Götz konnte mit seinem Remis zufrieden sein.

Am 3. Brett ereignete sich nun Kurioses: Sergej Lozovoy ging im Turmendspiel ein Einzelbauer verloren, und es sah ganz danach aus, dass er wohl früher oder später verlieren würde. Beide Parteien spielten sehr schnell und hatten nach vier Stunden bereits 60 Züge absolviert. Auf der elektronischen Uhr war allerdings der falsche Modus eingestellt, so dass beide nur 30 Minuten Bonus bekamen. Sergej hatte bis dahin einen Bedenkzeitvorsprung von etwa einer Stunde. Der Großlehnaer Mannschaftsleiter tauschte die Uhr gegen eine analoge aus und stellte sie fälschlicherweise auf fünf nach fünf bei Sergej und drei vor fünf bei Wiedersich. Sergej, der ebenfalls irritiert war, reklamierte nicht, was ihm höchstwahrscheinlich das Remis rettete, denn Wiedersich fing nun an zu blitzen in dem Gedanken er habe nur noch drei Minuten Zeit (aber warum?!). Prompt stellte er den Gewinnbauern wieder ein, und es entstand eine theoretische Remisstellung. Auch im anschließenden Wortgefecht auf Großlehnaer Seite konnte nicht endgültig geklärt werden, was nun eigentlich passiert war.

Beim Stande von 2,5:2,5 kam auch Christian Hörr zum verdienten Remis gegen die mehr als 300 Elo-Punkte schwerere Serbin mit dem klangvollen Namen WFM Danijela von Wantoch Rekowski. Lion Pfeufer würde am 1. Brett wohl ebenfalls das Remis halten können, denn die in Plauen inzwischen bestens bekannte WGM Anastasia Karlovich konnte aus ihrer aktiven Stellung keinerlei Kapital schlagen, wohl auch weil Lion jederzeit zu einem Gegenangriff bereit gewesen wäre.

Die entscheidende Partie um das 4:4 war die von Christof Beyer. In einer merkwürdigen Sveshnikov-Variante wollte er nicht so richtig am Königsflügel durchziehen und ließ sich stattdessen im Mittelspiel zwei Bauern abluchsen. Das anschließende Endspiel war nicht mehr zu halten – es wurde mit einem groben Schnitzer abrupt beendet.

 

SK Großlehna
SK König Plauen II
:
WGM Karlovich, A.
2184
Pfeufer, Lion
2023
½
:
½
Meißner, Hans-Jürgen
2228
Paul, Mathias
2118
1
:
0
Wiedersich, Jens
2113
Lozovoy, Sergej
1933
½
:
½
FM Barth, Rainer
2159
Götz, Andreas
2090
½
:
½
Domsgen, Christina
2063
Beyer, Christof
1934
1
:
0
Gerhardt, Dirk
1899
Engelhardt, Etienne
1948
0
:
1
WFM von Wantoch R.
2090
Hörr, Christian
1834
½
:
½
Rothe, Andreas
1854
Pekrul, Elmer
1798
½
:
½

 

Mit 2:6 Punkten klebt nun auch die II. Mannschaft im Tabellenkeller fest. Auch das nächste Spiel gegen den VfB Leipzig wird keinesfalls einfach, und mit Ebersbach und Aufbau Chemnitz stehen noch zwei Brocken ins Haus. Die letzten beiden Spiele gegen BSW Dresden und Motor Hainichen werden möglicherweise Endspiele um den Abstieg.

 

chö
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letzte Änderung: 05.12.2022