Alle Artikel von Gunter Sandner

Kurzer Bericht vom Finale der Frauenbundesliga

1. Der Ort

Bad Königshofen ist eine Stadt im Grabfeld an der bayerisch-thüringischen Landesgrenze nordwestlich von Coburg gelegen, von der Größe her vergleichbar mit Falkenstein oder Markneukirchen. Die Therme zieht mit ihrem naturbelassenen Heilwassersee zahlreiche Besucher und Kurgäste an, das Mineralwasser wirkt besonders förderlich auf Bewegungsapparat, Haut und Atmung (Quelle frankentherme.de ). Auch die Landschaft ähnelt dem unteren Vogtland mit weichem hügeligem Terrain.

Im Hintergrund die Gleichberge

2. Der Wettkampf

Vor den letzten 3 Runden lagen Titelverteidiger SK Schwäbisch Hall, der Hamburger SK und Die OSG Baden-Baden an der Spitze, gefolgt von den Schachmiezen, der Gastgebermannschaft und der Solinger SG. Mehrere direkte Vergleiche dieser ließen auf spannende Matches hoffen und so kam es auch. In der letzten Runde gewannen die Titelverteidigerinnen den Showdown gegen Baden-Baden und wurden erneut Deutscher Frauenmannschaftsmeister. Ergebnisse und Tabelle hier.

Georgische Frauenpower bei Schwäbisch Hall: v.l. Bela Khotenashvili, Nino Batsiashvili und Lela Javakishvili
Baden-Baden von rechts mit Alexandra Kosteniuk, Elisabeth Pähtz, Dinara Wagner und (im Vordergrund) Antoaneta Stefanowa

3. Die Miezen

Das Wochenende begann für den Schachmiezen-Organisator Wolfgang Michael Schwarzer (Gerne auch WMS genannt) schon am Donnerstag mit einer Überraschung. Er wurde für sein Lebenswerk durch den SVS-Präsidenten Andre Martin mit der Ehrennadel des SVS in Gold geehrt. Seit 1993 spielen die Rodewischer Schachmiezen ununterbrochen in Deutschlands höchster Liga, jetzt schon nur noch von den Miezen selbst zu toppen.

WMS (re.) mit Maria Schöne beim Rodewischer Stadtfest

Sportlich ging es gegen drei ebenbürtige oder bessere Teams, das Ziel war einfach, das Mögliche herauszuholen. Mit am Ende zwei Siegen und einer Niederlage gelang das recht ordentlich. Mit dem sonnabendlichen Sieg über den Hamburger SK konnte sogar in den Kampf um den Titel eingegriffen werden, was beim abendlichen gemeinsamen Essen fast aller Manschaften von mehreren Mannschaftsführern anderer Teams gewürdigt wurde.

Am Ende der Saison steht ein 5. Platz, angesichts von 8 Mannschaftssiegen etwas unglücklich. 16 Punkte reichen normalerweise für eine Medaille (vgl. Endergebnis von SK König I ). Aber es kam kein Gram auf.

Die Einzelergebnisse der Spielerinnen sind hier:

von links: Julia, Martina, Alicja, Stavroula, Maria und Fiona
Martina Korenova
Bild mit Ex-Mieze, endet remis
wird in 5 Stunden den Matchpoint holen

4. Die Atmosphäre

Der große Kursaal der Frankentherme bot richtig gute Spielbedingungen, eines Finales mehr als würdig. Viel Auslauf, große Einzeltische, ausreichend Platz für die Schiedsrichterinnen und die Turnierleitung. Voll klimatisiert und schallgeschützt überstand man sogar das sonntägliche Kurkonzert direkt vor dem Eingang.

Der einzige Punkt, zu dem Diskussion aufkam, hängt mit der für mich neuen Funktion der Anticheating-Beauftragten zusammen. Meiner Meinung ist es schwer, ja eigentlich unmöglich, einen von krimineller Energie getriebenen Cheater durch gezielte Maßnahmen zu erwischen. Dann eher im Rahmen von Zufallskontrollen, denn alle Sportlerinnen vor Beginn der Runde zu überprüfen kann es ja auch nicht sein. Das in Bad Königshofen betriebene Konzentrieren auf Handys, deren Vorhandensein oder Tonabgabe, auch bei den Zuschauern und Helfern, ist machbar, aber kein professioneller Cheater wird heute noch sowas nutzen. Das ist nicht nur meine alleinige Meinung. Außerdem verfügt so ein Gerät neben der Nutzung zu amateurhaftem Betrügen auch über sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, vor allem, bei der schnellen Lösung von Problemen aller Art behilflich zu sein. Insbesondere wenn es um die Gesundheit geht. Ich sehe derzeit nur die pausenlose Überwachung von Gestik und Mimik der Spielenden mit Hilfe von Kameras im Turnierareal und deren simultane Analyse durch eine KI als Variante der Abschreckung. Bloß das ist praktisch undurchsetzbar, sowas machen derzeit nicht mal die Weltmeister der Bevölkerungsüberwachung.

