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Team II entmachtet die Macht an der Mulde

Dekadenz ist, wenn man den Blitzer rechtzeitig sieht und trotzdem reinfährt.

Mit einem hochverdienten 5,5:2,5-Sieg gegen Wilkau-Haßlau hat sich die II. Mannschaft weiterhin alle Chancen erhalten, den Aufstieg in die Sachsenliga aus eigener Kraft zu schaffen. Nach der üblen 1:7-Watsch’n gegen Spitzenreiter CSC Aufbau sind die Wilkauer nach ihrem Abstieg nun endgültig wieder in der harten Landesklassenrealität angekommen.

Für einen Auftakt nach Maß sorgte Edeljoker Andreas Götz, der ein frühes Remisangebot noch energisch, fast entrüstet ablehnte, nur um bald danach im Schwerfigurengemetzel mit einer klaren Mehrqualität zu verbleiben – 1:0. Derweil hatte Tobias Franz gegen die talentierte Tessa Simon nicht viel erreichen können und bleibt nach seinem Remis weiter ungeschlagen.

Erstaunliches schaffte Frank Gerbeth gleich in zweierlei Hinsicht: Von seiner fast schon überpünktlichen Anreise war der Puzzlestädter selbst so überrascht, dass er den Schwung direkt mit ans Brett nehmen konnte. Gegner Torsten Schmidt, sonst eigentlich eine Bank im Wilkauer Oktett, kam zu keinem Zeitpunkt in die Partie und wurde von Frank am Königsflügel sauber filetiert. Ähnliches drohte aber auch Lars an Brett 4 zu widerfahren. Gerade als man sich unter Schmerzen abwenden wollte, ließ die Gegenpartei noch einmal Chancen zu. So fand Lars in hoher Zeitnot noch ein Dauerschach zum Zwischenstand von 3:1.

Ein spannendes Königsindischduell lieferten sich Christian Hörr und Bernd Hiemer. In einer komplexen Stellung konnte der Plauener zunächst die Rochade gerade noch rechtzeitig herbeikünsteln, dafür drangen die schwarzen Türme aber schon bedrohlich bis nach c4 und f4 vor. Angesichts des Spielstands spielte Hiemer voll auf Sieg und opferte schließlich die Qualität für gute Kompensation. Im guten Glauben, endlich eine Figur zu gewinnen übersah er den weißen Turmrückzug von c8 nach c1 und geriet sofort in eine Verluststellung – 4:1.

Nun waren die Messen gelesen. Olaf Hilbig hatte in einer langweiligen Partie gegen Stephan Völz stets alles unter Kontrolle und fuhr das Remis zum Mannschaftssieg ein. Edwin Fischer, der im Spanier abermals schon ziemlich anrüchig stand, konterte schließlich eine Figur vom Brett und kam so zum zweiten Sieg im zweiten Spiel. So war es auch verschmerzbar, dass Lion an Brett 1 trotz toller Spielanlage ein Endspiel mit Mehrqualität noch gänzlich an die Wand fuhr.

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Weihnachtsmarkt bei Herbstwetter. Dazu spielt die Blaskapelle den Klassiker „Kinner guckt naus, draußen liegt Schnee“.


Team II patzt sich zum Sieg gegen Zwickau

In der II. Mannschaft wird gern damit kokettiert, „in dieser Patzerliga genau richtig“ zu sein. Und in der Tat wechseln sich seit Jahren souveränste Siege mit haarsträubenden Punktverlusten ab. Der 5:3-Erfolg gegen den Zwickauer SC war zwar eine süße Rache für die blamable Vorjahresniederlage, von einer gelungenen Generalprobe für das kommende Verfolgerduell in Wilkau-Haßlau kann aber keine Rede sein.

Das Match begann mit einem schnellen Remis von Christof Beyer, nachdem Kay Kaufmann in einer langen Sveshnikov-Variante praktisch nichts erreicht hatte. Auch Christian Hörr entschloss sich früh, vielleicht zu früh, zu einer Zugwiederholung, auch weil es ein vielversprechendes Bauernopfer gar nicht erst unter die Kandidatenzüge geschafft hatte. Derweil lag Olaf Hilbig bereits mit drei Bauern vorn, wenngleich diese auf c2, c3 und c5 nicht gerade furchteinflößend waren.

