RUBRIKEN
Home
Polemik/Aktuelles
Literatur
Philosophie/Psycho
Über den Autor
Summaries &
Translations
SK König Plauen
Mehr Philosophie:
seidel.jaiden.de
LITERATUR
15. September 2008
Das alles ist doch sonnenklar –
Milan Vidmars "Das Ende des Goldzeitalters"

Diesmal widmet sich Metachess einer Antiquität: Milan Vidmars philosophischem Hauptwerk "Das Ende des Goldzeitalters". Dort hat der einstige Schachstern, dessen Schachbücher noch heute aufgelegt werden, mit großer Geste versucht die Welt zu erklären. Was dabei herauskam, ist ein besonders pikantes Häppchen Hybris, das uns aber vielleicht doch etwas über Menschen und Dinge lehrt, auch gegen die Intention des Meisters. mehr ...

 

LITERATUR
26. April 2008
David Shenk – The Immortal Game

Noch eine Schachgeschichte – muss das sein? David Shenk führt mit seiner überaus lesbaren populärwissenschaftlichen Ausgabe den Beweis, dass es noch geht, so gut sogar, dass man sich eine Verbesserung kaum vorstellen kann. Das rundum empfehlenswerte Buch kann sowohl dem blutigen Anfänger als auch dem ausgebufftesten Schachprofi ans Herz gelegt werden – beide werden ihre bisherige Sicht auf das Schach zu revidieren haben. mehr ...

 

LITERATUR
20. Februar 2008
This Crazy World of Chess – Maybe!

Larry Evans will mit seinem neuen Buch "This Crazy World of Chess" den schachlichen Antichrist spielen, er verspricht das ultimative Blasphemieerlebnis, nach dessen Lektüre man das Schach mit gänzlich anderen Augen sähe. Ob das Buch den Selbstpreisgebungen standhält oder ob der Leser einem amerikanischen Werbegag erliegt, erfahren Sie bei Metachess – Maybe! mehr ...

 

LITERATUR
16. Januar 2008
Arne Danielsen: Grundreihe (Åttenderaden)

Arne Danielsen hat mehr als Norwegens Schachroman geschrieben. Sein autobiographischer Text "Grundreihe" ist ein Generationenroman, hochgradig lesbar und unprätentiös. In ihm finden sich Fluch und Segen des Schachspiels vereint. Metachess macht die deutschen Leser mit der wichtigsten schachliterarischen Veröffentlichung der letzten Jahre bekannt. mehr ...

 

LITERATUR
22. November 2007
... und noch ein Schachbuch oder: Die Ware Lüge

Weihnachten steht vor der Tür und die zivilisierte Menschheit beginnt zu überlegen, was man im Überfluss noch verschenken könnte. Aber wäre es nicht an der Zeit, darüber nachzudenken, was man besser nicht vermacht? Mit Lluís Comas Fabregós Buch "True Lies in Chess" wird auf Metachess eine Neuerscheinung besprochen, die man (sich) sparen kann. mehr ...

 

LITERATUR
25. August 2007
Jonathan Rowson: Schach für Zebras

Zum hundertsten Mal meldet sich Metachess mit einer Besprechung zu Wort, passend, denn es gilt auch ein Buch und einen Autor zu feiern, dessen Bedeutung man kaum überschätzen kann. Jonathan Rowson legt den zweiten Band seiner "Schachphilosophie" vor: "Schach für Zebras". Jörg Seidel versucht eine kritische Würdigung und spricht eine verwegene Hoffnung aus. mehr ...

 

LITERATUR
14. Juni 2007
Henning Mortensen: Ulveørken

Das Cochrane-Gambit gehört zu den verrücktesten Eröffnungen überhaupt. Dass seine taktischen und strategischen Möglichkeiten schier unendlich sind, beweist eine ganze Reihe von Eröffnungswerken. Aber es fand auch Eingang in die Literatur. Bei Henning Mortensen, einem führenden dänischen Autor findet sich eine spannende und lehrreiche Partie, die man als Schach- und als Literaturfreund genießen kann. Metachess stellt Buch und Partie vor. mehr ...

 

LITERATUR
9. Mai 2007
David Bronstein: Secret Notes

Über die Toten spricht man nicht schlecht, das gebietet der Anstand. Umso mehr, wenn es sich bei den Toten um verehrenswerte und tatsächlich bewunderte Persönlichkeiten handelt. Diesem Verdikt folgte die Kritik im Falle Bronstein. Aber sie verwechselt die Person mit dem Werk. Nicht so auf Metachess, wo Bronsteins nachgelassenes Buch "Secret Notes" beim Wort genommen und auf Herz und Nieren geprüft wird. mehr ...

 

LITERATUR
29. März 2007
Waldemar Lysiak: Schach dem Kaiser

Metachess: Waldemar Lysiaks Roman "Schach dem Kaiser" soll eine Millionenauflage erlebt haben – in Polen. Die Geschichte um das "Königsgambit" Napoleons greift nach den Sternen: Die historischen Figuren sind schillernd, die Idee ist brillant, der Autor ein Fachmann – eigentlich die besten Voraussetzungen, um ein wirklich gutes Buch zu schreiben ... mehr ...

 

LITERATUR
7. Januar 2007
Christian Hesse: Expeditionen in die Schachwelt

Wer jetzt den Hesse schon bespricht, der hat ihn nicht richtig gelesen, könnte ein berechtigter Vorwurf lauten. Es steckt zuviel drin, um schon nach wenigen Wochen alles zu überschauen – viel Gutes aber auch viel weniger Gutes. Hier auf Metachess lesen Sie von beidem, den Vor- und den Nachteilen des Buches der Saison, und das wird den Unterschied zu allen zu schnellen Rezensionen ausmachen. mehr ...

 

LITERATUR
22. September 2006
Bertina Henrichs: Die Schachspielerin

Manchmal sind es die unscheinbaren Begebenheiten des Daseins, die einen Lebensweg umbiegen. In Bertina Henrichs Büchlein "Die Schachspielerin" (das nun aufgrund ernstzunehmender Konkurrenzliteratur die Bestsellerlisten erklimmt) ist es eine umgestoßene Schachfigur, die alles ins Wanken bringt. Daraus entspinnt sich eine sehr feminine Geschichte, in der eine Durchschnittsfrau ihre Eigenständigkeit und Weiblichkeit entdeckt, und das ausgerechnet mit Hilfe des maskulinsten aller Spiele, dem Schach. mehr ...

