Weil wir nur mit einer Rumpfmannschaft gegen Nickelhütte Aue und den TSV Bindlach-Aktionär anreisen konnten, hatte ich auf der Hinfahrt meine Erwartungen so beschrieben: „Wenn wir insgesamt 6 Brettpunkte machen, wäre ich schon zufrieden.“
Soll ich ins Wahrsagerlager wechseln?
3.Runde: Böse Klatsche gegen Aue
Beim Lesen der Auer Aufstellung lief es mir kalt den Rücken herunter: Nahezu der Stammachter gegen unsere, um Vojtech verstärkte Amateurtruppe. Der erste Gedanke: Bloß nicht 0:8! Der Spielstärkeunterschied war dann auch während des ganzen Wettkampfs sichtbar. Lediglich Kura konnte Roman Slobodjan ein Remis abtrotzen, in der 4. Stunde kam die Zeit von Matthias Hörr. Der spielte seine Vorteile im Kampf mit Dame, Turm und ungleichfarbigen Läufern sehenswert aus und gewann sicher. Der Rest besteht aus Anerkennung Aurischer Spielstärke.
Nickelhütte Aue | SK König Plauen | ||
Papp, Gabor | – | Plat, Vojtech | 1:0 |
Prohaszka, Peter | – | Kunze, Carlo | 1:0 |
Meijers, Viesturs | – | Espig, Lutz | 1:0 |
Slobodjan, Roman | – | Kuraszkiewicz, Michael | 1/2 |
Gaponenko, Inna | – | Schaller, Sven | 1:0 |
Eichner, Sebastian | – | Sandner, Gunter | 1:0 |
Spiess, Gunter | – | Pfretzschner, Roland | 1:0 |
Jurasek, Miroslav | – | Hörr, Matthias | 0:1 |
4.Runde: Unerwarteter Sieg
Auch gegen den Gastgeber waren wir nominell an den meisten Brettern Außenseiter. Doch der Kampf begann erfreulich: Nach knapp einer Stunde hatte Vortagssieger Matthias eine Figur mehr. Sorry, aber ich hab das glaube ich mit 8 oder 9 Jahren gelernt, nämlich daß der Bauer in dieser Stellung nicht genommen werden kann.
Lutz Espig hatte wenig Chancen und verlor, auch Vojtech unterlag nach merkwürdiger Eröffnungsbehandlung im Endspiel. Doch die bundesligaerfahrenen Plauener drehten den Kampf. Zuerst Roland, dann Sven und auch Kura spielten wie in alten Zeiten und errangen glanzvolle Siege. Carlo an Brett 2 hatte sicher gute Chancen, unterlag letztendlich im Turmendspiel.
So musste ich zuletzt eine gleichstehende Stellung halten. Nach 20 Zügen Hin- und Herziehens verfiel Jan Krensing auf den falschen Plan, der mir plötzlich echte Siegchancen verhieß. Aber bei diesem Matchstand nimmt man ein Remisgebot natürlich an.
SK König Plauen | Bindlach-Aktionär | ||
Plat, Vojtech | – | Petr, Martin | 0:1 |
Kunze, Carlo | – | Kriebel, Tadeas | 0:1 |
Espig, Lutz | – | Neuman, Petr | 0:1 |
Kuraszkiewicz, Michael | – | Cech, Pavel | 1:0 |
Schaller, Sven | – | Wall, Gavin | 1:0 |
Sandner, Gunter | – | Krensing, Jan | 1/2 |
Pfretzschner, Roland | – | Löw, Gerald | 1:0 |
Hörr, Matthias | – | Delitzsch, Jürgen | 1:0 |
Die nächste Doppelrunde findet schon in 2 Wochen in Erfurt statt. Wir treffen dort auf die Legionärstruppe SK Göggingen (zwei Deutsche im Stamm) und den Tabellenvorletzten Bad Mergentheim (auch nicht viele in Deutschland Geborene im Kader).
Wer auf Bilder und weiterführende Informationen lauert, der ist bei Klaus Steffans Website www.steffans-schachseiten.de genau richtig.
Im übrigen ist mir der Kampf Viernheim-Deizisau aus der 2. Bundesliga Süd aufgefallen. Bei Deizisau spielt auch unser ehemaliger Spitzenspieler Alexander Graf – aber am Sonntag an Brett 8 !!! Vorn agierten die Herren Alexander Grisch(tsch)uk, Peter Leko und Gata Kamsky. Warum das alles? Weil auf Seiten Viernheims Schachrijar Mamedjarov, Vladimir Motyljow und Ilja Smirin saßen!! Und da sage einer, die zweite Liga hätte keine Anziehungskraft.