Team II: Raketenstart in die Sachsenliga

Mit einem überraschenden, aber selbst in der Höhe völlig verdienten 5,5:2,5-Auftaktsieg gegen Reichenbrand hat sich die II. Mannschaft auf Anhieb die Tabellenführung in der Sachsenliga gesichert. Nach den Abgängen von Edwin Fischer und Olaf Hilbig hat ML Erik Fischer das Aufsteiger-Team gegenüber der Vorsaison merklich umgebaut und dieser Mut wurde direkt belohnt. Reichenbrand war vor der Runde immerhin der klare nominelle Staffelfavorit.

Bei Simon und Christof verließen die Partien nie die Remisbreite und so stand es schnell 1:1. Toni hatte da schon eine Minusqualität und eine strategische Ruine zu verwalten. Dass auf diesem Niveau in solchen Stellungen noch ein Turnaround möglich ist, kann man kaum glauben, aber Toni holte sich mit seinem „ewigen Springer“ nicht nur die Qualität zurück, er setzte wenig später mit dem Haken auf der a-Linie auch gleich zum Knockout an. Jeez!

Christian, der bei 10 aus 12 seit zwei Saisons ungeschlagen war, schmierte Ingo Sambale dessen Tempoverluste direkt aufs Brot, unterband das typische königsindische Gegenspiel am Königsflügel und sprengte seinerseits folgenschwer die schwarze Bauerkette im Zentrum – 3:1. Seit dem ausführlichen und inspirierenden Studium der Doppelpartie Klaus Bischoff – Bernd Hiemer ist die Sämisch-Variante vergnügungssteuerpflichtig.

Nach einer langen Zeit der Askese hatte endlich auch Lion wieder etwas zu feiern. In einem Franzosen rumpelte Schwarz mit den Bauern am Königsflügel nach vorn und schien damit zumindest optisch Erfolg zu haben. Lion bespielte richtigerweise die andere Brettseite und kam dort aber eher zum Durchbruch. Schachmatt beendet die Partie und so wurde die eigene Grundreihenschwäche doch noch zur Nebensache.

Beim Zwischenstand von 4:1 liefern noch die Partien an den ersten drei Brettern. Matthias war nie zur Rochade gekommen und auch nach einem Bauernopfer weiterhin im Flickmodus, aber zumindest Daniels und Niklas‘ Stellungen waren völlig ausgeglichen. Dass ausgerechnet Edwin Fischer – auf Reichenbrander Seite – in einem Anflug von Übermotivation sein Endspiel hanebüchen überzog, mag einem fast schon leid tun, aber Niklas zeigte schließlich auch Killerinstinkt und gute Technik.

Lessons learned:

  • Wichtige Brettpunkte gegen den Abstieg, für den Aufstieg und fürs eigene Ego (sic!) wurden gesammelt.
  • Dass die Auswärtsmannschaft gemäß WTO-Regeln den Spielbeginn bestimmen darf, ist völlig absurd und wird nicht folgenlos bleiben. Wir werden auswärts ab sofort um 8 Uhr (statt um 10 Uhr) anfangen. Da machen zum Beispiel in Leipzig die letzten Kneipen zu.
  • Prag ist immer eine Reise wert.