 

LITERATUR
8. August 2006
Kenneth Bøgh Andersen: Slaget i Caïssa

Kenneth Bøgh Andersens "Die Schlacht in Caissa" hätte das Format eines Bestsellers, denn im Fantasybereich werden die Fahnen nicht ganz so hoch gesteckt. Da reicht eben schon ein bisschen Phantasie. Auch wenn Andersens Buch unter den Kinderkrankheiten des Genres leidet, so gehört es ob seiner Geschlossenheit und gelegentlichen moralischen Relevanz zum Besseren dieses boomenden Literaturzweigs, an dem sich nun meist zweitrangige Autoren unendlicher Wander- und Wunderepen dumm und dusslig verdienen. Auf Metachess stellt Jörg Seidel das Buch vor und analysiert zugleich Glanz und Elend der Saga-Superathleten. mehr ...

 

LITERATUR
22. Juni 2006
Walter Tevis: The Queen's Gambit

Metachess stellt heute den reinsten aller Schachromane vor, so klar wie Wasser, oder passender noch: Wodka. Direkter und umfänglicher hat kein Literat über das Schach geschrieben, es ist, als säße man selbst im Turniersessel und spielte eine Partie nach der anderen, Schweiß und Angst und Hochgefühl inbegriffen. Walter Tevis ("The Man Who Fell to Earth", "The Color of Money") hat mit seinem weit weniger bekannten Roman "The Queen’s Gambit" dieses Wunder vollbracht. mehr ...

 

LITERATUR
21. Mai 2006
A.E. van Vogt: "Kosmischer Schachzug"

Auf Metachess geht's noch einmal um einen Großmeister des utopischen Romans: "Kosmischer Schachzug", so der deutsche Titel des SciFi-Klassikers von A.E. van Vogt, balanciert zwischen Un- und Tiefsinn. Auf wessen Seite man sich schlägt, muss der Leser selbst entscheiden, und ob es sich um ein sinnvolles galaktisches Schachspiel handelt, ebenso. Die Welt des Null-A jedenfalls gehört noch immer zu den Schlüsseltexten des Genres. mehr ...

 

LITERATUR
13. April 2006
Poul Anderson: A Circus of Hells

Mit Poul Anderson hat ein weiterer Großmeister des utopischen Romans das Schach funktionalisiert. Auch wenn derartige technische Utopien – so glaubt Jörg Seidel – heutzutage nicht mehr möglich seien, hält er doch ein Plädoyer dafür, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und das fällt doch um so leichter, wenn unser Lieblingsspiel dabei eine entscheidende Rolle spielt. mehr ...

 

LITERATUR
7. März 2006
Peter Dürrfeld: Victor sætter mat.

Dänemark hat mehr zu bieten als Bier, Butter und Cartoons. Zum Beispiel kommt von dort – wie unser Metachess-Autor findet – das beste Schachkinderbuch, das derzeit erhältlich ist. An ihm stimmt fast alles, vor allem setzt es auf Enthusiasmus fürs Spiel statt auf zu frühe Taktik- und Strategielektionen. Peter Dürrfelds "Victor setzt Matt" bietet auf leicht lesbare Weise die ganze Fülle des Königlichen Spiels. Der jugendliche Leser entdeckt mit ihm mehr als eine weitere Unterhaltung, er entdeckt ein Lebensspiel. Begeisterung lautet das Zauberwort. mehr ...

 

 

LITERATUR
8. Februar 2006
Barry N. Malzberg: Tactics of Conquest

Noch einmal steht ein Klassiker des Science-Fiction im Zentrum der Aufmerksamkeit: Barry N. Malzbergs "Tactics of Conquest". Auch dieses Buch hat diverse Mängel aufzuweisen, insbesondere dort, wo es ums Schach geht, aber das zeichnet einen Klassiker eben aus: Trotzdem lesenswert zu sein. Paradoxerweise ausgerechnet dort, wo es ums Schach geht. mehr ...

 

LITERATUR
31. Dezember 2005
John Brunner: The Squares of the City

Die Stadt Vados könnte das Schachspielerparadies sein. An allen Ecken und Enden begegnet man dem Spiel. Doch leider existiert diese Stadt nur in einem Science-Fiction-Roman, geschaffen von einem der Großmeister des Genres, John Brunner. In seinem Buch "The Squares of the City" wird der Verlauf einer Partie Zug für Zug in spannende Handlung übersetzt. mehr ...

 

LITERATUR
27. Oktober 2005
Zhang Xiguo: "Der Schachkönig"

Die moderne chinesische Literatur hat gleich zwei Werke unter dem Titel "Der Schachkönig" vorzuweisen, jenen brillanten Roman Ah Chengs und den taiwanesischen Roman von Zhang Xiguo. Während aus Ah Chengs Werk die jahrtausendealte Weisheit des Ostens spricht, versucht Zhang den Wandel der östlichen Gesellschaft einzufangen, deren unabänderliche Verwestlichung. Die Rolle des Schachspiels wird vor diesem Hintergrund ganz anders definiert. mehr ...

 

LITERATUR
30. September 2005
Geheimnis der 7 Schachfiguren

Mit dem "Geheimnis der 7 Schachfiguren" von Lesley Chase betreten wir auf Metachess ein neues weites Feld – das Kinderbuch. In diesem Falle handelt es sich um einen Krimi für pubertierende Mädchen. Jörg Seidel, selbst Autor eines Kinderbuches mit Schachrelevanz (Marisa – Eine Traumgeschichte in Schwarz und Weiß), zeigt uns, ob und wie es funktioniert. mehr ...

 

LITERATUR
2. August 2005
Murray Smith: The Devil's Juggler

"Das muss einer der besten Thriller sein, die je geschrieben wurden", urteilt Jörg Seidel im neusten Metachess-Beitrag. Solche Superlative ist man von ihm sonst nur im gegenteiligen Falle gewöhnt. Für "The Devil's Juggler" von Murray Smith gibt er demzufolge eine mehr als warme Leseempfehlung, auch wenn das Buch sich als wenig schachrelevant erweist. mehr ...

