Alle Artikel von Jochen

Bronzerang für den SK König

U12 für die Vorrunde der Sachsenmeisterschaft qualifiziert

Seit 2019 finden die Bezirksmannschaftsmeisterschaften der AK U12 in Plauen statt. Waren zur Erstausgabe vor vier Jahren noch 14 Mannschaften am Start, so haben sich diesmal ganze 8 Teams um die begehrten Plätze für die Sachsenmeisterschaft beworben. Ehemalige Hochburgen im Nachwuchsbereich, wie etwa Wilkau-Haßlau oder Niederwiesa, waren ebenso nicht vertreten, wie Vereine, die nur eine kurze Anreise hätten bewältigen müssen. Sei es drum, ein Rundenturnier hat auch seine Vorteile, der Kampf Jeder gegen Jeden sorgt zumindest für eine aussagekräftige Abschlusstabelle.

Am Ende gab es mit dem ESV Nickelhütte Aue einen souveränen Sieger. Wer sieben Spiele gewinnt, darf sich zu Recht Bezirksmeister nennen. Ähnlich ungefährdet landete die USG Chemnitz auf dem zweiten Platz. Für unseren Vierer blieb da „nur“ Bronze übrig, aber das auch ohne Wenn und Aber. Für mehr hätte einiges besser klappen müssen, und vor allem sollten dann auch schachlich gewonnene Partien wirklich in Punkte umgemünzt werden. Zwischenzeitlich sah es so zum Beispiel gegen Aue nach einem deutlichen Sieg aus, obwohl es am Ende 1:3 hieß. Auch darf man gegen vermeintlich schwächere Teams, wie die eigene III. Mannschaft, keine Punkte liegen lassen. Womit wir bei unseren beiden Perspektivteams wären. Die II. Mannschaft hätte im letzten Spiel nur einen Brettpunkt mehr holen müssen und wäre ebenfalls bei der Sachsen-MM-Vorrunde dabei gewesen. Team III, gespickt mit jeder Menge U10-Spielern, holte 4 Mannschaftspunkte und hat sich durchaus Respekt verschafft. Tristan Steppat gelang dabei sogar ein besonderer Coup, als er den 500 DWZ-Punkte besseren USG-Spieler mit einer Art Schäfermatt düpierte. Bei der Nennung der Brettbesten waren die Spieler und Spielerinnen des SK König auch recht gut vertreten: Frida Winkler (2. / Brett 1, 5 aus 7), Anni Winkler (2. / Brett 2, 5 aus 7), Luca Drechsler (3. / Brett 3, 5 aus 7) und den Titel bester Ersatzspieler teilten sich Julien-Mathieu Jung und Ben Grasse mit 5 aus 6. Die ausführlichen Ergebnisse gibt es im Portal 64: https://svs.portal64.de/ergebnisse/show/2023/2301/tabelle/


Team III – Ganz klar auf Kurs

Wie im Vorjahr hieß der Gegner zur 2. Runde SC Rote Rüben Leipzig mit der nicht ganz so positiven Erinnerung, gegen 7 Leipziger eine knappe Niederlage hinnehmen zu müssen. 3½:4½ lautete damals das Endergebnis. Zudem mussten wir auch im zweiten Match der Saison wieder auf unseren Punktegaranten Richard Melitzki verzichten. Dafür war Illia wieder mit an Bord, auf jeden Fall ein wichtiger Faktor, wenn es um den Klassenerhalt geht.

