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TEAM I – ein dunkelgraues Wochenende

Alles andere als einen Saisonstart nach Maß hat der SK König Plauen hingelegt. Die Plauener waren nahezu in Bestbesetzung nach Erfurt gereist, wo die erste Doppelrunde der 2. Schach-Bundesliga Ost auf dem Programm stand. Aber aus den angepeilten zwei Siegen wurde nichts, stattdessen mussten sich die „Könige“ mit einem mageren Punkt begnügen. Das Auftaktmatch gegen MSA Zugzwang aus München ging am Samstag knapp mit 3,5:4,5 verloren. Am Sonntag folgte dann ein 4:4 gegen Mitaufsteiger SG Pang Rosenheim.

Samstag, 12.10.2013 SK König Plauen – MSA Zugzwang
Das neue Spieljahr begann furchtbar für die Plauener. Gunter Sandner kassierte am achten Brett eine schnelle Niederlage. Am Spitzenbrett bekam Tomasz Markowski im Duell der Großmeister ein Remisgebot des einst für Plauen spielenden Österreichers Stefan Kindermann. Der für Plauen spielende Pole lehnte ab – ein halber Zähler, der später noch fehlen sollte. Zunächst holte sich der SK König die Führung. Dimitrios Mastrovasilis und Jacek Gdanski spielten an den Brettern zwei und drei ganz stark auf und gewannen – 2:1 für Plauen. Dann wählte Michael Kuraszkiewicz im Mittelspiel den falschen Plan – 2:2. Roland Pfretzschner zeigte nach seiner starken Deutschen Einzelmeisterschaft auch in der Mannschaft Kämpferherz, lehnte ein Remisgebot seines Gegners ab und gewann – 3:2. Dann griff Lutz Espig in Zeitnot fehl und verlor. Und als Markowski seine Partie verloren hatte, lagen die Plauener wieder hinten. Zum Schluss versuchte Sven Schaller vergeblich, wenigstens noch das 4:4 zu retten. Zu mehr als dem einzigen Remis in diesem Vergleich reichte es nicht.

SK König Plauen 3½:4½ Zugzwang München
1. GM Markowski, T. 2581 0:1 GM Kindermann, St. 2498
2. GM Mastrovasilis, D. 2587 1:0 GM Bromberger, St. 2521
3. GM Gdanski, J. 2515 1:0 GM Hertneck, G. 2491
4. GM Espig, L. 2302 0:1 FM Gerigk, E. 2385
5. FM Kuraszkiewicz, M. 2342 0:1 FM Hoffmeyer, F. 2301
6. FM Schaller, S. 2297 ½:½ WIM Boric, E. 2235
7. FM Pfretzschner, R. 2252 1:0 Gerstner, B. 2135
8. FM Sandner, G. 2258 0:1 WIM Dengler, D. 2079

 

Sonntag, 13.10.2013 SG Pang Rosenheim – SK König Plauen
Liga-Neuling SG Pang Rosenheim hatte sein Auftaktmatch gegen starke Erfurter klar mit 1,5:6,5 verloren, wurde dabei aber doch unter Wert geschlagen. Diesmal gab es zwei Punkteteilungen zum Auftakt. Sven Schaller und Roland Pfretzschner willigten nach dem Blick auf die anderen Partien auf die Remisgebote ihrer Gegner ein. Am achten Brett musste Mathias Paul, für Sandner in die Mannschaft gekommen, seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren. Dennoch sah es nicht schlecht aus für Plauen, und nach den Siegen von Kurazskiewicz und Espig lag der SK König mit 3:2 vorne. Es sollte aber wieder nicht zum Sieg reichen. Zunächst war Gdanski seinem Gegner aus kritischer Stellung entwischt – Remis. Dann musste sich am Spitzenbrett Markowski seinem stark aufspielenden Gegner beugen. An zwei Niederlagen des Polen in Folge konnte man sich im Plauener Lager nicht erinnern. Mastrovasilis kämpfte am dritten Brett noch um den ganzen Punkt, der den Mannschaftssieg doch noch gesichert hätte – es reichte nicht, auch er musste in das Remis zum 4:4-Endstand einwilligen.