 

LITERATUR
28. Juni 2005
Nossow: Ich war ein schlechter Schüler

Es lohnt, gelegentlich die Bücher der Kindheit wieder zu lesen - behauptet Jörg Seidel und zeigt uns am sowjetischen Kinderbuchklassiker Nilolai Nossow, warum das auch und insbesondere für Schach-Enthusiasten gilt. Will man den wahren Geist des sowjetischen Schachs nacherleben, dann helfen derartige Bücher weiter als Partiesammlungen, Erinnerungen oder Theoriebücher. Außerdem wird in vorliegendem Artikel die Möglichkeit genutzt, die Pädagogik Makarenkos vorzustellen, insbesondere der Frage nachgegangen, welche Rolle das Schachspiel in Makarenkos Theorie und in den legendären Erziehungskommunen spielte. mehr ...

 

LITERATUR
24. Mai 2005
Lucio Mauro: Il giorno del nuovo sole

Unser Metachess-Kolumnist hat sich wieder einmal auf dem italienischen Buchmarkt umgeschaut und ein wenig bekanntes Werk aufgestöbert, das sich gleich in mehrfacher Hinsicht auszeichnet. Lucio Mauro, der Autor, ist ein IM mit einer 2300er Elo; er versteht offensichtlich nicht nur was vom Schach, denn sein Krimi "Il Giorno del Nuovo Sole" ist prallvoll, rasant und witzig. Jörg Seidel stellt den Roman vor und konzentriert sich natürlich auf die sehr spezifischen Schachszenen. mehr ...

 

LITERATUR
6. April 2005
John Luckless: "Mörderschach"

Unermüdlich und selbstlos frisst sich unser Metachess-Verfasser durch den riesigen Berg mittelmäßiger bis schlechter Schachromane und nur selten werden er und seine Leser durch einen unerwarteten Fund, ein literarisches Kleinod oder auch nur eine interessante Idee, einen gelungenen Satz (man ist ja bescheiden geworden) entschädigt. "Mörderschach" von John Luckless gehört leider auch nicht zu den Ausnahmen, wenn man es aber mit einer gewissen selbstironischen Resignation zu lesen vermag, dann kann es doch gelegentlich erheiternd und (ent)spannend wirken. mehr ...

 

LITERATUR
9. Februar 2005
Arturo Pérez-Reverte: "La tabla de Flandes"

Arturo Pérez-Reverte dürfte Spaniens meistgelesener moderner Autor sein, ein Dumas unserer Zeit. Seine Bücher werden in zahllose Sprachen übersetzt. Sein wohl berühmtester Roman, "La tabla de Flandes" hat bereits Millionenauflagen erreicht und handelt doch ausgerechnet vom Schach! Die Kritiken in Deutschland waren eher bescheiden, dabei ist das Werk, wie Jörg Seidel uns zu überzeugen versucht, gar nicht mal so schlecht, mehr noch, es ist richtig gut, informativ und spannend. Warum, das lesen Sie hier bei Metachess. mehr ...

 

LITERATUR
19. Januar 2005
Joyce Thompson: "Endspiel mit Dame"

Auf Metachess geht es weiter im Tagesgeschäft und das heißt die Besprechung von halbgelungenen literarischen Werken. Heute: "Endspiel mit Dame", ein Psychothriller, geschrieben von der falschen Person, denn Joyce Thompson, die Autorin, hat das Zeug zu mehr. Allerdings ist dieses Buch wieder ein Beispiel dafür, warum sich "fachfremde" Autoren nicht so ohne Weiteres am Schach als Motiv vergreifen sollten. mehr ...

 

LITERATUR
1. Dezember 2004
Andy Graham: J'Adoube

Gute Schachliteratur scheint es fast nur noch auf Englisch zu geben. So ist zumindest der Eindruck, wenn man zum dritten Mal in Folge (Bosanko, Watters) auf Metachess eine frenetische Besprechung eines Buches von der Insel vorgesetzt bekommt. Aber dass Andy Grahams "J'Adoube" ein prallvolles, ein energie- und ideengeladenes Buch um die Ehrenrettung der Schachgöttin Caissa ist, daran kann wohl kein Zweifel bestehen. Eine Empfehlung für Leser, die das Unglaubliche nicht scheuen und einen befreienden Lacher genießen wollen. Dabei ist es mehr als nur lustig. So eine Empfehlung kommt kurz vor Weihnachten natürlich besonders handy! mehr ...

 

LITERATUR
17. November 2004
Rutherford Watters: Murder in Three Moves

Gleichzeitig bespricht Jörg auf Metachess heute ein weiteres Werk: Als ein schwer aufzutreibendes, aber wirklich rundes, gelungenes Buch wird uns Rutherford Watters' "Murder in Three Moves" vorgestellt, in welchem noch der Geist alter englischer Literatenschulen lebt. Es vereint detektivische Finessen mit sprachlichen und - selbstredend - schachlichen. mehr ...

 

LITERATUR
4. November 2004
Peter Schweickhardt:
"Einsame Partien" und "Teufels Spiel"

Gleich zwei Titel - ganz unterschiedlichen Kalibers - hat Peter Schweickhardt der Schachliteratur hinzugefügt: "Einsame Partien", eine Novellensammlung, und "Teufels Spiel", einen historischen Roman mit schwäbischem Flair. Sie werden heute auf Metachess gleich im Doppelpack besprochen. Eine Leseprobe von "Teufels Spiel" finden Sie hier. mehr ...

 

LITERATUR
13. Oktober 2004
Clark Darlton: "Todesschach"

Auf Metachess betreten wir endlich Utopia. Clark Darlton, graue Eminenz des Science Fiction Genres hat sich höchstpersönlich des Schachs angenommen. "Todesschach" lautet seine Variante. Sie findet ein Millionenpublikum im gesamten Universum. Ein Buch, das ob seiner Fiktion viele interessante Fragen stellt, vielfach jedoch die Antworten schuldig bleibt. mehr ...

