Gute Freunde auf 64 Feldern

Seit mehr als 125 Jahren bestehen enge Verbindungen zwischen den Schachspielern aus Hof und Plauen. Weitgehend unterbrochen waren diese nur während des Zweiten Weltkrieges und der nachfolgenden deutschen Teilung.

Ein erster Beleg für die Verknüpfung zwischen Hofer und Plauener Schachspielern datiert vom 20. Juni 1897. An diesem Tag gab es in Schönberg einen Vergleichskampf an 16 Brettern, den die Hofer Schachfreunde mit 11:5 gewannen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges gab es weitere freundschaftliche Vergleiche von Schachspielern beider Städte. Kurz nach Gründung der DDR, im Jahre 1950, reisten die Plauener noch einmal – auf einem Lastwagen – bis an die Grenze, wo sie von den Hofer Freunden abgeholt wurden. In der Folge schlief die Tradition dieser Schachvergleiche zwischen beiden Städten dann aus bekannten Gründen erst einmal ein. Einzig die Tatsache, dass mit Peter Wilfert ein Plauener dem Schachklub Hof über Jahre vorstand, hielt lose Kontakte am Leben.
Um so lebendiger gestaltete sich das Schachleben zwischen Hof und Plauen nach der politischen Wende im Jahre 1989. Bereits 1990 reisten die Mitglieder des Vogtländischen Schachclubs (VSC) Plauen nach Hof. Noch im gleichen Jahr waren die Hofer dann zu einem Turnier in der Gaststätte „Stadt Plauen“ im Chrieschwitzer Hang zu Gast. Auch das alljährliche Schnellschachturnier in Hof bekam jetzt regelmäßig Besuch von zahlreichen Spielern aus der vogtländischen Partnerstadt. Und am 4. Mai 1997 trafen sich die ersten Mannschaften des SK Hof und des SK König Plauen (damals noch als Schachabteilung des TSV Plauen 1990) zu einem Punktspiel in der 2. Schach-Bundesliga. Plauen gewann mit 5,5:2,5 und ein Jahr später mit 5:3. Dann fanden diese Punkteduelle ihr Ende, weil Hof aus der 2. Liga abstieg, während der Weg für die Plauener ein Jahr später sogar bis in die 1. Bundesliga, die stärkste Schach-Liga der Welt führte. Einige Spieler wechselten die Seiten, was den freundschaftlichen Verbindungen zwischen beiden Klubs aber keinen Abbruch tat. So ist Michael Kuraszkiewicz, ein Ur-Franke, seither fester Bestandteil der ersten Mannschaft des SK König Plauen, obwohl diese inzwischen wieder in der Oberliga, der dritthöchsten Spielklasse angekommen ist. (ban)