Mit seinem gewohnt unorthodoxen Spiel erreichte auch Lars Hernla gegen Kevin Dannhäuser eine aussichtsreiche, aber überaus taktische Stellung. Dummerweise griff Lars zuerst daneben und brachte so nicht nur die Gäste mit 2:1 in Führung, sondern rehabilitierte seinen Gegner gleichzeitig von einer schmachvollen Niederlage:

Dannhäuser, Kevin - Hörr, Christian, Chemnitzer Turm-Open 2011. Nach 16...Se4-f6 gab Weiß entnervt auf.

Dannhäuser, Kevin – Hörr, Christian 0:1 (Chemnitzer Turm-Open 2011). Nach 16…Se4-f6 gab Weiß entnervt auf.

Nun waren Ideen gefragt und die Antwort fand man am Brett von Tobias Franz, der sich endlich einmal von seinem Schottisch-Mief emanzipierte und prompt mit carlsenschen Mitteln kreativ wurde. Während draußen noch über mögliche Bauerngewinne spekuliert wurde, hatte Tobi bereits ein vernichtendes Turmopfer lanciert. Bravo!

Franz, Tobias - Faber, Lutz. Nach 1...d5? folgte 2.Se4 Th6? 3.Sg5? (Dg5!+-) Tdd6? 4.

Franz, Tobias – Faber, Lutz. Nach 1…d5? folgte 2.Se4 Th6? 3.Sg5? (Dg5!+-) Tdd6?? 4.Te1 Dc8 5.Te7 Dd8 6.Txg7+! Kxg7 7.Se6+ Kf7 8.Dg7+ 1:0.

Danach ging alles sehr schnell. Während sich im Nachbarraum der Berliner AK mit einer zwar inbrünstigen, inhaltlich aber arg peinlichen Taktikansprache gegen den VFC Plauen vorbereitete (später 2:0 für die Vogtländer) musste Olaf mit ansehen, wie die gegnerische Kompensation mit jedem Zug stärker wurde. Gerade noch rechtzeitig fand er die Notbremse für ein Dauerschach. Lions Gegner hatte in einer eher harmlosen, geschlossenen Stellung viel Zeit verbraucht. Wie aus dem Nichts zauberte Lion eine Minikombination aufs Brett, an deren Ende die schwarze Dame von b6 nach g1 eindringen konnte, wo sie zudem den besten Blick auf das gefallene Fähnchen der gegnerischen Uhr hatte. Umso erstaunlicher war, dass Gerd Völkel nun abermals ein Friedensangebot an Frank Gerbeth überbrachte, der, nachdem er seine vormals gute Stellung bis an den Rand der Remisbreite verschlechtert hatte, dankend annahm.

Beim Stande von 4:3 war es schließlich unserem Neuzugang Edwin Fischer vorbehalten, es seinem Namensvetter Erik gleich zu tun und sein Landesklassendebüt mit einem Sieg zu vollenden. Obwohl seine Stellung zwischenzeitlich schon arg anrüchig war, gelang es dem Ex-Coburger, in der Zeitnotphase eine Figur einzukassieren und im Endspiel schließlich mit dem letzten Bauern zu verwerten.


Kurios: Team II schon wieder Zweiter

Mit einem in der Höhe insgesamt verdienten 6:2-Sieg gegen Grimma hat sich die II. Mannschaft nach der Auftaktniederlage gegen Turm Leipzig schon wieder auf Platz 2 katapultiert. Dabei mussten die Könige mit vier Ersatzspielern antreten. Andreas Götz glänzte mit einem Blitzsieg und auch Johannes Titz reichte bei seinem Comeback die erste Formularspalte aus. Derweil hatte Matthias Hörr in durchaus passabler Stellung ein dubioses Figurenopfer angebracht, dem er fortan hinterher lief. Scheinbar mühelos neutralisierte Gunter Sandner an Brett 1 den weißen Anzugsvorteil und ging flüssig in den Gegenangriff über. Ähnliches war Christian Hörr an 3 gegen einen Katalanen gelungen, nachdem er eine Qualität für drei Bauern und eine glatte Gewinnstellung gegeben hatte. Während Gunter nichts mehr anbrennen ließ, verlor Christian einmal mehr völlig die Nerven und verdarb die Partie mit mehreren Patzern in Folge sogar noch zur einzigen Niederlage des Tages. Frank Gerbeth behielt im Zeitnotduell dieses Mal die Oberhand und fügte Plauens Angstgegner Gunnar Pohl die erste Niederlage seit Menschengedenken zu. Lars Hernla hatte sich mittlerweile konsolidiert und den entscheidenden halben Punkt gesichert. Damit konnte Tobias Franz in aller Ruhe seinen Mehrbauern in einem Turmendspiel verwerten und selbst Matthias sicherte sich trotz schlechter Endspielbehandlung noch ein Remis.