SG Pang Rosenheim 4:4 SK König Plauen
1. IM Froewis, G. 2423 1:0 GM Markowski, T. 2581
2. FM Baldauf, M. 2402 ½:½ GM Mastrovasilis, D. 2587
3. IM Berchtenbreiter, M. 2405 ½:½ GM Gdanski, J. 2515
4. Maurer, J. 2233 0:1 GM Espig, L. 2302
5. FM Vogel, R. 2237 0:1 FM Kuraszkiewicz, M. 2342
6. Lindenberg, G. 2145 ½:½ FM Schaller, S. 2297
7. FM Wachinger, G. 2232 ½:½ FM Pfretzschner, R. 2252
8. FM Prediger, R. 2248 1:0 Paul, M. 2192

 

Am 9. und 10. November kommt es für die Plauener in Aue zu den sächsischen Derbys gegen den Gastgeber und Dresden.


Bildergeschichten zum Saisonausklang

von Christof Beyer

„Die Fotografie ist das größte Unglück des zwanzigsten Jahrhunderts.“ (Thomas Bernhard)


Gemütlicher Saisonausklang

Am vergangenen Freitag fand der offizielle Saisonabschluss der abgelaufenen Spielzeit 2012/2013 im Alten Handelshaus statt. Die Prozedur ist dabei recht einfach erklärt. Gesucht werden 2-3 Schachfreunde, die als „offizieller Aufhänger“ eines schönen Schachabends herhalten müssen. Idealerweise sollten jene kurz vorher Geburtstag gehabt haben. Diesmal waren dies Roland Pfretzschner und Christian Hörr.

Roland Pfretzschner (55) trägt den Titel „Fidemeister“, ist amtierender Sachsenmeister im Nahschach und vertritt uns demnächst bei der Deutschen Meisterschaft. Zudem war Roland 2008 Olympiasieger(!) mit der deutschen Fernschachmannschaft. Nicht bei google nachzulesen ist, wie er zum Schach kam, das er in der Schule (nachträglich betrachtet) mit Gunter Sander einer der besten Schachschulbanken besetzt hat. Er ist nunmehr seit 16 Jahren Mitglied im Verein.

Christian Hörr (30) ist seit 21 Jahren Vereinsmitglied, rief als Informatiker unsere Homepage ins Leben und gehörte unserer erfolgreichen U 20 an. Seine schachlichen Erfolge können natürlich nicht mit denen von Roland mithalten, dafür trägt er seit ein paar Jahren einen verlängerten Vornamen. Zum Schach kam er durch fortlaufendes Verletzungspech beim Schwimmen, was nicht näher hinterfragt wurde, den Autor jetzt aber etwas verwundert.

Ferner konnten wir einige neue bzw. alte-neue Mitglieder offiziell begrüßen. Sebastian Barg, Andre Burian, Mario Dreise, Daniel Schultz, Martin Reichardt u. Dietmar Rößler fanden in der abgelaufen Saison „den Weg in unsere Alphaliste“.

Andre Burian stellte unser neues Vereins T-Shirt vor, welches gleich mächtig Abnehmer fand. Am kommenden Freitag, den 29.08.2013 sollen im Alten Handelshaus die Aufstellungen der Teams auf Landesebene final besiegelt werden.


Dankeschön

Nach einer überaus erfolgreichen Saison im Männer-, wie im Nachwuchsbereich möchten wir uns als SK König Plauen an dieser Stelle nochmals herzlichst bei unseren Sponsoren und Unterstützern

– der Firma Immobilien Krulich,
– dem Hotel Alexandra,
– der Schmidt OHG,
– der Bäckerei Mühlberg,
– dem Alten Handelshaus,
– dem Autohaus Karnahl,
– dem Baugeschäft Uwe Jaensch
– der UTR GmbH Schönbrunn
– copy partner Plauen

für Ihr Engagement bedanken. Dies ist für uns nicht selbstverständlich und wird uns weiterer Ansporn für unsere Arbeit sein.

Ebenso möchten wir uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei allen Schacheltern bedanken, ohne deren Hilfe vieles im Nachwuchsbereich überhaupt nicht möglich wäre.

Vorstand – SK König Plauen


Saisonabschluss im Pfaffengut – Bildergalerie


Wiederholungstäter

Durch einen abschließenden Sieg gegen Günter Sobeck feierte Matthias Hörr am vergangenen Donnerstag einen erneuten Sieg bei der Chemnitzer Stadtmeisterschaft 2012/2013.

Nach 9 Runden rangierte er mit 7,5 Punkten ungeschlagen an der Spitze des 24er Starterfeldes.

Herzlichen Glückwunsch!

