Team I – Abstieg mit finalem Zuckerstein

Gerade noch rechtzeitig gelang im Vorfeld die Auffüllung der möglichen Arsenale, um sich mit etwas Zählbarem wenigstens noch die theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, ohne jedoch nominell die Außenseite Rolle in beiden Kämpfen abzugeben.

Samstag, 15.12.2013  SC Forchheim – SK König Plauen

Dimitrios, Topscorer und Teamphilosoph, hatte es bereits geahnt, die kurze Anfahrt vom Hotel zum Spiellokal erfolgte in Papas Cross-POLO mit 5 Personen. „Even none move made, we are already under pressure!„.

Zum Spiel, Tomek musste an Brett 1 nach einem Überseher im Mittelspiel das Remis forcieren. Tags darauf erklärte er dem Autor das Geschehen, „I played quite agressive, with e4!„, … voller Erstaunen: „ You played 1.e4?„, „NONO, later in the middlegame!“ … Einen rabenschwarzen Tag hatte Lutz erwischt. Mit den schwarzen Steinern geriet er frühzeitig unter Druck und musste die Segel streichen, Brettnachbarin Jolanta brachte es beim Abendessen auf den Punkt, „I felt with him!“ Super solide trat erneut Roland auf, trotz einer Ungenauigkeit im Mittelspiel, erzielte er gegen seinen starken Gegner ein Remis. Leider wurde Matthias Hörr von seinem erfahrenen Gegner bereits in der Eröffnung ausgetrickst, ohne dass er  jemals wieder eine Chance in der Partie erhielt. Ein gelungenes Debüt konnte Lion Pfeufer feiern. In einer geschlossenen Stellung hielt er mit den schwarzen Steinen trotz kleinerer strategischer Stellungsnachteile den halben Punkt sicher fest. Den einzigen Sieg des Tages konnte Dimitrios verbuchen. Auch wenn er mit seiner spielerischen Leistung nicht zufrieden schien, stand am Ende die „1“. Einen Nachmittag des Leidens erlebte leider auch der Autor selbst. Nicht ohne eigene Erwartungen  ins Rennen gegangen, versuchte ich irgendwie die strategischen  Versäumnisse durch immer obskurere Maßnahmen zu korrigieren, was eigentlich nie funktioniert. Damit war die Mannschaftsniederlage besiegelt.  Am Ende verlor leider auch noch Jolanta unnötigerweise ein Endspiel.

Zum gemeinsamen Abendessen erhielten wir, in Anbetracht der dürftigen Leistungen, noch einige wirklich freundliche, gleichzeitig aber philosophische Ratschläge von Dimitrios, Beispiel gefällig: „You need to follow your pieces, they talk to you, you just need to listen!“

SC Forchheim 5½:2½ SK KÖNIG PLAUEN
1. GM Jirovsky, M. 2480 ½:½ GM Markowski, T. 2568
2. FM Mons, L. 2428 0:1 GM Mastrovasilis, D. 2600
3. GM Jansa, V. 2453 1:0 WGM Zawadzka, J. 2392
4. FM Rupprecht, A. 2411 1:0 GM Espig, L. 2300
5. FM Seyb, A. 2370 ½:½ FM Pfretzschner, R. 2257
6. FM Heidrich, M. 2331 1:0 Hörr, M. 2152
7. FM Bartsch, B 2223 1:0 Paul, M. 2203
8. Huemmer, B. 2193 ½:½ Pfeufer, L. 2008

 

Sonntag, 15.12.2013 SK König Plauen – Bindlach Aktionär 

Durch die Vortagsniederlage waren wir eigentlich fast schon zum Siegen verdammt. Auch Philosophen haben mal einen schlechten Tag, so fühlte sich Dimitrios frühzeitig mit einer Remisofferte seines Gegners gut bedient. Ähnlich erging es Tomek am Spitzenbrett, auch er konnte mit den schwarzen Steinen nicht mehr aus der Stellung herausholen. Roland stand zwar die ganze Partie über passiv aber dennoch sehr sicher. Sein Gegner stellte mangels Ideen die Gewinnversuche ein. Ebenso recht schnell unterwegs war Jolanta, allerdings mit einem anderen Resultat. Ihr Gegner war außer Stande in Zeitnot die gestellten Probleme zu lösen, somit führten wir 2,5 : 1,5. Leider konnten wir im Unterhaus das Momentum nicht nutzen. Lutz an Brett 4 und Matthias an 6 agierten erneut  sehr unglücklich und mussten beinahe zeitgleich die Segel streichen. Gewohnt „theoriesicher“ trat Christof an Brett 8 auf. Nach ca. 2 Stunden fragt er sich sinngemäß ‚Movsesian zog hier gegen Leko fälschlicherweise De1, was nicht gut ist. Richtig ist Dd2 um Td8 zu erzwingen und damit 0-0-0 zu verhindern. Ich bin also immer noch im Buch, warum ich bereits 15 Minuten gebraucht habe, weiß ich auch nicht.‘ Sein Gegner hatte übrigens zu dem Zeitpunkt noch knappe 5 Minuten für ca. 20 Züge auf der Uhr. Leider gelang es diesem die Stellung zu vereinfachen und sich doch noch irgendwie über die Zeitkontrolle zu mogeln und leider sind eben mit ausreichender Bedenkzeit 300 ELO-Punkte gleich 300 ELO-Punkte. Dadurch stand die erneute Niederlage und im Nachgang auch der Abstieg in die Oberliga fest. Einen letzten Lichtblick der besonderen Art durfte ich an jenem Tag erleben. Durch eine strategisch überlegene Partieanlage konnte mein Gegner trotz zweier taktischen Überseher eine gewonnene Stellung über die Zeitkontrolle retten, um sich unerklärlicher Weise danach fast wieder direkt  vom 30-Sekunden Bonus zu ernähren. In Anbetracht der zwar eigentlich aussichtslosen dennoch ressourcenhaltigen Stellung, versuchte ich trotz vorhandener Restbedenkzeit ihm in „seinem Modus“ zu halten, mit furchtbaren Fehlern auf beiden Seiten, aber glücklichem Ende für mich (siehe unten).

 

SK KÖNIG PLAUEN :4½ Bindlach Aktionär
1. GM Markowski, T. 2568 ½:½ GM Neumann, P. 2496
2. GM Mastrovasilis, D. 2600 ½:½ GM Petr, M. 2530
3. WGM Zawadzka, J. 2392 1:0 IM Heinz, A. 2447
4. GM Espig, L. 2300 0:1 IM Tereick, B. 2420
5. FM Pfretzschner, R. 2257 ½:½ IM Cech, P. 2396
6. Hörr, M. 2152 0:1 Krensing, J. 2332
7. Paul, M. 2203 1:0 Opitz, A. 2320
8. Beyer, C. 1994 0:1 FM Stips, F. 2303

 

Alexander Opitz – Mathias Paul

AO - MP 2013-12-15

Stellung nach 53. e6

Weiß hatte gerade (großes Diagramm) im 30-Sekunden Modus mit 53. e6?? die Partie weggeworfen, um dann noch nach 53. … Sf3+ 54. Kg3 h2 55. e7 h1S# (kleines Diagramm)ein nicht alltägliches Highlight zu „gewähren“.