In drei Wochen steht die Reise zum Tabellenletzten Delitzsch an, wo dann ein Sieg Pflicht ist, wenn es später gegen den Staffelfavoriten Wilkau-Haßlau noch um etwas gehen soll.


Das Rabensteiner Matt

Mit 5 aus 7 hat Matthias Hörr beim 17. Chemnitzer Turm-Open seine gute Form bestätigt und landete in einer illustren Spitzengruppe zehn Plätze über dem Setzrang. Das reichte dieses Mal sogar zu einem Rating-Preis, wobei ein Schönheitspreis für das originellste Mattbild noch viel eher verdient gewesen wäre. In einer spannenden Partie hatte Matthias in Zeitnot zunächst die Nerven behalten, um dann in aller Ruhe einen perfiden Gewinnplan zu vollenden:

Vrchotka, Josef (2003) – Hörr, Matthias (2139). Es folgte 42…Txf4–+ 43.Sxb2 Tf2+ 44.Kc1 Sc3! 45.Sd1 Sa2#.

Dabei hatte das Turnier ernüchternd begonnen. Gegen Matthias Wunderlich (1785) musste Matthias bei einem Minusbauern schon ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern forcieren. Auch Tobias Franz konnte über sein Auftaktremis gegen Moritz Eidam (1185) mehr als froh sein. Und so kam es absolut folgerichtig gleich in Runde 2 zum vereinsinternen Duell, das allerdings mit einem Favoritensieg endete.

Während es für Tobi danach zumindest ergebnistechnisch einigermaßen passabel weiterging, übte sich Christian Hörr wie schon in Nürnberg im Auslassen von Siegchancen. Als sich nach 3½ aus 6 doch noch die Möglichkeit zur Wiedergutmachung bot, ging die Partie einmal mehr trotz häuslicher Vorbereitung daneben. Weitere 16 DWZ-Punkte werden wohl im Orkus verschwinden.

Rg. Name TWZ Verein S R V Pkt. Buchh.
1. GM Langheinrich, Ferenc 2456 ESV Lok Sömmerda 6 1 0 6.5 32.5
2. GM Womacka, Mathias 2450 USG Chemnitz 5 2 0 6.0 32.0
3. IM Mazur, Stefan 2413 5 1 1 5.5 34.5
4. GM Meister, Jakob 2502 SK Zehlendorf 5 1 1 5.5 33.5
5. IM Sobolevsky, Leonid 2188 Schachzirkel Elstertal 5 1 1 5.5 32.0
6. FM Horak,Michal 2299 Chess Most 4 3 0 5.5 30.5
7. IM Wichmann, Cliff 2348 ESV Nickelhütte Aue 5 1 1 5.5 29.5
14. Hörr, Matthias 2139 SK König Plauen 4 2 1 5.0 28.5
54. Franz, Tobias 1884 SK König Plauen 3 1 3 3.5 25.5
59. Hörr, Christian 1934 SK König Plauen 3 1 3 3.5 24.0

 


U16 schon jetzt mit dem Rücken zur Wand

Ein Mannschaftspunkt aus vier Runden ist die bedenkliche Zwischenbilanz unserer U16 in der Sachsenliga. Schon die beiden Auftaktspiele gingen 0:4 verloren, obwohl die Gegnerschaft nicht unbedingt übermächtig war. Erst im Kellerduell gegen Dresden-Striesen wurde durch Siege von Daniel Helmrich und Lukas Nguyen ein Unentschieden erkämpft. In den verbleibenden fünf Runden hat das Team immerhin noch die Chance, mit Siegen gegen Grimma, Bautzen und vielleicht auch Hoyerswerda aus eigener Kraft die Klasse zu halten.