Auch Tobias Franz konnte mit 5 aus 9 seinen Setzlistenplatz bestätigen, wenngleich er diesmal nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnte.


Erste souverän zum Aufstieg

Einen winzig kleinen Schritt stand die erste Mannschaft vor dem letzten Wochenende von Ihrem Saisonziel entfernt – 1 Mannschaftspunkt aus 2 Spielen für den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zweifel sollten da gar nicht erst aufkommen, zumal wir neben Dimitrios für Brett 1 auf Lutz als sonntäglichen Vorbereitungskiller an Brett 2 und auf die geballte Phalanx der Fidemeister zurückgreifen konnten. Normalerweise sind wir damit gegen die Mitkonkurrenten von SG Leipzig II leichter und gegen deren abstiegsbedrohte Reserve deutlicher Favorit. Dennoch wollte keiner von uns mit einer sonnabendlichen Niederlage, den Ernstfall proben.

Etwas überraschend die Aufstellung der Gegner für den Samstag, 2 nominell starke Stammspieler wurden ohne erkennbaren Grund ersetzt, Zuversicht sieht anders aus. Dennoch verlief der Kampf alles andere als klar. Kura stand bereits in der Eröffnung an Brett 2 verdächtig und musste einen Bauern opfern um sich fortan mit dem Rücken zur Wand zu verteidigen. Mehr und mehr verflachte die Stellung, schließlich willigte sein Gegner im Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern ins Remis ein. Kurz danach musste Gunter die Segel streichen. Eine optisch ansprechende Position mit Läuferpaar offenbarte zunehmend ihre Tücken. In komplizierter Stellung geriet er zunehmend unter Zeitdruck und ward nicht in der Lage die Probleme zu lösen. Als dann auch noch Sven unnötigerweise sein Endspiel mit Mehrbauer zunehmend ruinierte und schließlich aufgeben musste, hätte man sehr besorgt werden müssen, wenn nicht sowohl Matthias an Brett 6 als auch Christof an Brett 8 bereits länger auf der Siegesstrasse eingebogen gewesen wären. Christof bewies dabei erstmalig Kura, dass Sveshnikov doch eine vollwertige Eröffnung mit schwarz sein kann. Matthias hatte seinen Gegner bereits in der Eröffnung eine Qualität abgeluchst. Seinem Gegner gelang es danach nicht im Ansatz irgendein Kapital aus dem Läuferpaar zu ziehen, Kompensation sieht da anders aus. Dimitrios kommentierte dies auf der Heimfahrt wie folgt: „Normalerweise muss man etwas opfern, um eine solche Angriffsposition zu erhalten.“ Dimitrios selber brachte unser Team nach zähem Ringen mit 3,5 : 2,5 in Führung, obgleich er selbst mit sich nicht wirklich zufrieden war. Fehlte ein halber Punkt aus 2 Partien zur 2. Liga. Roland hatte sich mit reichlich Mühe über die Zeitkontrolle in ein schwieriges Turm-Springer Endspiel mit 3 gegen 5 Bauern gerettet. Immerhin strahlte sein zentralisierter König im Gegensatz zu seinem schüchternen Pendant jede Menge Aggressionspotential aus, was auf die Punkteteilung hoffen ließ. Ich hatte versucht mich weitestgehend auf meine Partie zu konzentrieren und wollte diese nach ansprechender Leistung, ihrem logischen Ende zuführen. Als ich von einem Toilettengang zu meinem Brett zurückkehren wollte, wurde ich von einem Mannschaftskollegen (und erfahrenen Mannschaftsleiter) gefragt, ob ich wüsste, dass ein Remis zum Aufstieg reicht?! Recht hat er und ehrlich gesagt, kann man sich mit einem König auf c1 dessen einziger Schutz in einem Turm auf c3 besteht, nicht wirklich wohl fühlen, zumindest dann nicht, wenn noch die Damen und je 2 Figuren auf dem Brett sind. … und nicht mal im Nachgang wenn der Rechner schon „+4“ ausspuckt. Mein Gegner schnappte sich stolz mit freundlichem Lächeln meine dargebotene Remishand, das 4:3 war für uns gleichbedeutend mit dem Aufstieg. Schließlich konnte auch Roland die Vorteile seiner aktiven Figurenstellung zum Unentschieden verwerten, so dass ein 4,5:3,5 zu Buche stand.

