BEM U10 bis U20 in der Jugenherberge Hormersdorf bei Geyer

Vom 10.02.-13.02.2018 kämpften die Plauener Nachwuchseleven zur diesjährigen BEM um Medaillen und Qualifikationsplätze zur Landesmeisterschaft. Der traditionelle Austragungsort, die Jugendherberge Hormersdorf war bestens gerüstet für 78 Jungen und 37 Mädchen des Spielbezirkes Chemnitz, darunter 15 Jungen und 2 Mädchen des SK König Plauen. Vielen Dank an die emsigen Mitarbeiter der Jugendherberge für die vorbildliche Rundumbetreuung der jungen Schachspieler, Betreuer, Eltern und der Turnierleitung.

Postkartenmotiv der Jugendherberge „Adolf Hennecke“ im Winter 1987 (VEB Foto-Verlag 9658 Erlbach i.V.)

Mittlerweile im siebten Jahr betreuen und organisieren die Schachfreunde vom SC Annaberg Buchholz die Bezirksmeisterschaften im Nachwuchs. Für viele mag es eine Selbstverständlichkeit sein, den Organisatoren um Ronald Wilhelm und Volker Berndt möchten wir an dieser Stelle für die vorbildliche Ausrichtung abermals herzlichst danken. Eine Meisterschaft ohne Bezirksjugendspielleiter Rainer Kutscha kann man sich kaum noch vorstellen, Rainer übt dieses Amt seit nunmehr 27 Jahren mit viel Hingabe und Akribie aus. Vielen Dank auch an Hauptschiedsrichter Rene‘ Kindt und seinem Team für den reibungslosen Ablauf, für das Vogtland waren Burkhard Atze (SV Markneukirchen-Regionaler Schiedsrichter) und Elmer Pekrul im Einsatz. Für die schachliche Aufbereitung und die mentale Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen waren Stefanie Akladius, Christof Beyer, Erik Fischer und unser „Chef“ Peter Luban vor Ort.

Mit deutlich weniger Schnee als 1987 präsentierte sich die Jugendherberge Hormersdorf 2018

U18m: „Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient.“: Mario Barth
Titelverteidiger Niklas Linnert lies von Anfang an keinen Zweifel aufkommen wer den Court als Sieger verlässt. Im 7-rundigen Turnier gestatte er nur Vereinskamerad Lucas Graf ein Unentschieden. Diese Partie hatte es in sich, einige Kiebitze schüttelten nur mit dem Kopf, Niklas spielte zwischenzeitlich mit Turm und Leichtfigur weniger und viele fragten sich wann die Aufgabe kommt. Letztlich musste Lucas trotz dieses Materialvorteils noch froh sein, dass Niklas im Angriffsrausch nur ein Dauerschach fand. Lucas Graf landete standesgemäß aber unspektakulär auf Platz zwei. Unserem dritten Starter Timm Nicklaus ging nach vielversprechendem Start am Schlusstag mit zwei Niederlagen die Puste aus, Platz 8 mit unter 50% der Punkte bedeuteten für ihn eine herbe Enttäuschung.

U16m: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ :Silvio Berlusconi
Da Simon Burian bereits für die Sachsenmeisterschaft vorqualifiziert war, kämpfte Nico Hörkner als Einzelkämpfer im Turnier. Hinter dem Topfavoriten Niklas Preißler gelang Nico mit solidem und abgeklärtem Spiel souverän Platz zwei und damit verbunden das Ticket zur Sachsenmeisterschaft. An seiner Qualifikation bestanden nie ernsthafte Zweifel.

U14m: „Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.“: Peter Hartz
Mit gedämpften Erwartungen gingen unsere drei Starter Liam Ertl, Richard Melitzki und Sid Gerber an den Start. Bis zur fünften Runde lag zumindest Liam auf einem sehr guten Kurs, am Schlusstag gelang ihm leider gar nichts mehr Zählbares, trotz bester Chancen auf dem Brett. Richard gelang es auch bei der BEM nicht aus seinem seit Saisonbeginn andauerndem Formtief herauszufinden, wogegen Sid als Underdog im Rahmen seiner Möglichkeiten blieb und passabel mithalten konnte.