Plädoyer für die B-Note im Schach

Nigel Short hatte sich kürzlich am Rande des FIDE World Cups halb im Spaß, halb im Ernst dafür ausgesprochen, auch im Falle eines Patts einen Partiesieger zu küren. Es könne ja schließlich nicht angehen, dass man ohne einen regelkonformen Zug auch noch zu Punkten käme. Da ist es dann ein bisschen wie im Fußball, wo eine Mannschaft 70% Ballbesitz und dutzende Torchancen hatte, nur um in der 89. Minute durch einen unberechtigten Elfmeter sogar noch zu verlieren. Aber Schach und Fußball sind nun mal nicht Boxen, wo ein Knockout zwar schön anzusehen, aber letztlich auch nicht mehr wert ist als ein dröger Punktsieg.

Beim 15. Nürnberger Zabo-Open bewiesen vor allem die Gegner der Hörr-Brüder Nehmerqualitäten, denn bis auf eine Ausnahme war den beiden Plauenern in 10 Partien immer die Favoritenrolle beschieden. So brachte es Christian in der Auftaktrunde nicht fertig, einen DWZ-Vorsprung von knapp 500 Punkten nachzuweisen und stand eher noch am Rande einer Niederlage. Ähnliches wiederholte sich in Runde 5, wo es abermals mit Schwarz nicht gelang, ausreichend Komplikationen herbeizuführen. Immerhin wurde mit zwei einigermaßen soliden Weißsiegen das Minimalziel von 3 Punkten erreicht, wenngleich angesichts der mauen Gegnerschaft mit spürbaren DWZ-Einbußen gerechnet werden muss.

Matthias brauchte für seinen Erstrundensieg zwar kaum eine Stunde und so konnte er auf der Zaboraner Kirmes mit Black Purple (nicht etwa Deep Sabbath!) und einem schalen Landbier noch richtig abhotten. Am Samstagmorgen mussten aber schon Defekthexe, Wattfraß und General Zeit bemüht werden, um gegen den Underdog einen Minivorteil zum Sieg zu verdichten. In Runde 3 entglitt ihm schließlich eine Mehrqualität so sehr, dass die eigene Aufgabe schon eingepreist war. In der folgenden Schlussstellung wurde mangels origineller Gewinnideen Remis vereinbart:

Matthias Hörr (2139) – Tolga Ulusoy (2007) ½:½. Mit welchem Manöver hätte Schwarz gewinnen können?

Nach einem leistungsgerechten Remis in Runde 4 gelang Matthias immerhin noch ein schöner Weißsieg gegen den Reichenbacher Ulrich Phenn. Mit 4 aus 5 und Platz 12 reichte es zwar wie erwartet nicht für ein Preisgeld, aber angesichts dieser Frühform muss man sich um den Punktspielauftakt am kommenden Wochenende keine großen Sorgen machen.

Als Trost für die teilweise zähen Partien gegen vermeintlich schwächere Gegnerschaft kann immerhin gelten, dass auch die Titelträger an der Spitze ihre liebe Mühe und Not hatten. So stand z. B. der Auer Turniersieger Viesturs Meijers mindestens einmal klar auf Verlust und auch Elofavorit Ferenc Langheinreich konnte über seine beiden Remisen eher froh als verärgert sein. Und so muss man sich fragen, ob Remis überhaupt ein gerechter Partieausgang sein kann, wenn nur eine Seite am Drücker war („This was White’s game, don’t you agree?!“). Schön wäre es doch, wenn zusätzlich zum eigentlichen Ergebnis eine Stilnote vergeben werden würde.


Wer oder was ist Zabo?

In Bayern gibt es Wörter, die gibt es nirgendwo sonst. Obazda zum Beispiel. Und Zabo. Jetzt mag man den Obazden vielleicht von den Oktoberfestwochen im Aldi kennen, aber Zabo? Was wie ein ungarischer Familienname klingt, ist in Wirklichkeit eine Banlieue, ein urban hinterland, ein Stück liebenswerte proletarische Tristesse am Rande von Nürnberg. Ganz in der Nähe von Reichsparteitagsgelände und Clubberer-Stadion findet alljährlich das Schach-Open der örtlichen SpVgg Eintracht statt. Nach zuvor zahlreichen denkwürdigen Besuchen in Erlangen hatten Matthias und Christian Hörr der fränkischen Gastfreundlichkeit bereits 2010 eine zweite Chance gegeben und waren so angetan (120 Schachfreunde, eine Toilette und immer frisches Klopapier!), dass eine erneute Teilnahme bisher nur aufgrund von Terminkollisionen mit dem sächsischen Punktspielbetrieb nicht zustande kam. Heuer ist es wieder so weit und es darf wieder munter drauflosgepatzt werden! Matthias‘ ambitioniertes Ziel, inmitten der Nürnberger Lokalprominenz auf 4 aus 5 zu kommen, wird wohl selbst bei Planerfüllung nicht für die Preisgeldränge reichen, denn bei nun schon 137 Teilnehmern kann es, wie wir seit Bad Aibling wissen, nach Turnierende bis zu fünf Spieler mit voller Punktzahl geben.


