U10 Team erreicht bei der DVM in Magdeburg einen tollen 7.Platz unter 60!!! Mannschaften

Siegerehrung mit Reinhard Atze, Florian Elstner, Adrian Oehme, Clemens Deiters und Felix Fischer

Siegerehrung mit Reinhard Atze, Florian Elstner, Adrian Oehme, Clemens Deiters und Felix Fischer

Vom 27.12. bis 29.12.2016 fand kurz vor dem Jahreswechsel im Magdeburger 4- Sterne Hotel „Maritim“ das diesjähre Championat der Altersklasse U 10 statt. Der SK König Plauen nahm erstmals in der Vereinsgeschichte an einer DVM dieser Altersklasse teil. Die Anreise verlief äußerst entspannt, im CD Player natürlich die zur Tradition bei Auswärtsfahrten gewordenen Känguru Chroniken von Marc Uwe Kling. Die Organisation lag bei der Sachsen-Anhaltiner Schachjugend. Rund 400 Kinder sowie 300 Eltern und Betreuer waren vor Ort, zeitgleich fand noch die Meisterschaft der U12 sowie weitere Rahmenveranstaltungen statt. Es gab keinen einzigen negativen Zwischenfall, ein hochachtungsvolles Lob hiermit dem rührigen Organisationsteam um den unermüdlichen Michael Zeuner für die perfekten Rahmenbedingungen zur Durchführung eines solchen Großereignisses.

Bevor ich auf das eigentliche Schachturnier eingehe, möchte ich mich im Namen des SK König Plauen an dieser Stelle bei unseren Schacheltern für Ihr Engagement über die gesamte Saison bedanken. Mit vor Ort waren die Familien Deiters und Atze sowie Frau Elstner und Frau Oehme welche sich rührend um Freizeitgestaltung, Verpflegung sowie die mentale Unterstützung der Kinder kümmerten. Wir konnten mit bester Besetzung zur Meisterschaft antreten, für unser Team spielten in Brettreihenfolge: Reinhard Atze, Florian Elstner, Adrian Oehme, Clemens Deiters sowie Ersatzspieler Felix Fischer.

Unter 60 gemeldeten Mannschaften aus ganz Deutschland waren wir an Startplatz 12 gesetzt. Allerdings stellen in dieser Altersklasse die Wertzahlen einen eher vagen Anhaltspunkt dar, da können 100 DWZ Punkte schnell Schall und Rauch sein. Also waren wir gespannt wie sich unsere Mannschaft schlagen würde. Während viele Mannschaften an den ersten Brettern über wahre DWZ Riesen verfügten war unser Trumpf die Ausgeglichenheit im Team. Nachfolgend ein kleiner Erlebnisbericht zum Turnier aus Sicht des SK König Plauen.

  1. Runde: „Der nächste Gegner ist immer der schwerste“: Super Mario – SG Niederkassel (Nordrhein-Westfalen)

Adrian und Clemens an Brett 3 und 4 sorgten recht schnell für eine beruhigende 2:0 Führung, daraufhin steuerten unsere beiden Spitzen Reinhard und Florian sicher den Remishafen an. 3:1 ein gelungener eher unspektakulärer Turnierstart.

  1. Runde: „Ooops i did it again“:Silvio Berlusconi“ – Hannover 96 (Niedersachsen)

Duplizität der Ereignisse, Adrian und Clemens wieder mit sicheren Siegen zum 2:0 aber Reinhard hatte bereits massive Probleme und musste in der Folge die Waffen strecken, das Hannoveraner Spitzenbrett war am Ende  der einzige Spieler mit echten 100% 7/7 des gesamten Turniers!!! Florian lies sich aber nicht aus der Ruhe bringen und gewann sicher. Wieder 3:1, die Spannung steigt…..

  1. Runde: „Jetzt mal immer schön auf dem Teppich bleiben“: Aladin – SC Borussia 1920 Friedrichsfelde (Berlin)

Mit den an Platz fünf gesetzten Berlinern stand uns der erste Härtetest gegen ein Spitzenteam bevor. Adrian wieder mit einem Sieg Marke „Dampfwalze“ und Clemens welcher sein Turmendspiel mit Minusbauer Remis halten konnte sorgten für die knappe Führung. Reinhard musste aber gegen das 300 DWZ Punkte höher eingestufte Spitzenbrett des Gegners kapitulieren. Florian spielte mutig auf Sieg, seine Gewinnbestrebungen führten aber zu einer gelockerten eigenen Königsfeste, welche sein Gegenüber zu seinen Gunsten verwerten konnte. Erster kleiner Dämpfer 1,5:2,5, aber durchaus achtbar: Der Favorit wankte, aber er fiel nicht.

  1. Runde: „Wenn du ein 0:1 kassierst ist ein 4:0 nicht mehr möglich“: Satz des Pythagoras – Hamburger SK II (Hamburg)

Den Auftakt machte wieder Adrian, diesmal aber mit grobem Schnitzer beim Übergang zum Mittelspiel und folgerichtiger Null. Der erste Rückstand im Turnier, aber nicht von langer Dauer, Reinhard und Clemens sorgten schnell und sicher für Ergebniskorrektur. Florian nahm daraufhin lieber den „Spatz in der Hand“ und remisierte seine gewinnträchtige Stellung zum Mannschaftssieg. 2,5:1,5 und damit wieder auf Kurs.