Der Sonntag war also mehr oder weniger eine Kür, gegen nur 7 Gegner waren an jenem Tag nur einige „Letztrundenfreundschaftsremisen“ zu vergeben, der Rest gewann sicher zum 6,5:1,5. Damit ist die erste Mannschaft ungefährdet mit 21 von 22 möglichen Punkten und am Ende mit 5 Punkten Vorsprung ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und darf somit im kommenden Jahr wieder in der 2. Bundesliga ran.


Erste auf Aufstiegskurs

Trotz ergiebigen Neuschnees auf den Straßen des Vogtlandes saßen alle acht Könige pünktlich 10:00 Uhr am Brett, was sicherlich auch einer professionellen Reiseplanung geschuldet ist. Unsere Gegner von Grün-Weiß Dresden hatten etwas mehr Mühe, ein Fahrzeug steckte irgendwo auf der A72 fest, zeitlicher Ausgang völlig unklar. Ob nun eindeutig, da regelkonform oder auch nicht, jedenfalls möchten wir es sehr lobend erwähnen, dass man sich höflich, ob der vom Schiedsrichter vorgeschlagenen 10 minütigen Verzögerung des Spielbeginns bedankte und an den besetzten 4 Brettern einfach begann. GUT SO! Diskussionen bezüglich unvorhersehbarer Wettereskapaden sollte man den Fachleuten von Wetter- und Winterdiensten überlassen. Schließlich saßen mit 30 (+10) minütiger Verspätung am Ende alle am Brett, sodass der schachliche Wettkampf seine Bahnen nehmen konnte.

Als erster beendete Roland Pfretzschner an Brett 5 seine Partie. Nachdem alle Leichtfiguren sauber alternierend den Weg in ihre heimatliche Holzkiste fanden und eine leicht schlechtere Bauernstruktur für ihn auf dem Brett verblieb, offerierte der dem Gegner die Punkteteilung, was dieser gerne positiv beschied. Vergleichbar verlief die Partie bei Sven Schaller an Brett 4. Nach Bauernopfer fand er, trotz investierter Stunde, keinen gangbaren Weg den kleinen Entwicklungsvorsprung sinnvoll aufrecht zu halten, ohne den Zwerg zwischendurch einzusammeln. Es blieb nichts, was verheißungsvoll genug erschien, den Sonntagnachmittag dafür zu opfern, also remis. Für mich bezeichnend aus der Halbdistanz einsehbar, waren die Ereignisse an Brett 8. Schritt für Schritt näherte sich die Gesichtsfarbe von Christof Beyers Gegner der Farbe seines Pullovers, als diese schließlich erreicht war, gab sein Gegner auf. Bei Lutz Espig war es leider umgekehrt. Die 0:20 min für 20 Züge in einer Stellung, die man als Laie in 20 Sekunden nicht erfasst, ließen schon nichts Gutes erahnen. Irgendwie um die Zeitkontrolle herum hatte Tomasz Markowski am Brett 1 den ganzen Punkt eingefahren und mit seinem 7. Zähler aus 8 Partien die Weichen gestellt. Michael Kuraszkiewicz an Brett hatte seine anfänglichen Koordinationsprobleme schrittweise behoben und gewann sein Endspiel mit gutem Springer gegen schlechten Läufer recht sicher. Eigentlich hätte ich diese Chance ergreifen müssen und mit einem mannschaftsdienlichen Remis aus der Position der Stärke heraus, den Sieg sichern können. „Dummerweise“ hatte Matthias Hörr in der Zwischenzeit seinen Gegner zum Mannschaftserfolg niedergerungen, so dass meine Partie zur kollegialen Belanglosigkeit verkam. Nach einem kleinen taktischen Übersehen, blieb mir nur der demütige Griff zur dargebotenen Hand zum sicheren 5,5 zu 2,5.

Somit verbleiben unseren Aufstiegskonkurrenten noch drei Spiele um den Rückstand von derzeit vier Zählern wettzumachen … jetzt heißt es „konzentriert bleiben!“, selbst in dem Wissen, dass Pferde physiologisch nicht kotzen können.


Unser Präsident wird 70

… zu diesem Anlass sind die Schachspieler des SK König Plauen ganz herzlich eingeladen. Wir bitten darum, dass Ihr Euch bis zum 06.12.2012 in die zum Vereinsabend ausliegende Liste eintragt. Darin findet Ihr auch die Details zur Feier.
Vielen Dank!

Präsident wird 70


Nachtrag – alle Bilder zu „173 Jahre Schach in Plauen“