Es gestaltete sich ein ziemlich zähes Match, und es dauerte einige Zeit, bis die erste Resultate in den Spielberichtsbogen eingetragen werden konnten. Marco Schaarschmidt und Michael Fuß remisierten, nachdem sie ihren Gegnern mit grundsolider Partieführung den Zahn gezogen hatten. Am dritten Brett (Pivtorak – Borchert) war es dann schon ziemlich spektakulär. Zwar mit einer Qualität im Hintertreffen, nutzte Illia die unrochierte Königsstellung seines Gegners, um dort anzufangen, wo er in der Vorsaison aufgehört hat: Sieg für Illia! Wie man mit 1. d4 solche Stellungen auf’s Brett bekommt ist schon rätselhaft, vielleicht probiere ich demnächst auch mal am Anfang was anderes😁. Trotz der Tatsache, dass Maxim Melesteans mutiges Figurenopfer nicht den gewünschten Erfolg brachte, sorgte ein Blick auf die anderen Bretter für eine euphorische Stimmung. Nachdem Mario Tunger in einer regelrechten Verteidigungsschlacht alle Gewinnversuche des Gegners abwehren konnte, war es am Ende ein Leichtes, mit einer Mehrfigur einen vollen Zähler dem Mannschaftskonto beizusteuern. Daniel Helmrich musste sich trotz äußerst interessanter Spielführung ein Dauerschach gefallen lassen. Letztendlich duellierten sich Kyrillus Akladius und Jochen Bandt darum, wer den Matchpunkt einfahren durfte. In diesem Wettkampf triumphierte der Jüngere mit seinem ersten Sieg in dieser Spielklasse. Letztendlich konnte man im Spielbericht von einem soliden 5½:2½-Sieg lesen. Damit ist es uns erstmals seit dem Aufstieg in die 1. Landesklasse gelungen, die ominöse 50%-Hürde zu knacken, sowohl bei den Mannschafts- als auch bei den Brettpunkten – TOLL !!! Aber auch bei soviel Euphorie gilt jetzt schon unsere gesamte Aufmerksamkeit unserem nächsten Gegner: Glauchauer SC 1873. Das wird auf jeden Fall schon ein richtungsweisender Kampf …


Mit Schwung und Elan in die neue Saison gestartet

Ja, liebe Freunde, es ist wieder soweit: exakt seit Samstag 0.00 Uhr hat die Saison 2023/24 begonnen. Vielfältige Aufgaben und Ziele liegen vor uns, auch der erste Höhepunkt der neuen Spielzeit, die Czech-Open in Pardubice. Natürlich muss das entsprechend vorbereitet werden, und so reiste eine kleine, aber schlagkräftige Delegation unseres Vereins nach Krauschwitz, ein kleiner, beschaulicher Ort ziemlich genau in der Mitte zwischen Weißwasser und Bad Muskau gelegen. Spielstätte und für viele Teilnehmer auch die Unterkunft war der Gasthof Zur Linde. Wieso ein Verein aus Brandenburg, die Glaskönige aus Döbern, ein Turnier in Sachsen ausrichtet, werden wir beim nächsten Mal klären. Uns hat es nämlich ausgesprochen gut gefallen und der Termin im kommenden Jahr steht schon ganz fett angestrichen im Kalender. Auch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass im Vorfeld der Czech-Open sogar schon ein Training mit böhmischem Bier durchgeführt wurde.

Zu sehen gibt es natürlich auch etwas: Hier die Rakotzbrücke im Rhododendronpark von Kromlau. Aber da wären noch Fürst-Pückler-Park nebst Schloss, die Muskauer Waldeisenbahn, und für die ganz hartgesottenen gibt es gleich hinter der Neiße einen polnischen Markt

Zum Schachlichen: 59 Teilnehmer und nur 5 Runden sind natürlich ein kleines Lotteriespiel. Mit FM Karsten Schulz gab es einen klaren Favoriten, während wir uns auf den Setzlistenplätzen 6 (Jochen Bandt), 8 (Mario Tunger), 15 (Burkhard Atze, der sich dankenswerterweise auch für Fahrdienste zur Verfügung stellte) wiederfanden. Anni konnte, sehr zur Freude ihrer Mutti, gleich in der ersten Runde punkten, Frida legte in der zweiten und Theo in der dritten Runde noch einen drauf. Die anderen aktuellen  und ehemaligen Plauener spielten bis Runde 3 setzlistenkonform – fast. Burkhard knöpfte in Runde 2 dem einzigen 2100er ein sehenswertes Remis ab. Der Tabellenstand nach drei Runden war dann Mario sogar einen Screenshot wert: Platz 1, während ich mich mit Platz 3 zufrieden geben musste. Knüppeldick begann der Schlusstag für unser Sextett. Obwohl wir alle vorschriftsmäßig im Vereinsshirt am Brett saßen, hätten wir auch länger im Bett liegen bleiben können. Null Punkte die ernüchternde Bilanz und das, obwohl wir beide Spitzenbretter mit besetzen durften. Na gut, Mario hatte es mit dem FM (Karsten Schulz) zu tun und mein Gegner, ein junger Berliner, hatte auch ein paar DWZ-Punkte mehr auf der Habenseite. Knapp ging es trotzdem zu – jetzt musste die Schlussrunde alles entscheiden. Anni und Frida verdoppelten ihre Punktausbeute, Burkhard musste nach langem Kampf einem Unentschieden zustimmen. Mario verlor mit viel Risiko und fiel dadurch aus den Top 10. Für mich lief es dagegen etwas besser. Nachdem ich die schwierige Eröffnungsphase überstanden hatte, gelang mir noch ein vierter Punkt. Die Siegerehrung hielt dann eine Überraschung bereit. Sehr viel Beifall erhielt der Sieger Rainer Birk aus Cottbus. Er war nicht nur der älteste Teilnehmer, sondern eben auch der Beste. Platz 2 ging an Joachim Morczynski (mein Gegner aus Runde 4) und als Dritter durfte dann FM Karsten Schulz zur Preisverleihung nach vorn. Dankenswerter Weise hatte der Veranstalter nach Buchholz- und Sonneborn-Berger-Wertung keine weitere Feinwertung in der Ausschreibung festgelegt, sodass auch ich mich über einen Pokal und Preisgeld freuen durfte. Für allen jungen Teilnehmer gab es ebenfalls Medaillen und Geschenke.

