Wer oder was ist Zabo?

In Bayern gibt es Wörter, die gibt es nirgendwo sonst. Obazda zum Beispiel. Und Zabo. Jetzt mag man den Obazden vielleicht von den Oktoberfestwochen im Aldi kennen, aber Zabo? Was wie ein ungarischer Familienname klingt, ist in Wirklichkeit eine Banlieue, ein urban hinterland, ein Stück liebenswerte proletarische Tristesse am Rande von Nürnberg. Ganz in der Nähe von Reichsparteitagsgelände und Clubberer-Stadion findet alljährlich das Schach-Open der örtlichen SpVgg Eintracht statt. Nach zuvor zahlreichen denkwürdigen Besuchen in Erlangen hatten Matthias und Christian Hörr der fränkischen Gastfreundlichkeit bereits 2010 eine zweite Chance gegeben und waren so angetan (120 Schachfreunde, eine Toilette und immer frisches Klopapier!), dass eine erneute Teilnahme bisher nur aufgrund von Terminkollisionen mit dem sächsischen Punktspielbetrieb nicht zustande kam. Heuer ist es wieder so weit und es darf wieder munter drauflosgepatzt werden! Matthias‘ ambitioniertes Ziel, inmitten der Nürnberger Lokalprominenz auf 4 aus 5 zu kommen, wird wohl selbst bei Planerfüllung nicht für die Preisgeldränge reichen, denn bei nun schon 137 Teilnehmern kann es, wie wir seit Bad Aibling wissen, nach Turnierende bis zu fünf Spieler mit voller Punktzahl geben.