U12m: „Heinrich, mir graut’s vor dir“: Thomas Mann
Unsere vier Starter Reinhard Atze, Florian Elstner, Clemens Deiters und Marwin Bühring gingen mit unterschiedlichen Ambitionen in das Turnier. Während Reinhard und Florian eindeutig um „Sebnitz“ kämpfen wollten, ging es für Marwin als Altersklassenjüngerem und Clemens um Standortbestimmung und Turniererfahrung. Die beiden erstgenannten scheiterten knapp als Fünft- und Sechstplatzierter und müssen nun im Qualiturnier die letzte sich bietende Chance nutzen. Bei Marwin, Clemens und besonders bei Reinhard verhinderte die mangelnde Chancenverwertung ein deutlich besseres Resultat. Florian fehlte einfach das notwendige Fortune, schachlich war er mit der Bezirksspitze mindestens auf Augenhöhe. Auffällig im U12- Turnier war, dass eine Vielzahl von Partien durch gröbste Fehler oder besser gesagt durch den vorletzten Fehler entschieden wurden.

U12w: „Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“: Bob der Baumeister
Auf Grund des vietnameichen Neujahrsfestes „Tet Nguyen Dan“ reisten unsere beiden jungen Damen Maria Nguyen Dang und Linda Tran Thi leider erst zur dritten Runde an. Mit zwei Partien weniger als die anderen Starterinnen reichte es nur für eine Platzierung in der unteren Tabellenhälfte. Unter objektiver Betrachtung fehlte beiden allerdings noch einiges an Spielvermögen um mit der Bezirksspitze zu konkurrieren.

U10m: „Nenne Dich nicht arm, weil Deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, wer nie geträumt hat“.:Horst Seehofer
Zu viert gingen unsere Debütanten Kyrillus Akladius, Raphael Beck, Ethan Manicio und Tom Hai Dang ins Rennen des U10-Turniers. Akladius erreichte dabei mit Platz 7 das beste Ergebnis ohne jedoch mit der Spitze aus Chemnitz und Wilkau Haßlau ernsthaft zu konkurrieren. Raphael, Tom und Ethan landeten allesamt unter 50% haben aber jede Menge Turniererfahrung sammeln können und während des Turniers in den Pausen mit ihrem Häuptling Peter Luban viel wertvolles Training absolviert. Und das „zu schnell spielen“ bekommen wir mit Sicherheit in naher Zukunft auch noch in den Griff.

Freunde der Statistik finden alle Resultate und Turniertabellen auf der Homepage der erzgebirgischen Schachvereine.

Tandemturnier: „Der Magen einer Sau, die Gedanken einer Frau und der Inhalt einer Worscht bleiben ewig unerforscht.“: Christian Schmidt (MdB)

Entsetzlich wenig kreativ zeigten sich die Plauener älteren Semesters bei der Namensgebung ihrer Tandemteams, allerdings fällt es mittlerweile schwer, da schon einige Floskeln und Rezepte auf Grund des Urheberrechtes („Pentizikulös“ & Ratzupaltuff“) nicht mehr verwendet werden dürfen. Vielleicht ringt sich ja zur nächstjährigen Auflage eine Mannschaft durch, die Steilvorlage aus dem Foyer der Jugendherberge aufzugreifen. Frida Hockauf & Adolf Hennecke wären die Paten.
Dem Sieger „Grün Weiß Aufbau“ ist hochverdient der Siegespokal überreicht worden, da es den anderen Topfavoriten „Praggnanandhaa“ (E.F. & C.B.) und „Bruder, wieso?“ (Niklas Linnert & Lucas Graf) besonders an innovativen Ideen mangelte. Selbst die Sternstunde im Schlussdurchgang von Team „adrenochrome“ (endlich wieder, nach mehrjähriger Abstinenz) mit Richard Melitzki am Spitzenbrett & E.P. als Ergänzung, welche die designierten Turniersieger schwindlig spielten, konnte von den arrivierten auf Grund eigener massiver Unzulänglichkeiten nicht genutzt werden. Spaß gemacht hat es aber allemal und die Mittelbretter (2+3) haben schon mal ganz schön „Stress?“ gemacht, die Zeit für eine Wachablösung kommt alsbald!
Den alljährlichen Nachschlag im Spezialtandem auf allerhöchstem Niveau gab es dann mit Familie Kindt und Robert Wetzel zum Vergleichskampf mit Niederwiesa zu vorgerückter Stunde.
Abschließend möchten wir uns bei unseren engagierten „Schacheltern“ für die logistische Unterstützung im Rahmen der Bezirksmeisterschaften bedanken.