Fazit: Ein sehr schönes, angenehmes und liebevoll organisiertes Turnier. Man kann die Veranstalter von Glaskönig Döbern nur loben. Unsere Kiddies haben viel gelernt und sind fit für Pardubice. Und außerdem sollten wir uns wirklich mal ernsthafte Gedanken machen, ob wir sowas nicht auch zu Wege bringen könnten…

Alle Resultate gibt es hier: 1. Lausitzer Schachtunier


U14 – Souveräner Vizemeister in Sachsen

Am vergangenen Wochenende fand in Sebnitz die Endrunde der Sächsischen Mannschaftsmeisterschaft U14m statt. Mit dabei unser Vierer, der genau aus den Spielern bestand (Maxim, Kyrillus, Nico und Pepe), die im Dezember bei der Deutschen Meisterschaft in Kelheim gespielt haben. Zwar brachten wir aus der Vorrunde eine knappe 1½:2½-Niederlage gegen USV TU Dresden mit in die Sächsische Schweiz, waren aber trotzdem frohen Mutes, das bereits in Kelheim formulierte Ziel, die erneute Qualifikation zur DVM, schaffen zu können. Entsprechend motiviert ging es an die Bretter.  Dem ungefährdeten Auftaktsieg gegen Blau-Weiß Allianz Leipzig  folgte ein noch deutlicheres 3½:½ im Vergleich mit der SG BW Altenhain. Die Qualität der Partien war auf jeden Fall besser, wie der abendliche Champions-League-Kick zwischen Manchester und Mailand. Besonderen Spaß hat dabei die coole Abwicklung eines Turmendspiels von Kyrillus gemacht. Das erste Sonntagsmatch sorgte dann schon für die Entscheidung. Unser einziger ernstzunehmender Verfolger, SV Dresden-Striesen, hatte beim deutlichen 3½:½-Sieg nicht die Spur einer Chance. Platz 2 war uns nun nicht mehr zu nehmen. Auf einen Ausrutscher des USV TU Dresden zu hoffen, war eine vergebliche Angelegenheit.  Im letzten Spiel gegen Leipzig-Lindenau lag die Konzentration nicht mehr ganz bei 100 Prozent. Zu einem glücklichen 2½:1½ hat es aber trotzdem gereicht. Zur erneuten DVM-Qualifikation haben Maxim und Nico jeweils 4 Punkte beigesteuert, Kyrillus und Pepe konnten beide 3 Zähler erreichen. Alle Einzelheiten zum Turnier gibt es wie immer auf dem Portal64: SMM U14

Und nun noch eine Anmerkung in eigener Sache: Zuerst einmal herzlichen Dank an Familie da Costa Silva für die Fahrdienste zum und vom Wettkampf. Das hat uns unheimlich geholfen. Und dann, liebe Eltern, es hat riesigen Spaß gemacht mit Euren wohlerzogenen, lieben und schachbegabten Kindern bei diesem Wettkampf dabei gewesen zu sein. Natürlich werde ich alles daran setzen, auch bei der Deutschen Meisterschaft (26.-30.12.) in Magdeburg mit dabei zu sein.