Blick in den Saal

5. Die Macher

Wieviel Aufwand ist nötig, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen? Jürgen Müller, der Vorsitzende des SC 1957 Bad Königshofen, beziffert den Aufwand mit etwa 1000 Stunden, die vom Organisationsteam geleistet wurden. Begonnen mit der langfristigen Miete des Saals über unzählige Gespräche mit Politikern, Sponsoren, Teilnehmern oder interessierten Unbeteiligten bis hin zum Endspurt ab Donnerstag morgen.

Jürgen Müller interviewt von Sandra Schmidt

Es wären zuletzt 20-Stunden-Arbeitstage gewesen. sagt Jürgen Müller. Denn als alles organisiert war und die Realisierung in der finalen Phase, kamen die unerwarteten Ärgernisse. So hielt plötzliches Ausbrechen von Röteln 5 engagierte Helferinnen im Bereich der Versorgung ab Freitag vom Turnier fern. Da mußte kurzfristig komplett umdisponiert werden, es ist gelungen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag sorgte ein Gewitter für einen dreistündigen Stromausfall. In dessen Folge gelang es am Freitag nicht, die Liveübertragung zu ermöglichen. Das war dann ab Sonnabend gewährleistet.

Die Freitagsrunde wurde um 16.00 Uhr gestartet. Dadurch würde es für die Teams schwierig werden, nach 21 Uhr noch Essen in den Gaststätten der Stadt zu bekommen. Was tun? Die Königshofener Crew organisierte Grillgut aller Art und veranstaltete einen Grillabend direkt vor der Therme. Am Grill auch der Vorsitzende. Am Sonnabend trafen sich fast alle Mannschaften im historischen Schlundhaus zu einem von der Stadt gesponserten gemeinsamen Abendessen.

Für die Spielerinnen und Betreuer war während der Runden gastronomische Betreuung mit Kaffee und alkoholfreien Getränken sowie Snacks gefordert. Das Königshofener Angebot erinnerte eher an ein kaltes Buffet eines Sternehotels. Ein sehr hohes Level, das künftige Ausrichter erstmal erreichen müssen.

„kleine Snacks“

Eine rundum gelungene Veranstaltung über 3 Tage. Trotzdem ist Jürgen Müller nicht komplett zufrieden. Da wäre zuerst die Beteiligung der Verantwortlichen des Deutschen Schachbundes, die man irgendwo in der Nähe von Null einordnen kann. Es gab einen finanziellen Zuschuß, der zusammen mit dem Verkauf von 18 Dauereintrittskarten zu je 25 Euro für die Kosten der Saalmiete reichte. Während der 3 Tage wurde kein einziges Präsidiumsmitglied in Bad Königshofen gesehen, angesichts der Bedeutung der zentralen Endrunde unwürdig. Einzig Sandra Schmidt, die unermüdlich Interviews führte und Videos fertigte, war im Auftrag des DSB vor Ort. Die Referentin für Frauenschach Nadja Jussupov war als Anti-Cheating-Beauftragte und Schiedsrichterin eingesetzt. Müller fragt sich, ob das in der Satzung obenan stehende Ziel der Förderung des Schachs nicht besser erreicht wierden kann, wenn zur Eröffnung des Bundesligafinales neben dem stellvertretenden Landrat und dem Bürgermeister ein hochrangiger DSB-Funktionär stünde.

Auch hat ihn geärgert, daß die Mannschaftsführer zweier Mannschaften ihn nicht begrüßt hätten, sowas würde sich schon gehören, wenn man zu Besuch kommt. Jürgen Müller spricht in diesem Zusammenhang von einer Selbstverständlichkeit, mit der manche Vereine ein hohes Niveau derartiger Veranstaltungen voraussetzen und sich bisweilen etwas über die anderen erheben. (Aber so eine Veranstaltung niemals selbst auf diesem Niveau organisieren könnten, möchte ich ergänzen). Es wäre ebenfalls nicht Pflicht, vor dem Verlassen des Turnierareals die Handtasche nochmal mit Getränken und Speisen zu füllen. Das macht man sonst auch nur, wenn der Gastgeber explizit dazu auffordert. Sehr gekränkt haben ihn abfällige Bemerkungen, weil die Freitagsübertragung im Netz nicht zustande kam. Das wäre zuweilen schwer unter der Gürtellinie gewesen.

