geschrieben von Simon Burian
Nach ein paar Planungsschwierigkeiten konnte letzten Sonntag der Stichkampf unserer U20-Mannschaft gegen die SG Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim aus Bayern stattfinden. Für den Sieger würde es die Teilnahme an der DVM im Dezember bedeuten.
Hochmotiviert starteten wir (Timur, Florian, Illia, Maxim, Marwin und Simon) am Sonntag-Morgen über Hof nach Regensburg, wo der Stichkampf stattfinden sollte. Illia (durchs Studium mittlerweile in Dresden) zeigte besonderes Engagement, da er aufgrund der längeren Anfahrt schon um 4:52 in den Zug steigen musste, Respekt dafür!
Im Spiellokal angekommen wurde noch die Farbverteilung ausgelost und schon startete der Kampf an sechs Brettern. Nominell starteten wir als Favorit, doch wie allen bekannt sein sollte, hat so ein Stichkampf seine eigenen Gesetze.
Der Start lief eher etwas holprig. Timur kam gleich aus der Eröffnung in ein unangenehmes Endspiel und Simons Gegner schien sich eine Eröffnungsneuerung ausgedacht zu haben. Währenddessen konnten Illia und Maxim mit der Stellung nach der Eröffnung mehr als zufrieden sein.
Danach schien alles auf einen klaren Sieg hinauszulaufen. Timur hatte sich wieder gefangen und kämpfte um die Initiative. Simon nutzte einige ungenaue Züge seines Gegners ohne Gnade aus und konnte schnell den ersten Punkt einfahren (ab jetzt reichte ein 3:3, da in diesem Fall der Sieg am vordersten Brett entscheidend ist). Auch Illia konnte nach schöner Angriffspartie schnell mit dem nächsten Punkt nachziehen.
Was danach aber folgte, ließ Stimmung und Nerven vom Verfasser dieses Berichts eine Berg- und Talfahrt erleben. Marwin hatte nach der Eröffnung mit strukturellen Nachteilen zu kämpfen und erreichte Zwischendurch einen Zustand der Bewegungsunfähigkeit. Sein Gegner verpasste dann zwar die Möglichkeit matt zu setzen, was jedoch nichts mehr am Ergebnis änderte. Timur verpasste ein paar Chancen auf aussichtsreiche Stellungen und musste am Ende in eine Zugwiederholung einwilligen, zwischendurch mit 2 Sekunden auf der Uhr! Maxim hatte in höchst taktischer Stellung die klare Oberhand und entschied sich nach 20 Minuten Überlegen dazu, dem Gegner eine Figur zu schenken.
Florian hatte eine über lange Strecken ereignislose Partie, an dessen Ende ein Springerendspiel stand, in dem der Gegner noch ewig lang kneten konnte. Kurz brach bei Simon Panik aus, denn er dachte Florian hätte in ein verlorenes Bauernendspiel abgewickelt, doch das jahrelange Endspieltraining mit Holger hat sich bezahlt gemacht und nachdem zehn mal die Stellung wiederholt wurde, hatte schließlich auch der Gegner das Einsehen, dass hier nichts mehr zu holen war. Damit hatten wir die 3 Punkte geschafft und somit den Stichkampf gewonnen. Zu aller Überraschung schaffte es Maxim sogar noch seinen Gegner mit Turm, König und Bauer gegen Turm, König und Läufer matt zu setzen.
Am Ende also ein 4:2 Sieg, was uns die Teilnahme an der DVM (für Illia und Simon die Letzte) ermöglicht! Leider muss die Mannschaft dort auf Maxim verzichten, welcher in der U14 am Spitzenbrett gebraucht wird.