III. Mannschaft – Klassenerhalt perfekt!

Zwickauer SC – SK König Plauen III hieß das Duell um Platz 8 am letzten Spieltag. Für beide Teams bestand auch noch die Option, ab September eine Liga tiefer antreten zu dürfen. Auf Gefälligkeitsergebnisse anderer Teams zu hoffen, kam für uns nicht wirklich in Frage. Zu oft gab es im bisherigen Saisonverlauf schon abnormale Resultate. Um sicher drin zu bleiben und nicht mit einem unguten Gefühl nach Hause zu fahren, musste also ein Sieg her. Nur gut, dass es den Zwickauern ähnlich ging.
Den Dosenöffner, um die Büchse der Pandora aufzubrechen, lieferte Michael Fuß. Grundsolide aus der Eröffnung kommend nutzte er die erste Möglichkeit, die Partie auf taktischen Weg zu entscheiden. Ein Blick auf die anderen Bretter ließ mich dann den forcierten Remishafen suchen. Die einfache Gewinnvariante übersah ich großzügig, hätte aber kurz vor dem Ende auch in einer schlechteren Stellung landen können. Debütant Manuel Friedel sorgte dann für einen kleinen Hoffnungsschimmer auf Seiten der Zwickauer, aber das machte schon fast nichts mehr. In kurzer Folge gewannen Richard Melitzki, Mario Tunger und Illia Pivtorak ihre Partien. Besonders für Illia haben wir uns riesig gefreut, dass sein unermütlicher Kampfgeist endlich belohnt wurde, und die Partie war von Anfang bis Ende richtig gut! Mit 4½ Zählern waren wir jetzt schon über dem Strich – Platz 8 im Kasten. Marco Schaarschmidt und Maxim Melestean steuerten dann auch noch einen Sieg und ein Remis bei, so dass ein deutliches 6:2 zu Buche stand.
Saisonfazit: Mit dem positiven Saisonabschluss und dem Klassenerhalt können wir sehr zufrieden sein. Auch die erreichten 34½ Brettpunkte (47,9%) sind ein Statement, und auch die kommende Saison werden wir mit Optimismus angehen. Unser DWZ-Defizit ist dann nicht mehr ganz so groß und außerdem wissen wir dann ja, mit wem wir es zu tun haben. Vielleicht bleiben uns auch ein paar knappe 3½:4½-Niederlagen erspart (wenn wir die alle gewonnen hätten …). Verabschieden müssen wir uns leider von Nico Hörkner, der in den letzten beiden Jahren eine wichtige Stütze der Mannschaft war. Mit Maxim Melestean steht aber durchaus schon punktehungriger Ersatz bereit. Bei seinen 3 Einsätzen kam er ohne Niederlage auf 2 Punkte und wird sich sicherlich auch an einem Stammbrett durchsetzen.


Auswärtsfahrt in eine andere Zeit …

Mit der Drohung, nach dem Spieltag den wohl einzigen Abstiegsplatz einzunehmen, ging es zum schweren Auswärtsspiel gegen die TSG Taucha 1861. Der Druck auf unser Team war immens, denn inzwischen haben wir es aufgegeben, von Unterstützung seitens der II. Mannschaft auch nur zu träumen. Freundlich begrüßt wurden wir von Manfred Schöneberg, der neben unzähligen Mannschaftsmeistertiteln mit der SG Leipzig 1972 sich den Einzelmeistertitel der DDR sichern konnte. Nebenbei war er auch zweifacher DDR-Blitzschachmeister (1969 und 1972) und Mitglied der DDR-Mannschaft, die 1970 in Österreich bei der Mannschafts-EM sensationell Bronze holte. Bei der Junioren-WM (U20) 1965 belegte er punktgleich mit GM Dr. Robert Hübner Rang 5.
Auch andere Tauchaer Spieler wie Friedbert Prüfer, Günther Heinsohn und FM Heinz Böhlig verfügen zusammen sicherlich über die Erfahrung von mehr als 1000 Sonderliga-Partien (für die jüngeren Leser: Sonderliga hieß in der DDR die 1. Bundesliga). Leichter erschien die Aufgabe auch nicht, wenn man sich den DWZ-Schnitt beider Teams betrachtet – 1956:1829. Am 1. Brett betrug der Unterschied 374 Punkte und Richard hatte „nur“ 316 DWZ-Punkte weniger als sein Gegner. Die Voraussetzung, um Zählbares zu erringen, können eigentlich nicht schlechter sein, nur in puncto Durchschnittsalter war der Vorteil auf unserer Seite.
Trotzdem entwickelte sich ein spannender Kampf und auf einmal stand es 1:0 für uns. Michael Fuß hatte mit sehenswertem Figurenspiel trotz Damentausch dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen. Dann schaffte Marco Schaarschmidt die Sensation und konnte dank einer grundsoliden Eröffnungsbehandlung über ein Remis gegen Manfred Schöneberg (mit Autogramm auf dem Partieformular) freuen. Den nächsten halben Zähler steuerte Huy dem Mannschaftskonto bei, bevor ich selbst noch einen ganzen Zähler drauflegte. Mein prominenter Gegner, FM Heinz Böhlig, verpasste es zu rochieren und das ging natürlich schief. Allerdings muss man auch anerkennen und Respekt zollen, dass 79 Lebensjahre schon ein gesegnetes Alter im Wettkampfschach sind.
Bei einem Zwischenstand von 3:1 darf man dann auch ein bisschen träumen und nachdem Nico Hörkner am 2. Brett verloren hatte, wird es auch schon wieder anstrengend, die Stellungen anzuschauen. Mit Glück und Geschick rettete sich Richard Melitzki (bisher 3½ aus 5) in den Remishafen. Als es dann am Spitzenbrett äußerst kritisch wurde, sicherte Mario Tunger mit seinem Unentschieden auch das der Mannschaft. Illia Pivtorak hielt lange Zeit ausgezeichnet mit und musste erst zum Schluss die Überlegenheit seines Gegners Friedbert Prüfer anerkennen. Neben dem wichtigen Mannschaftszähler haben wir auch in Taucha die Erkenntnis bestätigen können, dass der Klassenerhalt machbar ist. Allerdings werden wir dafür Vollgas bis zum letzten Zug der Saison geben müssen …