Auf die Frage, ob er denn wieder einmal eine zentrale Endrunde organisieren werde, bleibt die Antwort offen. Erstmal erholen, danach in Ruhe auswerten. Zu mehr ist Jürgen Müller am Sonntagvormittag nicht bereit. Wer kann es ihm verdenken.

6. Randnotizen

Zum Ende noch ein paar Dinge, die mir im Laufe der drei Tage aufgefallen sind.

Ich hatte eigentlich auch den Frauenbundestrainer in Bad Königshofen erwartet. Der komplette Frauen- A- und B-Kader war vor Ort, die Zeit bis zur Nominierung der Mannschaft für die Olympiade ist fast vorbei. Aber ich habe mich geirrt.

Im Gegensatz zum Nationalkader war vom Nachwuchskader niemand vor Ort. Zufall oder falsche Mannschaft? Das ändert sich nächste Saison, wenn der SC Peglau die Bundesliga rockt.

Zum Ende noch ein Bild. Am Sonnabend kam zeitgleich mit mir Laura Unuk auf dem Parkplatz an. Eventuell direkt aus Slowenien, um dem TuRa Harksheide im Kampf um den Klassenerhalt beizustehen – hat auch geklappt. Schaut euch aber mal ihr Auto an.

so auch noch nicht gesehen

Epilog; Am Sonnabend, dem 7. September, beteiligen sich die Miezen wieder am Rodewischer Stadtfest. Vormittags ein Zwei-Spieler-Mannschafts-Rapid, nachmittags spielt Martina Korenova simultan.


Auszeichnung für den Talentstützpunkt Plauen

Gestern berief der Förderverein Sporthilfe des Vogtlandkreises 41 junge Athletinnen und Athleten unterschiedlichster Sportarten in das Team Vogtland 2024.
Das VIP-Zelt an der Vogtland-Arena bildete den würdigen Rahmen für die Veranstaltung. Zugegen waren unter anderem der Landrat Herr Hennig, Vertreter der vogtländischen Sponsoren mit der Sparkasse Vogtland an der Spitze sowie ein Vertreter des Landessportbundes Sachsen und mehrere Bürgermeister.

Team Vogtland 2024 sowie Offizielle und Gäste

imposante Kulisse

Der Föderverein organisiert auch jährlich einen Vergleich aller Talentstützpunkte im Vogtland. Dabei wurden mehrere Kategorien eingeteilt. Erfreulicherweise konnte unser Talentstützpunkt die Kategorie C in diesem Jahr für sich entscheiden und darf sich über eine kräftige finanzielle Zuwendung freuen.

Wir danken dem Förderverein Sporthilfe Vogtland e.V. für diese Ehrung.


Oberliga – Wie geht es für uns im Herbst weiter?

Mit der Reduzierung der 2. Bundesliga geht auch eine Neuordnung der 3. Ligen einher. Weil dort die betroffenen Landesverbände die Verantwortung tragen, ergibt sich für die neue Saison ein differenziertes Bild. Sehr übersichtlich und meines Wissens nach immer noch aktuell ist die Beschreibung auf der Homepage des SK Bad Homburg:

Die Auswirkungen auf den Spielbetrieb in Sachsen in der nächsten Saison hat unser Landesspielleiter Rene Plötz hier dargelegt.

Das Oberliga- Team hat sich durch einen starken Endspurt gerade noch für die neu eingeführte Oberliga qualifiziert. Der 4. Platz hätte den „Abstieg“ in die neugeschaffene 2. Oberliga bedeutet. Nun trifft man auf Gegner aus Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Ich möchte nochmal die Zahl der Startplätze und die zu erwartenden Gegner zeigen. Die Aufzählung dokumentiert den momentanten Stand und kann sich eventuell noch ändern.

Berlin

Berlin entsendet 3 Vereine in die Liga. Aus der 2. Liga abgestiegen ist der SC Rotation Pankow Dafür steigt der Meister der auch gerne als Straßenbahnliga bezeichneten Oberliga Nord/Staffel Ost, der SC Kreuzberg, nach Siegen gegen die höher bewerteten, aber weithin unbeliebten Mannschaften aus Rüdersdorf und Kirchweyhe II in die 2. Liga auf. Dafür meine persönliche Anerkennung. Dadurch sollten die nächstplazierten Mannschaften von SF Berlin II und SK König Tegel unsere Staffel komplettieren.