 

LITERATUR
22. September 2004
Aufstieg und Fall des Jeffrey Archer

Zum zweiten Mal widmet sich Jörg Seidel auf Metachess dem Gesamtwerk eines Autors. Nach Ian Fleming (James Bond) folgt nun "Aufstieg und Fall des Jeffrey Archer", dessen Bücher weltweit zu den meistverkauften zählen und der besonders in England eine ungemein umstrittene Figur darstellt. Denn Archer gehört zu jenen Stehaufmännchen, die mit eisernem Willen nach oben streben und auch derbste Rückschläge irgendwie überstehen. Finanzielle und politische Niedergänge setzte Archer (mehr oder weniger) gekonnt in Literatur um – in der das Schach natürlich nicht fehlen kann. Diesem Spezifikum widmet sich der Artikel im dritten Teil, nachdem anfangs biographische Variationen gegeben werden, gefolgt von Kurzbesprechungen aller Werke des Überlebenskünstlers. Alles zusammen ergibt ein überaus faszinierendes Portrait einer enigmatischen Gestalt, die so bezeichnend ist für unsere moderne Welt. mehr ...

 

LITERATUR
8. September 2004
Abigail Bosanko: "Weiße Dame setzt auf Liebe"

Volle Punktzahl erhält das 2002 erschienene Buch "Weiße Dame setzt auf Liebe" in unserer heutigen Rezension. Die offensichtlich begabte britische Autorin Abigail Bosanko hat zwar ein vor Klischee nur so triefendes Buch verfasst, dies aber so flott und originell, dass die zahlreichen Höhepunkte die wenigen Schwächen deutlich wettmachen. Vor allem die Idee, die Liebe in Schachsprache zu übersetzen scheint originell und überzeugend gelungen. mehr ...

 

LITERATUR
16. Juli 2004
Nigro: La Baronessa dell'Olivento
Wedegärtner: Sardisches Roulette

Passend zur Sommerszeit bringt Metachess gleich zwei kurze Besprechungen guter Urlaubslektüre: Raffaele Nigro: "La Baronessa dell'Olivento" und Jochen Wedegärtner: "Sardisches Roulette". Beide sind im sonnigen Italien angesiedelt. Vor allem das zweite Buch zeichnet sich durch Witz, Spannung und Lust auf Sardinien aus. Natürlich findet auch der Schachfreund etwas nach seinem Geschmack.

Riassunto (Nigro)

 

LITERATUR
30. Juni 2004
Salome Thomas-El: I choose to stay

Salome Thomas-El gelang das schier Unmögliche: als Lehrer im Armenviertel von Philadelphia gab er seinen Schülern Hoffnung, Freude und Zukunft! Um eine verlorene Generation zu retten nimmt er das Schachspiel zu Hilfe, nutzt dessen fesselnde Kraft. Die atemberaubende Geschichte erzählt er in seinem Buch "I Choose to Stay", das vor wenigen Monaten in den USA erschien. Auf Metachess lesen Sie heute die erste deutschsprachige Rezension des wundersamen Buches. mehr ...

 

LITERATUR
15. Juni 2004
Icchokas Meras: Remis für Sekunden

Metachess bringt heute den zweiten Teil der vergleichenden Analyse zwischen Paolo Maurensigs "Lüneburg-Variante" und Icchokas Meras' "Remis für Sekunden". Das schmale Büchlein des litauischen Autors erweist sich dabei als ein wahres Meisterwerk von selten erreichter Einfühlsamkeit. Sein bestechendstes Merkmal ist die Authentizität. Auch das Schachspiel fügt sich nahtlos ein und wird nicht, wie in so vielen anderen Werken, Mittel zum Zweck und zum motivischen Fremdkörper. mehr ...

Autentiškas Romanas: Lygiosios trunka akimirka (Icchokas Meras)

 

LITERATUR
3. Juni 2004
Paolo Maurensig: Die Lüneburg-Variante

In einer vergleichenden Analyse stellt Jörg Seidel Paolo Maurensigs Bestseller "Die Lüneburg-Variante" und Icchokas Meras' weit weniger bekanntes Buch "Remis für Sekunden" nebeneinander und versucht zu klären, weshalb das eine als literarisches Werk nicht aufgeht, während das andere ein einzigartig beeindruckendes Zeugnis, ein Buch von hohem künstlerischem Rang und selten erreichter Expressivität darstellt. Beide Werke lassen sich durch eine ähnliche Motivwahl, das Schachspiel um Leben und Tod zwischen einem Lagerkommandanten und einem Häftling, vergleichen. Im ersten Teil wird "Die Lüneburg-Variante" besprochen, die Fortsetzung folgt dann in zwei Wochen. mehr ...

 

LITERATUR
19. Mai 2004
Frances Usher: The Waiting Game

Heute steht ein Kinderbuch im Zentrum der Aufmerksamkeit: "The Waiting Game". Das Besondere an ihm ist die ungewöhnliche Realitätsnähe, die Kinder wie Eltern faszinieren wird. Fast nebenbei und vollkommen frei von didaktischem Ballast wirbt das Buch für das Königliche Spiel und zeigt unaufdringlich die innere Dramatik auf. Für Interessenten können wir sogar einige wenige Restexemplare des vergriffenen Buches anbieten. mehr ...

 

LITERATUR
30. März 2004
Klaus Möckel: Gespensterschach

1995 erschien in der legendären "DIE"–Reihe ein Krimi namens "Gespensterschach". Geschrieben wurde er vom westsächsischen Autor Klaus Möckel, der, wie man erfährt, sich auch als Schachspieler gelegentlich zu erkennen gibt. In seinem Roman nutzt er eine seltene Schachvariante als Motiv und Metapher. Jörg Seidel stellt das Buch auf Metachess vor. mehr ...

 

LITERATUR
10. März 2004
Bobby Fischer goes to war

"Einen Weltmeister Fischer hätte es nie geben dürfen!", meint Jörg Seidel nach seiner letzten Lektüre.
Auf Metachess gibt es heute die erste deutschsprachige Rezension des soeben erschienenen Buches "Bobby Fischer goes to war", das umgehend heftige Reaktionen hervorrief und ein ernsthafter Herausforderer für das erfolgreichste Buch des Jahres sein wird. Die Autoren David Edmonds und John Eidinow versprechen nichts Geringeres als die wahre Geschichte des WM-Kampfes zwischen Spassky und Fischer! So lobenswert und historisch berechtigt ein solches Projekt auch sein mag, es könnte an objektiven Gegebenheiten ebenso scheitern wie es aus subjektiven Unzulänglichkeiten missraten kann. mehr ...