Deutsche Vereinsmeisterschaft U14 – Kelheim 26.-30.Dezember 2022

Was gibt es als schöneren Jahresabschluss, als eine Teilnahme an der Deutschen Vereinsmeisterschaft. Das ist natürlich keine leichte Aufgabe. Startrang 18 (von 20 Mannschaften) zeigt, dass es nicht einfach sein würde Punkte einzufahren. Einer ersten Inspektion der örtlichen Gegebenheiten folgte ein deftiges Abendbrot bei einer amerikanischen Fast-Food-Kette.

Das Donau-Tor in Kelheim

Am nächsten Tag durfte dann auch gespielt werden; und dazu wir gingen an Bord. Der Donau-Pegel verhieß nichts Gutes – 3,40 Meter – und als ersten Gegner gleich den späteren Deutschen Meister – SC Garching 1980. Da wir nicht wussten, wie stark die wirklich waren, sah es auf den Brettern nicht so schlecht aus. Aber eine Chance nach der anderen wurde nicht genutzt und so kam es dann eben zu einer deftigen ½:3½-Niederlage. Auch in der Nachmittagsrunde gab es nichts zu holen: 1:3 gegen Stuttgart-Wolfsbusch.

Das Spiellokal: MS Renate

Am Abend gab es dann neben einer mentalen Partievorbereitung auch noch einen weiteren wichtigen Termin – Sponsorenpflege. An dieser Stelle möchte ich mich ganz ausdrücklich bei der Tierarztpraxis Valtin – Winkler auch im Namen des Vereins und aller beteiligten Spieler bedanken. Ein erster Versuch ging leicht daneben, aber sofern wir uns für die nächste Meisterschaft qualifizieren, werden wir auch dabei ein höheres Level erreichen.

Man sieht, so ganz easy ist das nicht. Die Briefmarke klebte auch schon drauf …

Neuer Tag, neue Runde. Bei gleichbleibenden Donaupegel sollten endlich die ersten Punkte her. Gegner war unser Nachbar in der Startrangliste, die Schachfreunde Birkenfeld (Rheinland-Pfalz). Mit einer konzentrierten Leistung gelang ein hohes 3½:½ und die Gefahr, ans Tabellenende zu rutschen, war gebannt. Nicht ganz so glücklich lief die Nachmittagssession. Trotz einer guten Leistung gab es eine knappe Niederlage: 1½:2½ gegen die SG Königskinder Hohentübingen.