  1. Runde: „Sind sie zu stark, bist du zu schwach“: Charles Darwin – SF Brackel (Nordrhein-Westfalen)

Vor der Runde lies sich Burkhard in einem Anfall von sorgloser Euphorie zu einer vielleicht folgenschweren Prophezeihung hinreißen: „Wenn Ihr unter die Top Ten kommt, färbe ich mir die Haare pink“. Härtetest Nummer zwei bescherte uns den Setzlisten-Sechsten. Der Wettkampf war ein Spiel auf ein Tor, leider aus unserer Sicht auf das Falsche. Reinhard, Adrian und Clemens wurden schon in der Eröffnung bitterböse überfahren, einzig Florian hielt lange gut dagegen, musste aber letztlich auch die Überlegenheit des Gegners anerkennen. 0:4 „Mund abputzen und weiter machen“.: beigestelltes Zitat eines nicht weiter erwähnenswerten Repräsentanten eines unsäglichen Sport- und Wirtschaftsvereins („Klötzchenschieber“).

  1. Runde: „Sammeln Sie Punkte“: Das deutsche Verkehrszentralregister – TSV Kitzscher (Sachsen)

Nach der Klatsche von Vortag bescherte uns das Los mit den Randleipzigern eine durchaus lösbare Aufgabe. Adrian hatte sich von der vorhergehenden kleinen Rochade gut erholt und sorgte für die Führung. Zu seinem Debüt im Team kam Felix (Clemens pausierte) und konnte seine Partie solide in den Remishafen führen.  Reinhard verwertete seinen Mehrbauern und auch Florian gewann nach Figurengewinn sicher. 3,5:0,5 und nun banges warten auf die Auslosung. Insider des Schweizer Systems wissen um die Tücken der Schlussrunde, mit Lospech landest du vorn auf der „Schlachtbank“, wir hatten das vermeintliche Glück, irgendwie war es Vorsehung…….

  1. Runde: „Oaarrr, dieser Pinguin – mein kosmischer Widersacher, mein Antagonist“: Das Känguru – Schachpinguine Berlin (Berlin)

Vor der Schlussrunde lagen wir mit magerem Brettpunktekonto auf Platz 14. Die Ausgangslage war einfach. Bei einer Niederlage gehts ab Richtung Niemandsland der Tabelle, Unentschieden würde in etwa die Stellung halten und bei einem Sieg hätte Trainer Burkhard Atze eine blöde Frisur.  Also „hüpften“ die Kinder motiviert an die Bretter. Es wurde ein Kampf auf biegen und brechen, die Berliner entpuppten sich als harter Brocken. Nach gut anderthalb Stunden kam Adrian mit hochrotem Kopf aus dem Spielsaal. 1:0 für Plauen, kurz darauf erstritt Clemens das Remis in seiner Partie, aber Reinhard kämpfte bereits für eine verlorene Sache. Jetzt hing alles von Florians Partie ab und es sah echt gut aus, einem gesunden Mehrbauern nebst aktiven Turm auf der gegnerischen siebten Reihe folgte eine Kombi mit Qualitätsgewinn und der Widerstand war gebrochen.

Durch für uns günstige Ergebnisse der Gegnerschaft gelangten wir mit 10:4 Mannschaftspunkten im Schlussklassement auf einen unerwarteten aber hochverdienten   7. Platz. Deutscher Meister wurden die SF Nordost Berlin mit dem totalen Ergebnis von 14:0 vor dem Hamburger SK (12:2) und der Schachakademie Paderborn (11:3). Nebenbei avancierten wir zum besten sächsischen Vertreter noch vor den Nachwuchshochburgen USV TU Dresden (Platz 10.), Grün Weiss Leipzig (13.), Dresden Striessen (14.),  Dresden Leuben (23.) und Kitzscher (42.).

Zur Einzeleinschätzung unserer Mannschaft:

Brett 1 Reinhard Atze: erkämpfte im Turnierverlauf 2,5 Punkte aus 7 Partien, hatte es dabei mit teilweise bis zu 350 DWZ Punkte schwereren Gegnern zu tun und war jederzeit eine verlässliche Spitze.

Brett 2 Florian Elstner: 4/7 war unser „Mister Zuverlässig“, immer als letzter am Brett machte er in den entscheidenden Momenten des Turniers die „Big Points“.

Brett 3 Adrian Oehme: 5/7 mit oft schnellen Siegen brachte er viel Sicherheit in die Mannschaft.

Brett 4 Clemens Deiters: 4/6, Clemens war eigentlich die größte positive Überraschung des Turniers aus unserer Sicht, im letzten halben Jahr konnte er sich enorm steigern und hatte zur Meisterschaft sehr großen Anteil am guten Abschneiden des Teams.

Ersatzspieler Felix Fischer: 0,5/1, Felix kam nur einmal zum Einsatz und war aber dabei hellwach, ansonsten konnte er im Ersatzspielerturnier gegen die anderen fünften Bretter der Meisterschaftsteilnehmer viele wertvolle Erfahrungen und Turnierhärte sammeln.

Im Rahmenturnier dem „Zwergen – Open“ starteten Rüdiger und Burkhard Atze. Kindergartenkind Rüdiger holte zwar noch keinen zählbaren Erfolg, aber in der letzten Runde hielt er  47 Züge, bei fehlerfreier Notation stand, dreimal weniger Züge schaffte Papa Burkhard gegen den späteren Turniersieger „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“: Jörg Kachelmann  und war mit 2,5/4 nicht wirklich zufrieden.

Im Turnier der DVM U 12 gelang dem sächsischen Vertreter der BSG Grün Weiß Leipzig der ganz große Wurf mit dem hochverdienten Meistertitel welcher bereits eine Runde vor Schluss fest stand. Herzlichen Glückwunsch nach Leipzig an das Team um Sven Sorge, hier wird seit Jahren vorbildliche Nachwuchsarbeit in einem kleinen Verein geleistet. Im gleichen Turnier erkämpfte die sehr junge Mannschaft vom USV TU Dresden einen beachtenswerten 6. Platz.

 

Elmer Pekrul