 

LITERATUR
18. Februar 2004
Action und Geschichte oder:
Schach dem Mörder

"Wenn es etwas zu sehen gibt, dann muss es immer und überall zu sehen sein" - so lautete das heimliche Motto von Jörg Seidels Buch "Ondologie Fanomenologie Kynethik", in dem er das Kuriosum Helge Schneider zum Anlass eines ernsthaften Philosophierens nahm. Das Große, alles Große ist immer auch im Kleinen enthalten und in einer hyperkomplexen Welt kann man aus jeder Nichtigkeit umfassendere Zusammenhänge erschließen. Bobkers Spionageroman "Schach dem Mörder" – im Playboy-Verlag erschienen – ist eine solche literarische Belanglosigkeit, über die man gut und gerne hätte schweigen können; er wird hier jedoch Anlass für einige andeutende medientheoretische wie auch schachliterarische Überlegungen, in: "Action und Geschichte". mehr ...

 

LITERATUR
6. Januar 2004
Peggy Nicholson: Checkmate

Ausgerechnet mit einem Frauenroman eröffnet Jörg Seidel das neue Jahr in der Metachess-Kolumne. Überraschend gute Noten vergibt er für "Checkmate", einer trivialliterarischen Schnulze, in der Vor- und Nachteile des Schachs wie selten in der Literatur verarbeitet und diskutiert werden. Das erhebt das Buch zwar nicht gleich zum Kunstwerk, innerhalb der qualitativ oft bedauernswerten Schachbelletristik gebührt ihm jedoch ein Platz an der Sonne und das nicht nur, weil das Schach in ihm allgegenwärtig ist. mehr ...

 

LITERATUR
25. November 2003
Murphy/Cochran: Grandmaster

Nicht immer muss Schachliteratur unerträgliche Kost sein. Jörg Seidel bringt dafür mal wieder ein angenehmes Gegenbeispiel: Schlicht "Grandmaster" lautet ein Bestseller aus der New York Times von Warren Murphy und Molly Cochran. Unser Kolumnist hält es darüber hinaus für ein literarisches Meisterwerk. Dabei bleibt er auffällig bedeckt, obwohl es doch viel zu sagen gäbe, aber das Buch verschlägt einem den Atem und man schreibt darüber entweder eine lange Abhandlung oder kann es nur, wie hier geschehen, anpreisen. Denn schließlich ersetzt keine noch so euphorische Rezension die eigene Lektüre. mehr ...

Read this review in English

 

LITERATUR
5. November 2003
Tariq Ali: Im Schatten des Granatapfelbaums

"Im Schatten des Granatapfelbaums" ist der bekannteste Roman des englischen Schriftstellers Tariq Ali, der von euphorischen Kritikern gleich zu einem wesentlichen Beitrag der Völkerverständigung ernannt wurde. In ihm wird ein historisch realisiertes Utopia der multikulturellen Gesellschaft und dessen blutiger Untergang beschrieben. Tatsächlich kennt die europäische Geschichte kaum eine Epoche, die so farbenfroh und kulturell überreich war, wie die Zeit des iberischen Islamismus, dem wir auch das moderne Schach verdanken. Folgerichtig spielt es in Alis Buch eine tragende Rolle. Darüberhinaus bietet das Buch genügend Zündstoff, um über solch hochbrisante Fragen wie den Fundamentalismus, das westliche Demokratieverständnis, Toleranz und Terror nachzudenken. Unser Metachess-Autor kommt allerdings zu dem Schluss, dass Tariq Alis Buch weder politisch noch künstlerisch auf der Höhe der Thematik steht und wohl eher das Schwert bringt statt den Frieden. mehr ...

 

LITERATUR
22. Oktober 2003
Kennedy: Schach dem Vorsitzenden

Heute stellt Jörg Seidel den im maoistischen China angesiedelten Roman "Schach dem Vorsitzenden" von Jay Richard Kennedy vor. Ein wenig spektakuläres Buch, wie sich herausstellt, denn "Geheimdienstarbeit auf diesem literarischen Niveau als Schach zu beschreiben, hat sich bereits an anderen Beispielen als verfehlt erwiesen". Ein weiteres Exemplar also aus der Reihe "Nicht überall wo Schach drauf steht ist auch Schach drin". mehr ...

 

LITERATUR
21. August 2003
Eric Clark: "Black Gambit"

Metachess: Eric Clark gelang mit "Black Gambit" gleich ein kleines Meisterwerk. Schnell und schnörkellos erzählt er ein spannendes Spionageabenteuer, das in eine große Schachklammer gepresst wird. Aber eben weil er auf allen Schnickschnack und auf klassische Gut-Böse-Zuordnungen in seiner Geschichte aus dem Kalten Krieg verzichtet, funktioniert die große Schachmetapher. mehr ...

 

LITERATUR
5. August 2003
David Delman: "The Last Gambit"

Heute wird in Metachess der Schachkrimi schlechthin besprochen, zumindest hinsichtlich des Schachanteils: David Delman: The Last Gambit. Einmal mehr freilich muss man lesen, dass literarische Qualität und Schachsujet nur in den seltensten Fällen zusammengehen. Doch Geduld: Nach Perlen muss man aufwendig tauchen und wir werden auch wieder fündig! mehr ...

 

LITERATUR
22. Juli 2003
Michael Dobbs: "Schach dem König"

Metachess: Der Freitod des englischen Waffeninspektors Dr. Kelly schleudert die britische Regierung unter Blair in eine schwere Krise. Gerade in solchen Zeiten lässt sich erahnen, welches Ausmaß die politischen Intrigen und Ränkespiele auf höchster Ebene haben können. Michael Dobbs' Bestsellertrilogie um den Premierminister Francis Urquhart, deren dritter Band "Schach dem König" heißt, wirkt vor diesem Hintergrund fast prophetisch. mehr ...

 

LITERATUR
8. Juli 2003
"Cry Havoc" / "The King is dead"

Nicht überall, wo Schach drauf steht, ist auch wirklich Schach drin. Zwei namhafte Fälle aus dem Krimi- und Thrillerbereich werden heute in Metachess in aller Kürze besprochen: "Cry Havoc" von JK Mayo und "The King is dead" vom legendären Autorenduo Ellery Queen.

 

LITERATUR
24. Juni 2003
"Acht Schachfiguren" von Ottomar Starke

Neues in Metachess: Besprechung eines vergessenen Kriminalromans von Ottomar Starke aus den 60er Jahren, mit dem bezeichnenden Titel "Acht Schachfiguren": amüsant und doch "belanglos wie eine Cocktailpartie beim Abteilungsleiter". mehr ...