Sachsen- Anhalt

Aufbau Elbe Magdeburg ist aus der zweiten BL Nord abgestiegen. Der zweite Vertreter wird die SG 1871 Löberitz sein, Kontrahent seit vielen Jahren und auch schon mit Zweitligaerfahrung.

Brandenburg

Brandenburg entsendet den SV Glückauf Rüdersdorf . Der Verein hatte sich im letzten Jahr sportlich für die Bundesliga qualifiziert, wurde aber wegen Nichteinhaltens von Melde- und Formfristen abgelehnt. Auch eine Zivilklage gegen den Schachbundesliga e.V. blieb erfolglos. Als Sechster der Nordstaffel verloren die Randberliner den Stichkampf gegen Kreuzberg.

Thüringen

Unser letztjähriger Reisepartner SV Empor Erfurt muß den Gang in die 2. Oberliga Ost antreten, weil der Thüringer Quotenplatz vom Erfurter SK- Absteiger aus der 2. BL Ost – eingenommen wird.

Sachsen

Unser Staffelsieger SG Grün-Weiß Dresden scheiterte im Stichkampf knapp am FC Bayern München II. Dadurch wird der SV Eiche Reichenbrand in der 2. Oberliga starten müssen. Das Sachsentrio komplettiert die SG Leipzig.

Ich denke, daß die neue Saison vom ersten Spiel an ein Kampf gegen den Abstieg werden wird. Wir müssten 2 Teams hinter uns lassen, unmöglich ist das nicht. Lassen wir die Saison 2024/25 entspannt auf uns zukommen. Die Termine stehen bereits fest. Saisonbeginn ist am 22. September. Dann heißt es wieder:


Schnellschach in Oberkotzau

Bericht von Stephanie Akladius

 

Am 27.04. fuhren acht unserer Nachwuchsspieler unter der schachlichen Betreuung von Gunter Sandner zur Schnellschachjugendeinzelmeisterschaft der Landkreise Hof, Bayreuth und Kulmbach nach Oberkotzau.

Yannik spielte in der gemischten AK U16-U20, in der er drei Punkte erspielte. Mit ein wenig mehr Glück bei der Auslosung bzw. einer reinen U16 wäre mehr möglich gewesen, dennoch ist es sehr schön, Yanniks kontinuierliche Leistungssteigerung zu verfolgen, die mit Sicherheit noch fortdauern wird.

In der am stärksten besetzten U14 erzielten Niklas 4 Punkte und Antonius 5 Punkte (punktgleich mit dem Drittplatzierten). Beide hatten trotz solider Leistungen gelegentlich noch mit der kurzen Bedenkzeit zu kämpfen und Schnellschachformate werden sicherlich dabei helfen, mehr Souveränität in Situationen mit Zeitnot zu erhalten.

Besonders erfreulich war, dass Finn Seidel, der die GTA in Reusa besucht, in der U12 startete und bei seiner ersten Turnierteilnahme gleich drei Punkte erreichen konnte. Ansonsten wurde diese Altersklasse von Familie Winkler dominiert. Frida ließ nichts anbrennen und gab nur einen halben Punkt ab, was auch für Theo galt, der sich sonst nur seiner Schwester geschlagen geben musste und ganz besonders den Sieg gegen ein bei der DEM antretendes Nachwuchstalent genoss. Frida siegte mit 6,5 Punkten und Theo kam mit 5,5 Punkten auf den 2. Platz. Die U8 und U10 spielte gemeinsam, hier zeigte Anni hervorragende Leistungen, auch wenn ihr die Bedenkzeit einmal einen Strich durch die Rechnung machte. Am Ende kam sie völlig verdient mit 5,5 Punkten auf den 2.Platz. Theodora musste sich nur den beiden Erstplatzierten in der U10 geschlagen geben und erreichte in der U8 mit 5 Punkten den 1.Platz.

Die genauen Ergebnisse finden sich hier: 

Altersklasse U8-U10            https://chess-results.com/tnr930511.aspx?lan=0&art=1

Altersklasse U12                    https://chess-results.com/tnr930512.aspx?lan=0&art=1

Altersklasse U14                    https://chess-results.com/tnr930513.aspx?lan=0&art=1

Altersklasse U16-U20           https://chess-results.com/tnr930515.aspx?lan=0&art=1

 

Für uns war es ein sehr schönes Turnier mit hervorragenden Wettbewerbsbedingungen: neben der perfekten Organisation und der guten Verpflegung war allein die historisch äußerst interessante, vereinseigene Turnhalle die Reise wert. Ein großer Dank also an die Ausrichter vom ATSV Oberkotzau und natürlich an Gunter Sandner als Betreuer sowie Familie Schmidt, Anja Winkler und Stephanie Akladius für die Fahr-,  Aufsichts-, Tröst- und Aufmunterungsdienste.