Klaus Bischoff ist neuer Deutscher Meister

Als einziger Spieler mit 6,5 Punkten hat Klaus Bischoff die 84. Deutsche Einzelmeisterschaft vor Rainer Buhmann und Felix Graf gewonnen. Kaum zu glauben, aber für den mehrfachen Blitz-, Schnellschach- und Mannschaftsmeister, der viele Jahre auch für den SK König Plauen in der 1. Bundesliga um Punkte kämpfte, ist es der erste Erfolg im Normalschach. Auch wenn in den entscheidenden Partien, z. B. in seinem Wolga-Gambit gegen Turnierfavorit Fridman eine kleine Portion Glück im Spiel war, ist der Sieg in einem recht ausgeglichenen Starterfeld hochverdient. Herzlichen Glückwunsch!

Unserem Recken Roland Pfretzschner ging am Ende ein bisschen die Luft aus. Nach der kleinen Rochade gegen das Bremer Duo IM Matthias Blübaum (2514) und IM Tobias Jugelt (2429) landete Roland mit 4 aus 9 und starker Buchholzwertung auf dem 27. Platz. Dennoch ein insgesamt gelungener und streckenweise absolut mitreißender Auftritt, der ihm ca. 35 Elo-Punkte und eine Menge Sympathien eingebracht hat. Jetzt sind wir gespannt, ob Roland diese Form in die anstehende Zweitligasaison mitnehmen kann.


Plauener Meisterschaft: Fenderl gewinnt vor Ananev und Götz

Mit einem Kurzremis in der letzten Runde sicherten sich Markus Fenderl und Vaceslav Ananev die ersten beiden Plätze bei der 67. Plauener Meisterschaft. Topfavorit Andreas Götz blieb trotz seines Sieges gegen Erik Fischer nur der Bronzerang. Ebenfalls 4 aus 5 hatten am Ende auch Ulrich Rehm und Nils Süß auf dem Konto.

Hinter dem Führungsquintett folgen nicht weniger als zehn Spieler vom SK König Plauen mit einem ganzen Zähler Rückstand. Insbesondere die turniererfahrenen Mario Tunger, Jochen Bandt und Peter Luban hatten sich sicherlich mehr erhofft. Höchst erfreulich ist aber, dass sämtliche U20-Spieler in der erweiterten Spitze mitkämpften und teils beträchtliche Wertzahlzuwächse einfahren konnten.