 

LITERATUR
13. Mai 2003
 
Schach und Bond, James Bond

"Schach und Bond, James Bond" behandelt eine Beziehung, die wohl weltweit noch nie thematisiert wurde! In seiner umfangreichen und minutiösen Untersuchung versucht Jörg Seidel mehr, als nur alle relevanten Passagen in den Romanen ausfindig zu machen: Über verschiedene Abstraktionsebenen entschlüsselt er die Wirkungsstrukturen eines der erfolgreichsten literarischen Helden aller Zeiten. Leitfaden dieser Untersuchung sind nicht "die Frauen", "die Autos", "die Ganoven" oder andere klischeebeladene Komponenten, sondern sind der "Spieler Bond" und insbesondere das Schach. Schließlich kommt er zu dem Schluss, "dass die Attraktion Bonds die Attraktion des Spiels im Allgemeinen und auch der des Schachs im Besonderen ist. Man kann Bonds Erfolg nur verstehen, wenn man den anthropologischen Erfolg des Spielens versteht". mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
23. April 2003
Verdacht auf Größe.
Michele Mari: "Tutto il ferro della torre Eiffel"

Viel Wunderbares gibt es zu entdecken im gerade erst erschienen und hochintelligenten Buch von Michele Mari. Es steht – so glaubt Jörg Seidel – unter dem dringenden Verdacht, ein großartiges, ein wichtiges Buch zu sein, das sich bald einen festen Platz in der modernen Weltliteratur erobert haben wird. Eine der einprägsamsten Szenen ist die denkwürdige Fernschachpartie zwischen Walter Benjamin und Erich Auerbach, aber das Schach dient auch an anderen Stellen dazu, die komplizierten Erzählfäden zu verknüpfen. Vor allem wird es, vielleicht erst zum dritten oder vierten Mal in der europäischen Literatur von Rang, gleichberechtigt mit Literatur, Malerei, Musik, Film und Theater behandelt. Allerdings nur das Schach vergangener Epochen, das auratische Schach. mehr ...

Riassunto

 

LITERATUR
9. April 2003
Fischer, Byrne und ewiges Remis
- der neue Roman von Roberto Cotroneo

Der neueste Roman von Roberto Cotroneo, einem Autoren, dessen Bücher auch ins Deutsche übertragen wurden, ist noch druckfrisch, gerade erst erschienen, und wird doch schon bei Metachess besprochen! In ihm werden einige interessante Gedanken zum Schach (und zur Musik) entwickelt. Es hätte ein gutes Buch werden können, wenn nicht zu viel Intellektualismus und Pessimismus das Lesevergnügen verleiden würden. Neben der Rezension hat es sich Jörg Seidel daher zum Ziel gesetzt, wenigstens die besten der Schachgedanken herauszufiltern und vorzustellen. Für alle Romantiker dürften wenigstens die Nebendarsteller Donald Byrne und Bobby Fischer von Interesse sein. mehr ...

Riassunto

 

LITERATUR
7. März 2003
A chess player's calculation?
David Hood: "The Chess Men"

"The Chess Men" ist David Hoods erfolgreichster Roman. Er wurde auch ins Deutsche übertragen ("Schach und Matt"). In ihm spielen gleich zwei Schachgenies eine tragende Rolle; sie müssen beweisen, dass strategisches Denken und flotte Kombinationen auch in schwierigen Lebenslagen jenseits des Bretts gefragt sind. Ob ihnen das gelingt und welchen literarischen Rang der Bestseller hat, können Sie unter der Überschrift "A chess players calculation?" nachlesen. mehr ...

 

LITERATUR
28. Januar 2003
Gerhard Willeke:
"Geschichte des deutschen Arbeiterschach"

Fast genau 100 Jahre nach Gründung des ersten Arbeiterschachvereins legte Gerhard Willeke eine ambitionierte Arbeit vor, den weißen Fleck in der Geschichtsschreibung des deutschen Schachs zu tilgen. Um zu klären, ob ihm das gelungen ist, geht Jörg Seidel einen Umweg: Er fragt zuerst, was Geschichte eigentlich ist und welchen Anforderungen sich der Historiker zu stellen hat, schließlich misst er daran Willekes Buch und kommt in einem dritten Abschnitt auf die "Hure Schach" zu sprechen, die sich offensichtlich jedem politischen Herrn willig hingibt. mehr ...

 

LITERATUR
7. Januar 2003
Tanya Jones: Trotter's bottom

Dass schlechte Bücher guten Erfolg haben können, davon gab Metachess schon mehrfach Zeugnis; zuletzt bezüglich des Weltbestsellers "Schachmatt". Noch tragischer aber ist es, wenn gute Bücher unbeachtet bleiben wie im nachfolgend besprochenen Fall, denn mit "Trotter's bottom" scheint der jungen englischen Autorin Tanya Jones ein flottes und gewitztes Buch gelungen zu sein. Nur leider kennt es niemand, noch nicht mal in der Schachszene - dabei ist es doch genau dort angesiedelt! mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
4. Dezember 2002
 
Schachbotschafter III: Marcel Duchamp

Den Höhepunkt der Schachbotschafter-Trilogie auf Metachess stellt das Buch über Marcel Duchamp dar. Schach nahm nicht nur in seinem skandalisierenden künstlerischen Werk eine zentrale Rolle ein, sondern auch in seinem unorthodoxen Denken. Vor allem hier setzen der Autor und sein Rezensent an, um (z.T. unausgesprochene) Perspektiven sichtbar zu machen. Was ist Kunst? Ist Schach Kunst? Ist die künstlerische Revolution problemlos in die hypermoderne des Schachs zu übersetzen? Dies sind einige der Fragen, die in "Schachbotschafter III: Marcel Duchamp" aufgeworfen werden. mehr ...

 

LITERATUR
20. November 2002
Schachbotschafter II: Henry Thomas Buckle

Henry Thomas Buckle scheint ein vielseitig interessierter und interessanter Mensch gewesen zu sein und ragt damit aus der streng ausgerichteten Schachwelt wohltuend hervor, wie übrigens auch Philidor, der die Reihe der "Schachbotschafter" eröffnete. Zum Glück leidet das zweite Buch nicht unter denselben Schwächen und so kann uns Jörg Seidel einiges Mitteilenswertes weiterleiten, verbunden mit einem kleinen philosophischen Exkurs (der, wie schon im Text über Eduard von Hartmann fakultativ gelesen werden kann und braun markiert ist). mehr ...