SEM 2024 abgeschlossen

Gestern fanden die Nachwuchsmeisterschaften in Sebnitz ihren Abschluß. Mit einem Vizemeister und 4 dritten Plätzen gehörte der SK König zu den erfolgreichsten Vereinen.
Die Einzelergebnisse aller unserer Teilnehmer können bei den Links auf Eriks Ankündigungsbericht eingesehen werden.
Ich möchte aber besonders das Abschneiden von Timur und Maxim hersausstellen, die beide ein herausragendes Turnier spielten und am Ende die Quali für die Deutsche Meisterschaft um einen halben Wertungspunkt verfehlt haben. Manchmal kann man einfach nichts dafür…
Erwähnen muß ich unbedingt Meryem Naz Öksüz, schachlich in der GTA der Karl-Marx-Schule groß geworden und jetzt bei der DEM dabei.
Und auch Afsah (kompletter Name Aleeze Afsah Usman) gehört unbedingt zu den Gewinnerinnen der letzten Woche. Trotz des bescheidenen Endranges hat sie im Lauf der 7 Partien einen großen Sprung in ihrer schachlichen Entwicklung gemacht und ich bin sicher, daß wir alle bald mehr und erfolgreicheres von ihr hören werden.
Ich hoffe , die hier nicht namentlich erwähnten Mädels und Jungs verzeihen mir das.
Beispielhaft für den Mannschaftsgeist will ich aber noch erwähnen, das Marwin Bühring vor der letzten Runde spätabends durch Timur und Maxim und etwas durch mich unter Zuhilfenahme einer Telefonleitung zu Erik Fischer perfekt auf seinen Endrundengegner, den Turnierfavoriten Luca Englert, vorbereitet werden konnte und so das erstrebte Remis mit dem damit verbundenen dritten Platz sichern konnte. Zuvor hatte er schon fast 6 Stunden für diese Möglichkeit gekämpft.
Ein großer Dank auch an Stephanie Akladius, Anja Winkler, Steffen Bork und zeitweise Niklas Linnert für die organisatorische Bewältigung vor Ort, auch Erik konnte 2 Tage bei uns sein.
Am Ende sind wir uns einig, die Tage in Sebnitz waren für alle eine gute Zeit, nächstes Jahr werden wir wieder da sein.


Deutsche Vereinsmeisterschaft 2023 – Junge Königinnen erreichen Mittelplatz

von links: Helene Martin, Frida Winkler, Anni Winkler, Ha Vy Bui Wieckowicz, Ha My Bui Wieckowicz

Als unsere 5 Mannschaftsmitglieder der Altersklasse U12w am 30.12. nach einer Rückfahrt aus Magdeburg mit Zugverspätungen und überfüllten Zügen wieder Plauen erreichten, fiel das Fazit (fast) aller durchweg positiv aus.
Das Team verbesserte sich deutlich gegenüber dem Vorjahr, am Ende stand Platz 11 in der Tabelle. Leider hatten wir in der letzten Runde ein wenig Lospech und mußten gegen den neuen Vizemeister antreten. Spielerisch waren wir mit den vor uns liegenden Teams auf Augenhöhe, nur die drei Erstplazierten konnten sich deutlich vom Rest des Feldes absetzen. Der Endstand findet sich hier.

Die Meisterschaften aller Altersklassen fanden erstmals am gleichen Ort (Magdeburg) statt. Wegen der Größe der Teilnehmerfelder mußten die U20- Mannschaften auf ein anderes Hotel und einen anderen Spielort ausweichen. U10 bis U16 logierten und spielten im „Maritim“ unweit des Hauptbahnhofs. Optimale Bedingungen für die Teams, auch die Spielsäale erfüllten die Anforderungen. Nur an den Liften (wir wohnten im 5. Stock) bildeten sich immer Schlangen.

Die Geschichte unseres Turniers ist schnell erzählt. Siege und Niederlagen wechselten einander ab, die Kämpfe gegen die benachbarten Mannschaften waren durchweg spannend. Aber die Last im Team war verteilt, so kamen die Bigpoints aus jedem unserer drei Zimmer. Nur gegen Weisse Dame Berlin und die Magdeburger Schachzwerge hatten wir keine Chance.

