Runde 8 der zweiten Mannschaft

Am vergangenen Sonntag stand die vorletzte Runde in der Sachsenliga an. Für uns gab es ein Heimspiel gegen die vierte Mannschaft der Schachgemeinschaft Leipzig, auf Wunsch der Gäste begannen die Partien erst 10 Uhr im Café des Hotels Alexandra, während unsere Vierte bereits eine Stunde spielte. Die Ausgangssituation lässt sich schnell beschreiben, mit einem Sieg wären wir weiterhin ganz vorn mit dabei, drei Mannschaften waren vor der Runde punktgleich mit 9 MP auf dem ersten Platz nur durch die Brettpunkte voneinander getrennt.

Zuerst beendete Lion an Brett 6 seine Weißpartie mit einem schnellen Remis, beide Seiten hatten wenige Chancen für Fehler oder brillante Ideen. Danach gab es lange Zeit keine Ergebnisse, bis Niklas an drei seine Partie zu unserem Gunsten entscheiden konnte und uns in Führung brachte, inzwischen waren auch auf anderen Brettern leichte Vorteile für uns erkennbar, Christof (Br. 5) hatte einen Bauern gewonnen, allerdings konnte sein Gegner aktiveres Figurenspiel vorweisen, Simon an Brett 4 stand aussichtsreich und ich (Br. 7) hatte ebenfalls einen festen positionellen Vorteil erspielt. Einzig Daniel an zwei und Matthias am Spitzenbrett fühlten sich im Mittelspiel etwas unwohl und an Tonis Brett 8 fehlten auf beiden Seiten die Ideen.

Die Partie von Simon endete schließlich in der Punkteteilung, dafür hatte Daniel seiner Gegnerin einen Bauern abgenommen und ein klar vorteilhaftes Endspiel erreicht. Matthias verteidigte ein Turmendspiel in welchem sein Gegner einen Bauern mehr und aktivere Figuren hatte. Bei Toni war wenig los, aber auch solche Partien wurden schon gegen nominell schwächere Gegner gewonnen. Christofs Gegner schwächte im späten Mittelspiel zunehmend seinen eigenen König und auf meinem Brett hatte sich wenig geändert, es wurden Züge wiederholt und manövriert.

Doch dann wendete sich Caissa plötzlich gegen uns, Daniel verpasste es Gegenspiel seiner Gegnerin zu unterbinden, wodurch er seinen Mehrbauern verlor und plötzlich endete diese aussichtsreiche Partie remis. Matthias wickelte in ein Bauernendspiel ab, welches er falsch beurteilt hatte und so ging die Partie verloren. Toni war in einem Damenendspiel gelandet, hatte aber auf dem Weg einen Bauern vergessen, weshalb auch hier nur noch auf einen halben Punkt zu hoffen war. Christof hatte inzwischen seinen Mehrbauern verloren und stand unter Druck. Daher sah ich mich irgendwie in der Pflicht und versuchte nun mit aller Macht den positionellen in einen materiellen Vorteil umzuwandeln, eine Fehlentscheidung, welche mich ebenfalls meinen deutlichen Vorteil hätte kosten müssen, doch mein Gegner wollte meine übereifrigen Ambitionen auf die falsche Art und Weise bestrafen, wobei er in Zeitnot eine Taktik übersah, welche ihn eine Leichtfigur kostete, wonach er sofort aufgab. Toni hatte inzwischen einen halben Punkt aus seinem Endspiel gerettet und Christof verlor seine Partie leider noch.

So endete der Sonntag für uns mit einem 4:4 gegen eine ersatzgeschwächte, aber junge Mannschaft aus Leipzig. Der Blick auf die Ergebnisse unsere Konkurrenten um die Meisterschaft hellte die Stimmung wieder etwas auf. Die SG Leipzig III verlor mit sieben Spielern ihr Auswärtsspiel gegen Wilkau-Haßlau und auch der andere Aufsteiger aus Bautzen konnte nicht gewinnen, sondern erreichte ebenfalls nur ein Unentschieden gegen Dresden-Leuben. Daher konnten wir uns sogar auf Platz zwei verbessern und liegen nur einen halben Brettpunkt hinter dem Spitzenplatz. Neben Bautzen (10 MP, 34 BP) und uns (10 MP, 33,5 BP) hat auch unser Gegner der Schlussrunde, die SG Leipzig III (9 MP, 32,5 BP), noch Chancen auf die Meisterschaft, dafür dürfte Bautzen allerdings nicht gegen die dritte Mannschaft des USV TU Dresden (Platz 7, 8 MP, 29 BP) gewinnen.

Es bleibt also weiter spannend in der Sachsenliga.