 

LITERATUR
6. November 2002
 
Schachbotschafter I: Philidor

Mit dem heutigen Artikel beginnt Jörg Seidel eine vierteilige Reihenveröffentlichung des italienischen Schachverlages "Messaggerie Scacchistiche" vorzustellen, die sich vor allem mit historischen Persönlichkeiten und Randthemen befasst. Zwar kann das erste Büchlein, das sich mit Philidor beschäftigt, offensichtlich noch nicht befriedigen (und ist mit Poldauf's Buch, welches in dieser Reihe bereits besprochen wurde, nicht zu vergleichen) - weshalb man auch mehr über Missstände im Wissenschaftsbetrieb als Schach erfahren wird - aber wir können jetzt bereits versprechen, dass die nachfolgenden Bände von ganz anderem Kaliber sind. Lesen Sie heute den ersten Teil: Schachbotschafter: Philidor. mehr ...

Riassunto

 

LITERATUR
24. September 2002
"Wir reden und schreiben Unsinn."
- Stephen L. Carter: Schachmatt

"Schachmatt", Stephen L. Carters Erstlingsroman hat wie eine Bombe auf dem amerikanischen und deutschen Buchmarkt eingeschlagen, es wurde mit Lob überschüttet und ist selbst in der Schachwelt nicht unbemerkt geblieben. Alle reden darüber aber hat es auch jemand gelesen? Unser Kolumnist Jörg Seidel hat sich die Arbeit aufgebürdet und ... ihm ist das Buch nur einen Satz und eine Fußnote wert. Aber die hat es in sich und stellt schwergewichtige Fragen an unsere Literaturindustrie und Lesegewohnheiten! mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
24. Juli 2002
 
Der Gestirne Schachfiguren? Warum Stephen Fry's gutes Buch kein großes ist.

Mit "Der Sterne Tennisbälle" (The Stars' Tennis Balls) landete Stephen Fry vor kurzem einen internationalen Bestseller, der sich auch in Deutschland erstaunlich gut verkauft. In ihm spielt das Schach eine zentrale Rolle. Jörg Seidel hat das Buch, das frappierend an Dumas' Graf von Monte Christo erinnert, gelesen und es aus beiden Blickwinkeln betrachtet: als literarisches und schachliches Ereignis. Sein ausgiebig begründetes Urteil fällt recht differenziert aus. mehr ...

 

LITERATUR
10. Juli 2002
Vom Mythos zum Logos und zurück in anderthalb Stunden.
über eine "kulturgeschichtliche Studie"

Auf seiner Reise "Vom Mythos zum Logos und zurück" wird Waldemar Weigand, Hobbyphilosoph und Verfasser von "Das Königliche Spiel. Eine kulturhistorische Studie", von unserem Kolumnisten begleitet und muss sich dabei einige unangenehme Fragen gefallen lassen. Der Artikel versteht sich als Beitrag zu einem Archiv vergessener, nicht, noch nicht, oder kaum bekannter, fehlinterpretierter oder missverstandener Schachtexte aller Art. mehr ...

 

LITERATUR
1. Mai 2002
Susanna Poldauf: "Philidor. Eine einzigartige Verbindung von Schach und Musik"

"Schöne Frauen haben es im Leben leichter", leitet Jörg Seidel seine heutige Rezension ein. Allerdings handelt es sich bei dem besprochenen Buch weder um ein Werk über Schach und Frauen, noch geht es darin um die Polgar-Schwestern oder Alexandra Kosteniuk. Vielmehr wird das viel gelobte "Philidor. Eine einzigartige Verbindung von Schach und Musik" von Susanna Poldauf thematisiert. Zwar wurde das Buch schon einige Male besprochen, aber Jörg Seidels Rezension ist trotz allem lesenswert. Zum einen weil er das Buch wirklich kritisch betrachtet und sich nicht ungeprüft den Meinungen anderer anschließt, zum anderen aber auch, weil das Buch selbst lesenswert zu sein scheint. mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
12. März 2002
 
Charles D. Yaffe: "Alekhine's Anguish"

Heute bereichert uns Jörg Seidel mit einem weiteren Text aus seiner Kolumne. Schlüsselfigur ist der charismatische Ex-Weltmeister Alexander Aljechin. Viel hat er erlebt in seinem turbulenten Leben, fast könnte man es verfilmen. Charles D. Yaffe, ein amerikanischer Schriftsteller, hat zumindest versucht, es künstlerisch zu Papier zu bringen. Sein Roman "Alekhine's Anguish" (Aljechins Leiden) schneidet nach Jörgs Auffassung dabei aber ganz schlecht ab. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich sei das Buch eine Katastrophe. Im Stile Reich-Ranickis spricht Jörg dabei vom Leser als einem "Opfer dieses Buches". mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
28. Februar 2002
 
Dirk Jan ten Geuzendam: "Linares, Linares!"

In Linares wird derzeit wieder eines der stärksten Turniere der Welt gespielt. Bereits 1999 hat der Holländer Dirk Jan ten Geuzendam ein Buch geschrieben, das hinter die Kulissen des "Schach-Mekkas" blickt. Selbst Joel Lautier behauptet, dass es ihm neue Facetten eines Wettkampfes zeigte, von dem er glaubte, bereits alles zu wissen. Jörg Seidel vergleicht das Turniergeschehen mit dem Alltag in einer großen Firma und betont, dass die dortigen Schachhelden Menschen wie du und ich sind, mit all ihren Marotten. Insgesamt sei Linares nur eines unter vielen hochkarätigen Turnieren, bei dem es vordergründig nur ums Geld ginge. Die Spieler fristen letztlich ein trostloses Statistendasein in einer Seifenoper. mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
13. Februar 2002
Jakob Julius David: "Das königliche Spiel"