Die Einzelresultate und Partien befinden sich hier(zum Nachspielen auf das entsprechende Resultat klicken).

Nun eine kurze Einschätzung der einzelnen Leistungen:

Frida erwies sich als zuverlässiges Spitzenbrett. Besonders im frühen Mittelspiel liegen ihre Stärken, allerdings ging ihr auch schon mal vorher was daneben. Das Positionsgefühl hat sich zuletzt weiter entwickelt, grobe Fehler kommen nicht vor. Auch kann sie ihre Partien weitgehend selbständig vorbereiten, was mir mehr Zeit für die anderen drei ermöglichte.

Ha Vy wurde von mir am 2. Brett aufgestellt, was ich im Nachgang wohl anders gemacht hätte. Denn ihre Gegnerinnen erwiesen sich als zu stark für sie. Gute Ansätze sind zweifellos vorhanden, wir müssen das gesamte Partiegerüst stabilisieren und mit der vorhandenen Zähigkeit vereinen. Sicher gibt ihr die Einladung zum Kaderlehrgang im Februar schon wieder Auftrieb.

Helene war wie immer der ruhende Pol in der Mannschaft. Ihr 50%-Ergebnis trug wesentlich zum guten Abschneiden des Teams bei. Hervorheben möchte ich das konzentrierte Herangehen an die Partien und die niedrige Fehlerquote. Leider wird uns Helene zukünftig wegen ihrer Mehrfachbelastungen kaum noch zur Verfügung stehen können. Schade.

Im Gegensatz zu ihrer Schwester gewann Ha My drei Patien , mehr als ich ihr zu Beginn zugetraut hatte. Doch ein wenig individuelle Vorbereitung gepaart mit der Stärkung ihres Selbstvertrauens führten letztendlich zu diesem wunderbaren Ergebnis.

Reservistin Anni nahm erstmals an einer DVM teil. Nach einer Eingewöhnungspartie spielte sie plötzlich viel überlegter als zuvor und gewann zweimal überzeugend. Das schnelle Ziehen und die früheren Konzentrationsprobleme waren weg, Zusätzlich holte sie im Ersatzspielerturnier nochmal 3,5 aus 5.

Auch die durchweg fröhliche Stimmung im Team half bei der Bewältigung des doch recht stressigen Events. Spätestens hier kommt Anja Winkler ins Spiel, die sich als echte „Mutter der Kompanie“ die ganze Zeit in den Dienst der Sache stellte und eigentlich alle Probleme der Mädels aufgriff und löste. Beispielsweise organisierte sie das Mittagessen, so konnte ich mich in dieser Zeit mit den nächsten Gegnerinnen befassen und nach Rückkehr vom Essen schon eröffnungstheoretische und schachpsychologische Hinweise für das Nachmittagsmatch geben.

Beenden möchte ich mit einem Fragment von Anni gegen Luise Funke vom neuen Vizemeister:

Hier spielte Anni das mysteriöse 21…Dc8 und hatte ihren Plan nach 22. Kb1 e5 23. fxe5 dxe5 24. Sb3 Txc2 25. Da5 Tc1# komplett durchgesetzt.

.

Vor der letzten Runde. Die anderen sind konzentriert, Anni wird den vollen Punkt holen
Gratulation durch die Präsidentin des DSB
Ingrid Lauterbach – dem SK König immer noch verbunden


Passauer Neue Presse vom 20.08.2022



Der mit Bundesligaerfahrung ausgestattete FM Gunter Sandner (ELO 2245) vom SK König Plauen wurde Zweiter beim Senioren-Cup in Bodenmais. Seine Spielführung besticht durch stetiges Nach-vorne-Spielen. Er scheint keine Kompromisse zu kennen und strebt immer nach dem Sieg. Hans Greul (ELO 2016) hat schon einen Stockfehler begangen und steht mit den weißen Steinen bereits hoch gefährdet. Sandner öffnet nun alle Schleusen gegen den weißen König … Schwarz am Zug.
Verlauf: 1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3.e3 c5 4.c4 b6 5.Sc3 Le7 6.Le2 0-0 7.0-0 Lb7 8.b3 cxd4 9.Sxd4 Sc6 10.Lb2 a6 11.Sxc6 Lxc6 12.Dd4 Dc7 13.Tac1 Db7 14.f3 Tfd8 15.Kf2 d5 16.cxd5 exd5 17.Ld3? [17.Sa4] 17…Lc5 18.Dh4 d4 19.Sa4 [19.exd4 Txd4] 19…Lxa4 20.bxa4 dxe3+ 21.Ke2
Idee: Schachclub Bayerwald Regen/Zwiesel (sc-bayerwald.de)

