Team II entmachtet die Macht an der Mulde

Dekadenz ist, wenn man den Blitzer rechtzeitig sieht und trotzdem reinfährt.

Mit einem hochverdienten 5,5:2,5-Sieg gegen Wilkau-Haßlau hat sich die II. Mannschaft weiterhin alle Chancen erhalten, den Aufstieg in die Sachsenliga aus eigener Kraft zu schaffen. Nach der üblen 1:7-Watsch’n gegen Spitzenreiter CSC Aufbau sind die Wilkauer nach ihrem Abstieg nun endgültig wieder in der harten Landesklassenrealität angekommen.

Für einen Auftakt nach Maß sorgte Edeljoker Andreas Götz, der ein frühes Remisangebot noch energisch, fast entrüstet ablehnte, nur um bald danach im Schwerfigurengemetzel mit einer klaren Mehrqualität zu verbleiben – 1:0. Derweil hatte Tobias Franz gegen die talentierte Tessa Simon nicht viel erreichen können und bleibt nach seinem Remis weiter ungeschlagen.

Erstaunliches schaffte Frank Gerbeth gleich in zweierlei Hinsicht: Von seiner fast schon überpünktlichen Anreise war der Puzzlestädter selbst so überrascht, dass er den Schwung direkt mit ans Brett nehmen konnte. Gegner Torsten Schmidt, sonst eigentlich eine Bank im Wilkauer Oktett, kam zu keinem Zeitpunkt in die Partie und wurde von Frank am Königsflügel sauber filetiert. Ähnliches drohte aber auch Lars an Brett 4 zu widerfahren. Gerade als man sich unter Schmerzen abwenden wollte, ließ die Gegenpartei noch einmal Chancen zu. So fand Lars in hoher Zeitnot noch ein Dauerschach zum Zwischenstand von 3:1.

Ein spannendes Königsindischduell lieferten sich Christian Hörr und Bernd Hiemer. In einer komplexen Stellung konnte der Plauener zunächst die Rochade gerade noch rechtzeitig herbeikünsteln, dafür drangen die schwarzen Türme aber schon bedrohlich bis nach c4 und f4 vor. Angesichts des Spielstands spielte Hiemer voll auf Sieg und opferte schließlich die Qualität für gute Kompensation. Im guten Glauben, endlich eine Figur zu gewinnen übersah er den weißen Turmrückzug von c8 nach c1 und geriet sofort in eine Verluststellung – 4:1.

Nun waren die Messen gelesen. Olaf Hilbig hatte in einer langweiligen Partie gegen Stephan Völz stets alles unter Kontrolle und fuhr das Remis zum Mannschaftssieg ein. Edwin Fischer, der im Spanier abermals schon ziemlich anrüchig stand, konterte schließlich eine Figur vom Brett und kam so zum zweiten Sieg im zweiten Spiel. So war es auch verschmerzbar, dass Lion an Brett 1 trotz toller Spielanlage ein Endspiel mit Mehrqualität noch gänzlich an die Wand fuhr.

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Weihnachtsmarkt bei Herbstwetter. Dazu spielt die Blaskapelle den Klassiker „Kinner guckt naus, draußen liegt Schnee“.