Wer kennt sie nicht, die "Schachnovelle" von Stefan Zweig!? Zwar kündigte Jörg Seidel an, von deren Besprechung abzusehen, unter einem ganz anderen Gesichtspunkt muss er aber doch auf sie zurückkommen. Hierbei handelt es sich um den weitgehend unbekannt gebliebenen deutschen Schriftsteller Jakob Julius David, der ganz im Stile seiner pessimistischen Weltanschauung die Erzählung "Das königliche Spiel" geschrieben hat. Neben einigen schachspezifischen Parallelen zu Emanuel Laskers Stück "Wie Wanja Meister wurde" fällt auf, dass sich Stefan Zweig deutlich von seinem Vorgänger David inspirieren ließ. Schach als Droge, Schicksal und Selbstmordmotiv? Wurden Morphy, Pillsbury, Steinitz von ihm zugrunde gerichtet? Viele Fragen, auf die die Hauptfigur Adolf Adolfi Antwort zu geben versucht. mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
20. Dezember 2001
 
Fredric Brown: "Die Verbrechen des Weihnachtsmannes"

Zum letzten Mal in diesem Jahr beehrt uns Jörg Seidel mit einem Beitrag zu seiner Rubrik "Schach in der Diskussion". Wieder ist ein Krimi Anlass für eine interessante Überlegung: Könnte man die Kunst des Schachs sichtbar oder hörbar machen, so wie das letztens einigen japanischen Forschern mit der menschlichen DNA gelang? Passend zum anstehenden Weihnachtsfest ist der Titel des vorliegenden Buches "Die Verbrechen des Weihnachtsmannes". Wirklich lesenswert! mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
11. Dezember 2001
 
Edward D. Hoch: "Dick Tracy in 'Schachbretts letztes Gambit'"

Nach "Independence Day" und "Harry Potter" schickt uns Jörg Seidel einen Beitrag mit weniger spektakulärem Gegenstand. Das soll nicht heißen, dass seine neueste Rezension nicht gehaltvoll wäre, aber wie sein Harry-Potter-Text zeigt, haben sich die Zeiten geändert. Wer kennt schon noch Dick Tracy, den charmanten amerikanischen Detektiv, der in den 30ern aus einer Comic-Reihe geboren wurde?! In "Schachbretts letztes Gambit" kommt nämlich genau dieser dem verbrecherischen Chessboard Briggs auf die Spur. In der Folge spielen sich beide wie in einer Schachpartie aus, in der natürlich nur das Gute gewinnen kann. Für Freunde der Kriminalliteratur sind Buch und Text ein Muss! mehr ...

 

LITERATUR
29. November 2001
Joanne K. Rowling: "Harry Potter und der Stein der Weisen"

Es ist das Phänomen der letzten Wochen: Harry Potter. Nun mögen Sie denken: Muss das denn auch noch auf einer Schachseite sein? Das liegt an unserem Autor, der genau wie Australienforscher Malcolm Douglas nie ausgetretene Pfade geht. Diesmal hat er sich "Harry Potter und der Stein der Weisen" vorgeknüpft und wieder zum Erschrecken festgestellt, wozu das Schachspiel missbraucht werden kann. Ganz nebenbei unterzieht er dabei den Roman einer schonungslosen Kritik, die nicht nur Schachfreunde interessieren sollte. mehr ...

Short summary in English

 

LITERATUR
14. November 2001
Acheng: "Der König des Schachs"

Wir übertreiben ganz und gar nicht, wenn wir Ihnen heute eine literarische Sensation präsentieren möchten! In der Vorstellung seiner Rubrik schrieb Jörg Seidel noch, dass der Großteil der Schachliteratur nur geringeren Qualitätsansprüchen genüge. Heute allerdings möchte er uns einen Roman vorstellen, der nicht nur zur Crème de la Crème der Schachliteratur überhaupt zählt, sondern in Deutschland auch noch vollkommen unbekannt sein dürfte. Die Rede ist von Achengs "Der König des Schachs". Die philosophische Tiefe des Textes ist beeindruckend: Er legt Gegensätze zwischen der modernen westlichen Welt und der des alten taoistischen Chinas offen und hält damit äußerst interessante Ansätze zum Thema "Sinn des Schachs" bereit. Tauchen Sie ein in die Welt des Yin und Yang, lesen Sie (über) "Das Tao des Schachs"! mehr ...

 

LITERATUR
3. Oktober 2001
 
Dr. Ernst Arthur Lutze: "O diese Schachspieler"

"O diese Schachspieler!" heißt das Büchlein, das Jörg Seidel diesmal für uns gelesen hat. Es spielt in den 20ern und erhebt keinerlei Anspruch, ein literarisches Meisterwerk zu sein. Volkstümlicher Humor und eine einfach gehaltene Handlung machen es zu einer willkommenen Abwechslung in der sonst so ernsten Schachwelt. Mehr noch: Es wird gefragt, warum man sich bei der Bauernumwandlung eigentlich keinen zweiten König holen darf! - Ein schmuckes Stück für Sammler und Freunde der leichten Unterhaltung! mehr ...

 

LITERATUR
24. September 2001
 
Geoffrey Davison: "Scacco matto alla spia"

Die jüngsten Ereignisse in den USA haben es gezeigt: Man kann die Welt nicht einfach in Gut und Böse unterteilen. Die politischen Strukturen sind viel komplizierter, als dass sie sich nur mit Weiß und Schwarz darstellen lassen würden. Diesem Problem ist Jörg Seidel auch begegnet, als er das Buch "Scacco matto alla spia" gelesen hat. Der Versuch, das Schachspiel auf alle Vorgänge in der Welt zu projizieren, ist kläglich zum Scheitern verurteilt. Wem das aber egal ist, für den ist das Buch, das alle klassischen Klischees eines Spionageromans behandelt, sicher lesenswert. mehr ...

 

LITERATUR
17. September 2001
Reiner Nikula: "Tödliches Schach"

Unzählige Theoriebücher gibt es auf dem Schachmarkt - Eröffnung, Mittelspiel, Endspiel. Eher spärlich gesät ist dagegen die Auswahl an Literatur, die über das eigentliche Spiel hinausgeht. Ein Buch aus diesem Bereich ist Reiner Nikulas "Tödliches Schach". Jörg Seidel hat sich den Krimi mit dem vielversprechenden Titel durchgelesen und festgestellt, dass der Schuster doch lieber zu seinem Leder gehen sollte. mehr ...

 

Impressum
Copyright © 2002 by Christian Hörr
www.koenig-plauen.de