Die Lösung

21.. Txd3 ! 22.Kxd3 Dd5+ 23.Kc2 Df5+ 24.Kb3 Dd3+ 25.Lc3 e2 26.Tfe1 b5 27.Kb2 bxa4 28.Lxf6 La3+ 29.Ka1 Lxc1 30.Txc1 [30.Dd4 Dxd4+ 31.Lxd4 Te8 32.Lc3 La3 33.Kb1 Lc5] 30…gxf6 31.Dxf6 Dd2 32.Dc6 Tb8 Weiß gibt auf – 0:1


Aus der Erinnerungskiste

Vergangene Woche berichtete ich meinem Vater, Hans Orlamünder sei 100 Jahre alt geworden. Seine Reaktion: “ Spielt der noch?“ Anfang Dezember hatte Karlheinz Sandner seinen Neunzigsten begangen und sucht jetzt aktive Spieler im Umkreis, die noch älter sind. Und gleich darauf kam es:     “ Gegen den hast du mal gewonnen, als du noch ganz klein warst. War der sauer hinterher. Da haben wir in Markneukirchen im Bahnhof (Gaststätte am Bahnhof d.A.) gespielt, ihr wart ganz hinten in der Ecke.“
Soviel zum nachlassenden Leistungsvermögen des Gehirns mit zunehmendem Alter, auch das Gehirn des 62jährigen begann zu rotieren. Hatte ich nicht in frühester Jugend mal begonnen, meine besten Partien in einem Heft zu verewigen? Und existiert das noch? Nach längerem Graben in den Tiefen der Schrankwand förderte ich das Juwel tatsächlich ans Tageslicht. Es enthält 20 Partien von 1969 bis 1972 und eben auch diese Partie. In meiner schönsten Schönschrift und mit Stempeldiagrammen. So sah das dann aus:

Sollte mal „Meine 60 denkwürdigen…“ werden

Die Partie selbst hielt auch denkwürdiges bereit. Wie der Pokalkampf ausging, weiss wohl keiner mehr. Aber es war mein erster Sieg gegen jemand mit Leistungsklasse 3. (Für die Spätgeborenen: In der DDR gab es Leistungsklassen von 8-Anfänger bis 1-sehr guter Vereinsspieler, zusätzlich Meisteranwärter und Meister). Ich war 11 Jahre alt und hatte mir gerade die 4 erkämpft.

Beim Nachspielen fällt auf, dass mir nur wenige Ungenauigkeiten unterlaufen sind. Nach dem Damentausch spielte ich sogar fast immer die Computerzüge. Dieser grossmeisterlichen Technik hatte damals auch Hans nichts entgegen zu setzen.

Sandner,G – Orlamünder,J Markneukirchen 1970

  • 1. c4 e5 2. Sc3 Lc5 3. Sf3 d6 4. d4 exd4 5. Sxd4 Df6 6. Sf3 Dd8 7. e4 Sc6 8. Le2 Le6 9. O-O h6 10. a3 a6 11. b4 La7 12. Lb2 Sf6 13. Dc2 O-O
  • 14. Sd5 Lxd5 15.exd5 Sb8 16. h3 Sbd7 17. Ld3 Te8 18. Tae1 Te7 19. Txe7 Dxe7 20. Te1 Df8 21. Sd4 Te8 22. Txe8 Dxe8 23. Sf3
  • Se5 24. Sxe5 dxe5 25. De2 Ld4 26. Lxd4 exd4 27. Dxe8+ Sxe8 28. Kf1 Kf8 29. Ke2 Ke7
  • 30. Le4 Kd6 31. f4 Sf6 32. c5+ Kd7 33. Lf3 b6 34. Kd3 Kc8 35. Kxd4 Kb8 36. g4 Sd7
  • 37. g5 hxg5 38. fxg5 f6 39. Lg4 Se5 40. gxf6 gxf6 41. cxb6 cxb6 42. d6
  • Kb7 43. Kd5 Sxg4 44. hxg4 Kc8 45. Kc6 b5 46. Kb6 Kd7Kxa6 Kxd6 48. Kxb5 Kc7 49. a4 Kb7 50. a5 Ka7 51. a6 Kb8 52. Ka5 Ka7 53. b5 Kb8 54. b6 Ka8 55.
  • b7+ Ka7 56. Kb5 1-0

Rund 50 Jahre später versuche ich, Parallelen zu den heute 11-jährigen in unserem Verein zu ziehen. Ob alle dieses Endspiel so gewonnen hätten…

Trotz allem noch nachträglich alles Gute zum Hundertsten, viel Gesundheit und ein noch langes Leben für Dich, Hans. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal.