Rg. Teilnehmer TWZ Verein/Ort S R V Pkt. W1 W2
1. Fenderl, Markus 1825 SG Waldkirchen 3 2 0 4.0 15.0 70.0
2. Ananev, Vaceslav 1795 VSC Plauen 1952 3 2 0 4.0 14.5 70.5
3. Götz, Andreas 2065 SK König Plauen 4 0 1 4.0 14.0 64.5
4. Rehm, Ulrich 1974 SV Treuen 1992 3 2 0 4.0 12.5 76.5
5. Süß, Nils 1740 SK König Plauen 4 0 1 4.0 11.0 68.0
6. Tunger, Mario 1836 SK König Plauen 2 2 1 3.0 16.0 65.0
7. Bandt, Jochen 1874 SK König Plauen 2 2 1 3.0 15.5 58.5
8. Nguyen Dang, Huy Duc 1635 SK König Plauen 2 2 1 3.0 14.5 65.0
9. Meyer, Stephan 1768 SK König Plauen 2 2 1 3.0 14.0 66.5
10. Karl, Binh 1749 SK König Plauen 2 2 1 3.0 13.0 61.5
11. Helmrich, Daniel 1514 SK König Plauen 3 0 2 3.0 12.0 68.5
12. Fischer, Erik 1751 SK König Plauen 3 0 2 3.0 12.0 68.0
13. Luban, Peter 1836 SK König Plauen 1 4 0 3.0 11.5 62.0
14. Seyffert, Tim 1529 SK König Plauen 3 0 2 3.0 11.0 64.5
15. Merkel, Toni 1703 SK König Plauen 3 0 1 3.0 9.5 50.5
16. Wagner, Lothar 1701 SK König Plauen 2 1 2 2.5 16.5 65.5
17. Graf, Lucas 1447 SK König Plauen 2 1 2 2.5 14.0 59.5
18. Wieland, Rolf 1435 VSC Plauen 1952 2 1 2 2.5 12.0 69.0
19. Linnert, Niklas 1534 SK König Plauen 2 1 2 2.5 12.0 61.0
20. Nicklaus, Timm 1441 SK König Plauen 1 3 1 2.5 11.5 55.0
21. Barg, Sebastian 1359 SK König Plauen 1 3 1 2.5 10.0 60.0
22. Künzel, Udo vereinslos 2 0 3 2.0 15.5 62.0
23. Gruber, Andreas 1759 VSC Plauen 1952 1 2 2 2.0 14.0 57.0
24. Burian, André 1404 SK König Plauen 2 0 3 2.0 14.0 54.5
25. Nguyen Dang, Lukas 1507 SK König Plauen 2 0 3 2.0 12.5 58.0
26. Burian, Simon 1313 SK König Plauen 2 0 3 2.0 12.0 57.0
27. Hörkner, Nico 1296 SK König Plauen 1 1 3 1.5 11.0 62.0
28. Dreise, Mario 1235 SK König Plauen 1 1 3 1.5 10.5 60.5
29. Grimm, Ian 1026 SK König Plauen 1 1 3 1.5 10.5 52.0
30. Ruckdeschel, Lucas 1030 SK König Plauen 1 1 3 1.5 9.0 55.5
31. Müller, Dieter vereinslos 1 1 3 1.5 9.0 46.0
32. Suhr, Daniel 1497 SK König Plauen 1 0 4 1.0 11.0 63.5
33. Fritsche, Tom 875 SK König Plauen 1 0 4 1.0 9.5 56.0
34. Valasek, Valeran vereinslos 0 1 4 0.5 10.0 52.0

 


Roland schlägt den Präsidenten

Mit 4 aus 7 und einer Elo-Performance von 2434 übertrifft Roland Pfretzschner weiterhin alle Erwartungen bei der DEM in Saarbrücken und hat nun sogar eine IM-Norm in Aussicht. In Runde 5 wiederholte er gegen Michael Kopylov (2457) seinen b3-Sizilianer, kam diesmal aber gar nicht gut aus der Eröffnung. Nachdem die Damen getauscht waren, fand sich Roland in einer extrem passiven Stellung wieder und wurde Stück für Stück mit guter Technik überspielt.

Gegen die starke Frauengroßmeisterin Zoya Schleining (2377) vertraute Roland dann doch wieder den typischen Paulsen-Strukturen. In der insgesamt wenig aufregenden Partie wurde die Remisbreite nie verlassen, allerdings war im Springerendspiel auf beiden Seiten noch einmal Präzision gefragt.

Die heutige 7. Runde brachte schließlich das Duell gegen den amtierenden DSB-Präsidenten und Lokalmatadoren IM Herbert Bastian (2339), der gleich zum Auftakt ein ungefährdetes Remis gegen Daniel Fridman einfahren konnte. Roland wählte eine der vielen Mode-Varianten im Caro-Kann. Wenngleich Bastian beginnend mit 9.Lf4 sicher etwas unambitioniert spielte und frühzeitig seinen Damenflügel schwächte, war es doch erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln Schwarz Vorteil erlangte. Nach 17.Td1? f6 18.Le2 wäre zwar 18…fxe5–+ bereits die Vorentscheidung gewesen, aber Weiß gab das Geschenk nach 18…Tad8? mit 19.Ta2? zurück. Den Rest spulte Roland fast schon gewohnt souverän ab, nur um mit dem Turmopfer 27…Txg2! ein Matt in 9 einzuleiten. Bitte weiter so!

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An der Spitze bleibt es weiter spannend. Es führt ein Sextett mit 5 aus 7, darunter die beiden Talente Alexander Donchenko und Rasmus Svane.