Unsere Spitzenbretter: Maxim Melestean und Kiryllus Akladius

Große Freude herrschte am nächsten Tag: die Donau hatte sich auf sagenhafte 3,60 Meter gesteigert und auch uns war es nach einer weiteren Steigerung zumute. Zwar klappte es im Kampf mit den Karlsruher SF 1853 nicht ganz, aber am Ende sicherte uns Maxim mit einer Energieleistung ein mindestens verdientes Unentschieden. Richtig gut lief es dann in der Vorschlussrunde. Die tapferen Gastgeber aus Kelheim hatten ohne ihr nominelles Spitzenbrett keine Chance und das deutliche 3½:½ brachte uns bei den Brettpunkten sogar die 50%-Marke ein. Leider meinte es dann die Auslosung nicht besonders gut mit uns: Gegner für die letzte Runde war ausgerechnet der Hamburger SK, ein Team, das eigentlich in Medaillennähe gehandelt wurde. Trotz zum Teil guter Stellungen und vereinzelter Gewinn-chancen wurde es dennoch ein deutliches 0:4, was am Ende Rang 16 in der Tabelle bedeutete.

In voller Konzentration: Pepe da Costa Silva und Nico Rühmer

Von der Zielstellung, drei Siege einzufahren, waren wir nicht soweit entfernt, der eine oder andere Mannschaftspunkt mehr war drin und wäre auch nicht unverdient gewesen. Auch 2023 könnten wir, die Qualifikation vorausgesetzt, mit dem gleichen Team noch einmal antreten. Gutes Training in Verbindung mit der diesmal gewonnenen Erfahrung sollte dann einen Top10-Platz möglich machen. Jeder hat dem Mannschaftsergebnis 3 Brettpunkte beigesteuert, was aufgrund der eigenen DWZ nicht selbstverständlich war. Es gilt also, die verbleibenden 360 Tage bis zur nächsten DVM intensiv zu nutzen …


Ehrenvolle Niederlage gegen den Staffelfavoriten

Das möchte ich gleich voranstellen: Wir hatten nicht vor Wilkau-Haßlau auf den ersten Platz zu manövrieren. Gegen die in Stammbesetzung angetretenen Gastgeber schien es sowieso ein unmögliches Unterfangen zählbares einzufahren. Zu groß schien die DWZ-Übermacht: 1964 : 1783! Trotzdem konnten wir den Kampf, und es war lange Zeit wirklich einer, ziemlich offen gestalten. Ein sensationeller Punktgewinn war fast möglich, aber am Ende setzte sich an zwei Brettern doch die größere Erfahrung auf Seiten der Wilkauer durch. Richard Melitzki blieb es vorbehalten den einzigen Sieg für unsere Farben zu erzielen und machte das äußerst knappe 3½:4½ perfekt. Allerdings haben wir durchaus die Erkenntnis gewonnen, dass wir jeden Gegner Paroli bieten können, was in der zweiten Saisonhälfte sehr hilfreich sein wird. Das Schach-Orakel meint es inzwischen mit uns auch etwas besser, die Abstiegswahrscheinlichkeit haben wir von über 75 auf magere 13,3 % gesenkt.


Übrigens …

Der Peter hat ja schon ausführlich darüber philosophiert, zur Auslosung haben wir erstmals das Programm Swiss-Manager genutzt. Bis auf ein paar kleine Ecken und Kanten hat das hervorragend funktioniert. Entsprechend sind alle Ergebnisse der Vogtländischen Meisterschaften 2022 – Nachwuchs auf dem Server von Chess-Results zu finden.


Geht doch!

Auch die III. Mannschaft spielt in dieser Saison in der 1. Landesklasse. Nach einer vorhersehbaren (1. Runde) und einer komplett unnötigen (2. Runde) Niederlage war das absolute Tabellenende schon in Sichtweite. Allerdings waren wir trotz der Situation mental vollkommen unaufgeregt, obwohl wir mit dem SV Erzgebirge Stollberg einen unmittelbaren Konkurrenten als Gast erwarteten. Los ging es sehr gemächlich, Jochen Bandt teilte am 6. Brett die Punkte. Michael Fuß stellte dann die Weichen in Richtung Sieg – ein souveräner Partiegewinn mit Schwarz sorgte für die Führung, die wir bis zum Schluss nicht mehr abgaben. Mit weiteren Remisen durch Nico Hörkner und Marco Schaarschmidt und vor allem den schön herausgespielten vollen Punkten von Huy und Mario Tunger lagen wir dann schon uneinholbar vorn. Schade nur, dass Illia Pivtorak (gegen FM Kapp) und Richard Melitzki nach großen Kampf sich nicht selbst mit Zählbarem belohnen konnten. Für das nächste Spiel haben wir auf jeden Fall noch einmal Selbstvertrauen getankt und vielleicht können wir ja unserem ambitionierten zweiten Team einen kleinen Gefallen tun…