125 Jahre Schach in Hof

Turniersaal

…da müssten doch auch ein paar Plauener dabei sein. Gedacht, getan und Heike und mich angemeldet. 13 Stunden vor Turnierbeginn stiessen noch Christof und Simon zu uns. Kurze Freude, denn nach 4 Runden hatte ich gegen eben diese beiden Bösen verloren, war mit 2/4 schlechtester Plauener und musste mir vor jeder der nächsten Runden mitleidige Blicke von den vorderen Brettern gefallen lassen, wenn nicht noch kurz angebundene Statements folgten. Angesichts dessen regte ich an, dass der am Ende Bestplazierte einen Turnierbericht schreiben muss. In Runde 7 konnte ich endlich brettmässig zu Heike aufschliessen und ihr ein Remis nach 10 Zügen abtrotzen. Die anderen Bengel spielten da noch um die Medaillenplätze. Nach meiner dritten (vernichtenden) Niederlage durch Dieter Seyb schaltete ich in den Freizeitmodus. Und ab da gings aufwärts. So durfte ich in der vorletzten Runde gegen den führenden Igor Shaskin (vormals in Hof, jetzt Oberursel) antreten, der bis dahin nur von Simon eine übergezogen bekommen hatte und fast schon Turniersieger war. Nach der Runde war er nur noch Zweiter, überholt vom Turnierfavoriten und Nachmittags-Simultanspieler Alexander Seyb. Der IM musste nur noch die letzte Runde gewinnen… Irgendwann überzog er das Endspiel, daher muss ich diesen Bericht schreiben.
Christof stand in fast jeder Partie aussichtsreich, seine Behandlung der Endspurtphase liess mich aber regelmässig erschauern und kostete ihn eine bessere Platzierung. Leider hab ich gegen ihn meine Dame schon nach 2 Minuten hergeben müssen…
Dagegen spielte Simon zeittaktisch cleverer, verlor nur 2 Partien und hätte eigentlich verdient, diesen Bericht zu verfassen. Aufwärtstrend!
Heike spielte weit über Erwartung, sass in der vorletzten Runde neben mir an Brett 2 und hätte den Frauenpreis locker geholt. Aber in Hof gab es weder Startgeld noch Preise; auch mal wieder was Schönes.
Abschliessend Danke an Heiko Sieber und Freunde für das schön organisierte Turnier, keine Streitfälle und Eintracht allenthalben. Ein Besuch beim Saaleauenfest rundete den Tag ab.
Schön ist auch, dass im Gegenzug die Familie Wilfert am 3.Oktober unsere Schnellschachmeisterschaft bereichern wird. Der letzte der drei legendären W (Weber,Winkler,Wilfert) kommt wieder zurück!!
Ausführliche Berichte zum Event gibt es bei https://Schach-hof.jimdo.com


Hauchdünner Sieg in Naumburg

Erster Platz für mich, vierter Platz und erster Seniorenpreis für Olaf Hilbig. So endete das 14. Naumburger Schnellschachopen für die Plauener alte Garde. Sehr viel Wertungsglück durch die Naumburger Regel „Sonneborn-Berger mit einem Streichresultat“ führte zum unerwarteten Sieg. Denn wir wurden in der letzten Runde gegeneinander gepaart und hatten wenig Lust auf Konfrontation. Dadurch schlossen die vor der Runde verfolgenden Uwe Mehlhorn und Nicolas Niegsch noch zu mir auf. Mit Wertung aller 9 Runden wäre ich wohl dritter geworden, aber…
Für unseren Jungmann Simon Burian war das Turnier schon nach zwei Runden gelaufen. Erst gewaltigen Materialvorteil gegen Olaf nicht genutzt (Dauerschach in letzter Sekunde), dann mit Mehrfigur gegen Niegsch noch verloren. Trotzdem kam er dem Preis U2000 sehr nah, „sicherte“ aber meinen Wertungssieg in der letzten Runde durch eine Niederlage.
Abschliessend: sehr gute Spielbedingungen in Naumburg, keine Zwischenfälle, freundliche Gastgeber und ein 10min + 6sec – Modus, der mir sehr entgegen kam und auch ein wenig zum ersten Turniersieg seit Hof 199? beigetragen hat.
Jetzt stehe ich als Sieger 2017 in der Ausschreibung 2018 neben Peter Enders. Endstand